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China und Türkei machen Menschenschmuggel mit Schlauchbooten zum Geschäft


Laut Medienbericht
Chinesische und türkische Firmen bauen Schmuggel-Boote

Von t-online, afp, sje, cry

Aktualisiert am 06.09.2023Lesedauer: 3 Min.
Migranten auf Schlauchboot im Ärmelkanal: Die Regierung von Rishi Sunak will die Migration über diese Route massiv beschränken.Vergrößern des BildesMigranten auf Schlauchboot im Ärmelkanal: Die Regierung von Rishi Sunak will die Migration über diese Route massiv beschränken. (Quelle: Home Office/PA Media/dpa/dpa)
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Immer mehr Menschen wagen die Überfahrt aus Frankreich nach Großbritannien. Firmen in China und der Türkei machen daraus wohl ein Geschäftsmodell.

Firmen in China und der Türkei produzieren Schlauchboote, die wohl explizit dazu gemacht sind, Flüchtlinge über den Ärmelkanal zu transportieren. Das berichtet die "Daily Mail" unter Berufung auf britische Behörden. Die Boote würden von Schmugglern genutzt, um jeweils 50 bis 70 Migranten über den Kanal zu bringen – dementsprechend seien sie größer als übliche Schlauchboote, die man online oder im Laden kaufen könne.

Aus Polizeikreisen zitiert die Zeitung: "Diese Boote sind offenbar speziell für die Beförderung einer größeren Anzahl von Personen ausgelegt, als normalerweise sicher in einem Schlauchboot transportiert werden kann." Es gebe keine andere kommerzielle Verwendung für diese Art von Booten. Weiter hieß es, die Boote würden keinerlei Standards entsprechen. "Sie sind nicht für die im Ärmelkanal üblichen Wind- und Seegangsbedingungen ausgelegt."

Dem Bericht zufolge haben Ermittlungen außerdem ergeben, dass die Boote nach ihrer Bestellung in China oder der Türkei in Deutschland, den Niederlanden oder Belgien zwischengelagert werden. Von dort würden sie für die Überfahrt in die französische Kanalstadt Calais gebracht.

Überfahrten erreichen Jahresrekord

Derweil hat die Anzahl der Migranten, die über den Ärmelkanal in Großbritannien ankamen, am Samstag einen neuen Tagesrekord für dieses Jahr erreicht. Laut einer am Sonntag veröffentlichten Statistik der britischen Regierung kamen am Samstag 872 Menschen auf 15 Booten aus dem EU-Land Frankreich über den Ärmelkanal ins Vereinigte Königreich. Damit wurde der bisherige Höchststand von 756 Migranten, der am 10. August erreicht worden war, deutlich übertroffen.

Im Sommer treten wegen der günstigen Wetterbedingungen besonders viele Migranten die gefährliche Fahrt in kleinen Booten über den viel befahrenen Ärmelkanal an. Laut der Regierungsstatistik gelangten seit Jahresbeginn insgesamt mehr als 21.000 Migranten auf diesem Weg nach Großbritannien. Das waren zwar weniger als im Vorjahreszeitraum, dennoch bereitet der Zustrom der konservativen Regierung in London Kopfzerbrechen.

Sunak will "die Boote stoppen"

Nach Großbritanniens Austritt aus der EU war der Grenzschutz verschärft worden. Premierminister Rishi Sunak hat die Eindämmung der Migration unter dem Schlagwort "Die Boote stoppen" zu einem vordringlichen Ziel seiner Regierung erhoben. Die Einreise über den Ärmelkanal ohne Erlaubnis stuft seine Regierung als "illegal" ein, das Recht auf einen Asylantrag soll in solchen Fällen verwehrt werden.

Seitdem die britischen Behörden 2018 begonnen haben, die Zahl der Einreisen über den Ärmelkanal zu erfassen, sind bereits mehr als 100.000 Migranten auf diesem Weg ins Land gekommen. Das britische Asylsystem ist überfordert. Laut Zahlen von Ende Juni gibt es einen Rückstau von mehr als 175.000 Menschen, darunter viele Kinder, die auf eine erste Asylentscheidung warten. Außerdem ereignen sich bei Fluchtversuchen über den Ärmelkanal immer wieder Unglücke mit zahlreichen Todesopfern.

Abschiebungen nach Ruanda

Nach Plänen von Innenministerin Suella Braverman, sollen Personen, die auf irreguläre Weise nach Großbritannien gelangen, zukünftig nach Ruanda abgeschoben werden. Entsprechende Verhandlungen mit der dortigen Regierung gab es bereits. Statt eine Chance auf einen Asylantrag auf der Insel zu bekommen, sollen betroffene Migranten dann in dem afrikanischen Land um Schutz bitten.

Das Vorhaben wurde vorerst von einem Gericht gestoppt und von Opposition und Zivilgesellschaft heftig kritisiert. Doch die Regierung scheint an der Idee festhalten zu wollen.

Verwendete Quellen
  • dailymail.co.uk: "Looking for a custom-made rubber dinghy to ferry migrants to Britain? Well, shockingly, people smugglers can now order one directly from crooked companies in China and Turkey" (Englisch)
  • Nachrichtenagentur AFP
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