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China bohrt 10.000 Meter tiefes Loch: Was dahinter steckt


Rätselhaftes Projekt
Was sucht China da in 10.000 Metern Tiefe?

Von t-online, cc

Aktualisiert am 02.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Chinesische Tiefenbohrung in der nordwestlichen Provinz Xinjiang.Vergrößern des BildesChinesische Tiefenbohrung in der nordwestlichen Provinz Xinjiang. (Quelle: IMAGO/Li Xiang)
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Es klingt nach einer gewagten Expedition: China bohrt ein zehn Kilometer tiefes Loch. Experten rätseln, was es damit auf sich hat.

Dass Chinas mächtiger Führer Xi Jinping große Pläne hegt, ist bekannt. So möchte der 69-Jährige sein Land zur bedeutendsten Nation der Erde machen, zur größten Macht im Weltraum und auch auf dem Fußballplatz soll das Reich der Mitte dereinst dominieren.

Hat Xi da nicht etwas vergessen? Doch. Die Erde selbst zu erobern. Das soll nun offenbar nachgeholt werden. Seit Dienstag wird in Chinas autonomer Uiguren-Provinz Xinjiang gebohrt, was das Zeug hält. 10.000 Meter tief soll die Bohrung gehen. Das Motiv des Vorhabens ist unterdessen nicht ganz klar.

Bekannt ist, dass Xi, der starke Mann an der Spitze der kommunistischen Partei, Chinas Forscher schon 2021 dazu aufforderte, mehr zu unternehmen, um die Erdkruste zu erforschen. Laut der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua soll das gegenwärtige Vorhaben in Xinjiang zu Forschungszwecken dienen.

Tiefste Bohrung auf deutschem Boden fand 1994 statt

"Ein Loch 10.000 Meter in die Erde zu bohren, ist ein kühnes Unterfangen, um unbekanntes Territorium zu erkunden und die Grenzen des Wissens auszuweiten", zitierte Xinhua den Leiter der Expedition, Wang Chungsheng. Das tiefste bekannte Bohrloch existierte auf der Halbinsel Kola in der Oblast Murmansk im äußersten Nordwesten Russlands. Die Bohrung dort erreichte 1989 eine Tiefe von 12.262 Metern. Seit dem Ende der Sowjetunion ist das Loch natürlichem Verfall ausgesetzt.

Die tiefste Bohrung auf deutschem Boden fand in Windischeschenbach nahe Regensburg statt. Dort gelangten Forscher nach vierjähriger Bohrung 1994 in eine Tiefe von 9.101 Metern. Es wird immer noch als Testlabor für geologische Experimente genutzt.

Allerdings könnten bei dem Vorhaben in China auch noch andere Gründe als Forschungszwecke eine Rolle spielen. So ist die autonome Provinz Xinjiang für ihre reichen Ölvorkommen bekannt. Die Expedition könnte auch dem Aufspüren wertvoller Mineralien und fossiler Brennstoffe dienen.

China erobert im Gleichschritt Erde und Weltall

Die Bohrung ist technisch extrem anspruchsvoll und erstreckt sich über zehn Erdschichten. "Die Schwierigkeit des Unterfangens kann in etwa mit einem Truck verglichen werden, der auf zwei dünnen Stahlseilen fahren muss", sagte Sun Jinsheng, Wissenschaftler an der chinesischen Akademie für Ingenieure, der Nachrichtenagentur Xinhua.

Am Dienstag schickte China bereits seinen ersten zivilen Raumfahrer ins Weltall. Die Eroberung der Erde und des Weltalls schreiten in Xis Sinne also planmäßig voran. Nur die Weltmeisterpläne der chinesischen Fußballer dürften noch eine Weile auf ihre Umsetzung warten. Aktuell steht China nur auf Platz 81 der Fifa-Weltrangliste.

Verwendete Quellen
  • youtube.com: "Hindustan Times: China Drilling 10 Km Deep Hole In Earth's Crust, Here's Why" (englisch)
  • dailystar.co.uk: "China is drilling a 10,000-metre hole to the centre of the Earth and no one is sure why" (englisch)
  • bloomberg.com: "China Is Drilling a 10,000-Meter-Deep Hole Into the Earth" (englisch, kostenpflichtig)
  • indiatimes.com: "What China aims to find by drilling a 10-kilometer deep hole into the ground" (englisch)
  • fifa.com: "Fifa-Weltrangliste (Männer)"
  • helmholtz.de: "Das tiefste Bohrloch"
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