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Zufriedenheit nach AKK-Rücktritt: Die Spalter von der AfD


Zufriedenheit nach AKK-Rücktritt
Die Spalter von der AfD

dpa, Anne-Beatrice Clasmann

10.02.2020Lesedauer: 3 Min.
Jörg Meuthen, Alexander Gauland, Björn Höcke: Die AfD kann sich über die Schwierigkeiten der CDU freuen.Vergrößern des BildesJörg Meuthen, Alexander Gauland, Björn Höcke: Die AfD kann sich über die Schwierigkeiten der CDU freuen. (Quelle: imago-images-bilder)
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Sicher, parteiinterne Machtfragen spielten beim Rückzug der CDU-Chefin eine Rolle. Fest steht aber auch: Ohne die AfD wäre der Richtungsstreit nicht so eskaliert.

Mit taktischen Manövern und politischen Angeboten an enttäuschte Konservative kann die AfD auf absehbare Zeit wohl keine Mehrheiten erringen. Auch im Osten nicht, wo sie bei Landtagswahlen zuletzt überall mehr als 20 Prozent geholt und andere Parteien in unbequeme Bündnisse gezwungen hat.

Als Spaltkeil ist die rechte Partei dagegen überaus erfolgreich. Das hat sich vergangene Woche gezeigt, als mehrere Parteivorsitzende nach Thüringen eilten, um nach der Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten mit Stimmen von CDU und AfD die Scherben aufzukehren. Und jetzt in der CDU, wo Annegret Kramp-Karrenbauer mit ihrer Ansage, als Christdemokrat müsse man sowohl zur AfD als auch zur Linken Abstand halten, bei einigen Parteikollegen auf Widerstand stieß.

Gauland legt den Finger in die Wunde

Das Markenzeichen von Alexander Gauland ist nicht Fröhlichkeit, sondern eine grün-gelbe Hundekrawatte. Freuen kann sich der 78-jährige Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion aber durchaus. Zum Beispiel wenn in der CDU, der er selbst 40 Jahre lang angehörte, die Hütte brennt. "Offensichtlich tragen wir dazu bei", kommentiert Gauland die aktuellen Querelen in seiner Ex-Partei, und fügt hinzu: "AfD wirkt." Dass Kramp-Karrenbauer jetzt den Parteivorsitz aufgeben will, ist aus seiner Sicht eine gute Nachricht. Gauland legt den Finger in die Wunde. Er sagt, der Konflikt zwischen CDU-Funktionären, die offen seien für eine Unterstützung der Linkspartei, und denjenigen Mitgliedern, für die das ein absolutes Tabu sei, habe sich mit dem Abgang der glücklosen Vorsitzenden keineswegs erledigt.

Er sei zufrieden mit der aktuellen Entwicklung, sagt Gauland, der das Bild der Partei in der Öffentlichkeit auch nach seinem Rückzug von der Parteispitze noch stark prägt. Dass sich die anderen Parteien in Thüringen "so aufgeführt haben, als ob es einen Putsch gegeben hätte", sei eine Torheit gewesen, von der die AfD profitiert habe.

Ob sich das für die AfD auch in Wahlerfolge ummünzen lasse, müsse sich allerdings erst noch erweisen, räumt Gauland ein. Hamburg, wo am übernächsten Wochenende gewählt wird, ist für die AfD in jedem Fall ein schwieriges Pflaster – die Zahl der Protestwähler ist dort überschaubar. In den Vierteln des wohlhabenden Bürgertums macht die Partei keinen Stich.

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AfD holt sich Stimmen von Wählern der CDU

Für die CDU gehe es jetzt auch darum, die AfD runterzukämpfen, sagt CDU-Vorstandsmitglied Henning Otte. Wie das am besten gelingt, darüber besteht allerdings nach wie vor keine Einigkeit. Auch ist die CDU keineswegs die einzige Partei, der die AfD Wähler abjagt. In Sachsen verlor die Linke bei der Landtagswahl im September rund 27.000 Wähler an die AfD. Die einzige Partei, die praktisch keine Anhänger an die Rechten verliert, sind die Grünen.

Ihre internen Konflikte hält die AfD momentan weitgehend unter dem Deckel. Zwar fallen immer wieder Mitglieder mit rechtsradikalen, aggressiven und ausländerfeindlichen Äußerungen auf. Taktik der Parteiführung ist es aber, die Verfassungsschutzeinstufung der Parteijugend und des rechtsradikalen "Flügels" als Extremismusverdachtsfall darzustellen als Akt politischer Willkür – bei einigen verfängt das, zumindest innerhalb der Partei. Andere treten allerdings aus Fraktionen und Partei aus, da sie den Machtkampf mit den Rechtsradikalen für verloren befinden, der die Partei demnach übernommen haben.

Schade findet man es bei der AfD, dass sich die CDU-nahe sogenannte Werteunion, bei der auch der frühere Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen seine politische Heimat hat, öffentlich so vehement gegen ihre Annäherungs- und Abwerbeversuche wehrt. Unverdrossen bemüht sie sich weiterhin darum, die Unzufriedenen am rechten Rand der Unionsparteien zu umgarnen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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