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Diebstahl im British Museum: Deutscher Direktor Fischer tritt zurück


Nach Diebstahl
Deutscher Direktor des British Museum tritt zurück

Von t-online, dpa, csi

Aktualisiert am 25.08.2023Lesedauer: 2 Min.
1633760411Vergrößern des BildesAntike Büsten im British Museum: Ein Mitarbeiter hatte Hunderte Gegenstände gestohlen. (Quelle: Leon Neal/Getty Images)
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Aus dem bekannten Museum waren zuletzt mehrfach historische Objekte verschwunden. Jetzt hat der deutsche Chef seinen Rückzug verkündet.

Der Direktor des British Museum, Hartwig Fischer, ist mit "sofortiger Wirkung" zurückgetreten. Das teilte das Museum am Freitag mit. Er reagiert damit auf den Diebstahl im Museum, der in der vergangenen Woche öffentlich geworden war. Der deutsche Kunsthistoriker war seit 2016 Direktor des renommierten Museums und wollte eigentlich erst im kommenden Jahr seinen Posten abgeben.

Innerhalb der letzten Tage habe er im Detail die Ereignisse rund um die Diebstähle im British Museum und deren Untersuchung geprüft, teilte er in der Stellungnahme mit. Es sei offensichtlich, dass das Museum auf die Warnungen im Jahr 2021 und auf das Problem, das nun vollständig zutage getreten sei, nicht so umfassend reagiert habe, wie es nötig gewesen wäre. "Die Verantwortung für dieses Versagen muss letztlich beim Direktor liegen", sagte Fischer laut Mitteilung.

Mehrere historische Objekte waren aus dem British Museum verschwunden. Genannt wurden Goldschmuck sowie Juwelen aus Halbedelsteinen und auch Glas. Die Objekte sollen teilweise bis ins 15. Jahrhundert vor Christus zurückreichen. Das Museum in London, das jährlich Millionen Menschen besuchen, verwahrt bedeutende Kulturschätze der Menschheit.

Hinweise sollen 2021 ignoriert worden sein

Im Verdacht steht derzeit ein früherer Mitarbeiter, der im Zusammenhang mit den Vorfällen entlassen wurde. Gegen ihn wurden bereits rechtliche Schritte eingeleitet. Medienberichten zufolge sollen deutlich mehr als 1.000 Gegenstände über einen Zeitraum von mehreren Jahren gestohlen worden sein. Zudem soll es bereits 2021 Hinweise gegeben haben, dass Objekte aus dem Museum auf einer Online-Auktionsplattform zum Verkauf angeboten wurden. Die Hinweise sollen allerdings ignoriert worden sein.

Fischer hatte am Mittwoch mitgeteilt, man habe schnell gehandelt, als die Museumsleitung erstmals 2021 von den Diebstahlsvorwürfen gehört habe. "Es wurden nur Bedenken hinsichtlich einer kleinen Anzahl von Gegenständen geäußert, und unsere Untersuchung kam zu dem Schluss, dass alle diese Gegenstände vorhanden waren", betonte der Deutsche noch am Mittwoch.

Erst im Zuge einer umfangreicheren Untersuchung 2022 sei "ein größeres Problem" ans Licht gekommen, hieß es in Fischers Mitteilung weiter. Daraufhin habe man die Polizei eingeschaltet und ein Disziplinarverfahren eingeleitet, "das zur Entlassung eines Mitarbeiters führte". Britischen Zeitungen zufolge hatten Mitarbeiter angesichts der zögerlichen Aufklärung rund um den Diebstahl den sofortigen Rücktritt Fischers gefordert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • bbc.com: "British Museum director quits over stolen treasures" (englisch)
  • dailymail.co.uk: "British Museum director Hartwig Fischer quits and apologises to whistleblower in scandal over stolen artefacts" (englisch)
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