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Chinesische Studierende bekommen Liebesferien - das steckt dahinter


Woche zum Verlieben
Chinesische Studierende bekommen Liebesferien

Von t-online, jpd

Aktualisiert am 31.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Paar vor der Skyline Hongkongs: China hat mit stark sinkenden Geburten- und Heiratsraten zu kämpfen.Vergrößern des BildesEin Paar vor der Skyline Hongkongs: China hat mit stark sinkenden Geburtenraten zu kämpfen, auch die Zahl der Eheschließungen geht zurück. (Quelle: IMAGO/Liau Chung-ren/imago-images-bilder)
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In China erhalten Studierende eine Woche Ferien zum Verlieben. Hinter der Initiative steckt ein systematisches Problem, mit dem die chinesische Gesellschaft konfrontiert ist.

Chinesische Studentinnen und Studenten von neun Berufsschulen können sich über eine Woche Liebesurlaub im April freuen. Die Schulen wollen, dass sich die Studierenden vom 1. bis zum 7. April amüsieren. "Verlassen Sie den Campus, treten Sie in Kontakt mit der Natur und spüren Sie mit Ihrem Herzen die Schönheit des Frühlings", so das Mianyang Aviation Vocational College in einer Erklärung. Zunächst berichtete die US-amerikanische Nachrichtenplattform "Insider" darüber. "Die Schule implementiert das Spring-Break-System in der Hoffnung, dass die Schüler lernen können, die Natur zu lieben, das Leben zu lieben und die Liebe zu genießen", erklärt das College weiter.

Die teilnehmenden Hochschulen sind dem Bericht zufolge alle Berufsschulen der Luftfahrtindustrie. Dort werden Pilotinnen, Flugbegleiter und -lotsen sowie Flughafensicherheitspersonal ausgebildet. Bereits 2019 hatten Studierende und Lehrkräfte eine Woche frei. In diesem Jahr steht die einwöchige Pause erstmals unter dem romantischen Motto "Blüten genießen, sich verlieben".

Der Grund für die ausgerufene Liebeswoche sind wohl die drastisch sinkenden Geburten- und Heiratsraten in China. Auf verschiedene Weisen experimentieren lokale Unternehmen, Provinzen und Gemeinden, um die Menschen dazu zu bewegen, den Bund fürs Leben zu schließen. So haben einige Provinzen in China laut "Insider" bis zu 30 Tage bezahlten "Eheurlaub" angeboten.

Immer weniger Paare heiraten

Mit dieser Maßnahme erhofft sich die Kommunistische Partei, die Geburtenrate anzukurbeln. "Insider" berichtet, einige Gebiete in China würden sich bereits in "Singledörfer" verwandeln. Daher sollen "junge Frauen in ländlichen Gebieten" auf Wunsch Pekings "ihre Heimatstädte lieben und aufbauen" und "hart daran arbeiten, das unausgewogene Verhältnis von Männern und Frauen auf dem Land zu verringern". In den sozialen Netzwerken stieß dieser Vorschlag auf Kritik. Frauen würden damit objektifiziert und als Werkzeuge für die Ehe inszeniert.

Im Jahr 2020 haben in China gerade einmal 8,13 Millionen Paare geheiratet: ein Rückgang von 40 Prozent gegenüber 2013. Das geht aus einem Bericht des asiatischen Nachrichtenportals "Nikkei Asia" hervor, der sich auf Daten des chinesischen Ministeriums für Zivilangelegenheiten bezieht.

Trotz der freien Woche müssen die Studierenden Hausaufgaben erledigen. Sie sollen Reisetagebücher schreiben, Berichte über ihre eigene Entwicklung verfassen oder Videos von ihren Reisen drehen. Um die verlorene Zeit aufzuholen, müssen sie am Wochenende Nachholkurse besuchen. In China ist es eine gängige Praxis, dass Unternehmen den Mitarbeitenden mehr Zeit für Urlaub mit ihren Familien geben. Die Arbeiter müssen diese Tage aber aufholen und am Wochenende arbeiten.

Verwendete Quellen
  • insider.com: "Chinese colleges are giving students a week off to 'fall in love' as the country struggles to keep its birth rate up" (englisch)
  • insider.com: "How a Chinese county's plan to fix declining marriages turned into 'operation warm the older men's beds' and sparked a social media firestorm" (englisch)
  • asia.nikkei.com: "Marriages in China post biggest drop in decades amid pandemic" (englisch)
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