Nach Nordkorea geflohen: US-Soldat nach Rückkehr angeklagt

Nach der spektakulären Flucht des US-Soldaten Travis King nach Nordkorea droht ihm in seiner Heimat Ärger: Er soll wegen verschiedener Delikte angeklagt worden sein.

Der US-Soldat Travis King, der im vergangenen Sommer aus Süd- nach Nordkorea geflohen war, ist in den USA unter anderem wegen Fahnenflucht und Besitz eines sexuellen Videos mit Kindern angeklagt worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP.

Die Anklage soll laut dem Bericht acht Anklagepunkte umfassen: Unter anderem soll King auch andere Beamte getreten und geschlagen haben und illegal Alkohol besessen haben. Fahnenflucht oder Desertation beschreibt das Fernbleiben von Soldaten von ihren militärischen Pflichten: Im Fall einer Verurteilung könnte der 23-Jährige bis zu drei Jahren Gefängnis drohen. In Kriegsfällen kann Desertation in den USA auch mit dem Tode bestraft werden.

Spektakuläre Flucht

Der Fall hatte im vergangenen Sommer international für Aufsehen gesorgt: Der in Südkorea stationierte US-Soldat war im Juli nach einer Haftstrafe wegen Körperverletzung von einem Flughafen aus zu Fuß nach Nordkorea geflohen und wurde dort erneut inhaftiert.

Zwei Monate später wurde unerwartet seine Ausweisung aus Nordkorea verkündet. Seit September befindet er sich wieder in den USA. Laut US-Beamten sei es wahrscheinlich, dass die nordkoreanische Führung in dem Soldaten keinen Nutzen gesehen hatten, um etwa diplomatischen Druck auf die USA aufzubauen und er deshalb freikommen konnte.