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Keine Züge am Morgen: Bahnstreik trifft Pendler hart


Notfahrplan der Bahn angelaufen
Bahnstreik trifft Pendler mitten im Berufsverkehr

Von t-online
Aktualisiert am 16.11.2023Lesedauer: 3 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:231116-911-002427Vergrößern des BildesWarnstreik bei der Bahn: Viele Berufspendler müssen am Donnerstagmorgen umplanen. (Quelle: Lukas Barth/dpa)
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Am Morgen ging bei der Bahn für viele Pendlerinnen und Pendler nichts: Der Regional- und Fernverkehr kam nahezu zum Erliegen.

Der Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat am Donnerstagmorgen vor allem die Berufspendler heftig getroffen. "In einzelnen Regionen fahren aufgrund der Streikbeteiligung teilweise gar keine Züge", teilte die Deutsche Bahn online mit. Der Notfahrplan sei aber wie geplant und stabil angelaufen. Dieser sieht unter anderem vor, dass nur rund 20 Prozent der eigentlich geplanten Fernverkehrsfahrten angeboten werden. Die Auswirkungen im Nah- und Regionalverkehr seien je nach Region sehr unterschiedlich.

In Nordrhein-Westfalen waren am Morgen beispielsweise einzelne Stellwerke nicht besetzt – damit hat dort der Warnstreik auch Auswirkungen auf andere Eisenbahnunternehmen, da ohne Fahrdienstleiter ganze Streckenabschnitte nicht befahren werden können. Für Berlin und Brandenburg teilte ein Sprecher mit, dass auf einzelnen Strecken Ersatzbusse eingesetzt werden. Die Kapazitäten eines Zuges können so aber nicht eins zu eins ersetzt werden. Im Güterverkehr dürften die Folgen des Ausstands ebenfalls weitreichend sein.

Warnstreik noch bis 18.00 Uhr

Die GDL streikt seit Mittwochabend, 22.00 Uhr, am Donnerstagabend um 18.00 Uhr soll der Ausstand enden. Es ist der erste Arbeitskampf der Gewerkschaft im noch jungen Tarifkonflikt, bisher wurde erst einmal verhandelt. Die eigentlich für Donnerstag und Freitag geplante zweite Verhandlungsrunde hat die Bahn abgesagt. "Entweder man streikt, oder man verhandelt. Beides gleichzeitig geht nicht", sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler.

 
 
 
 
 
 
 

Die GDL fordert in den Verhandlungen 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Als Kernforderung will sie zudem eine Absenkung der Arbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich durchsetzen.

Weniger Arbeitszeit größter Knackpunkt bei Verhandlungen

Die Bahn bezeichnet vor allem die Arbeitszeitverkürzung als unerfüllbar und verweist dazu auch auf den Fachkräftemangel. Mit einer geringeren Wochenarbeitszeit müssten deutlich mehr Menschen eingestellt werden. DB-Personalvorstand Seiler bot in der ersten Verhandlungsrunde eine Entgelterhöhung von 11 Prozent bei einer Laufzeit von 32 Monaten sowie die geforderte Inflationsausgleichsprämie an. Zur Arbeitszeit machte der Konzern aber kein Angebot.

Trotzdem einigten sich beide Seiten auf weitere Verhandlungstermine, zunächst im Wochentakt. Wann die Tarifpartner nach der Absage für diese Woche nun wieder zusammenkommen, ist offen.

Beide Seiten warfen sich vor, getroffene Vereinbarungen nicht einzuhalten. Die Bahn nannte das Vorgehen der GDL "eine einmalige Eskalation in unserer Sozialpartnerschaft, die wir nicht akzeptieren". Die GDL wiederum warf der Bahn vor, kein Interesse an einer Lösung am Verhandlungstisch zu haben.

DB: Viele Kunden haben umgeplant

Nach Angaben der Bahn haben in den Stunden nach der Warnstreikankündigung viele Kunden ihre Reisepläne angepasst. "Viele Fahrgäste haben ihre geplante Reise vorgezogen oder auf einen späteren Zeitpunkt verschieben können", hieß es am Donnerstagmorgen.

Die Fahrgäste wurden bereits am Mittwoch gebeten, auf nicht notwendige Fahrten zu verzichten. Wer dennoch fahren müsse, sollte sich kurz vor Antritt der Reise in den Auskunftsmedien der Bahn informieren.

Die Deutsche Bahn wird auch über das angekündigte Warnstreik-Ende hinaus zunächst mit einem Notfahrplan arbeiten, um am Freitag wieder möglichst viele Fahrten regulär anbieten zu können. "Unsere ganze Priorität liegt darauf, morgen, an diesem wichtigen Freitag, den Verkehr wieder in Gang zu bringen", sagte Bahn-Sprecher Achim Stauß am Donnerstagmorgen am Berliner Hauptbahnhof. Der Freitag sei stets ein nachfragestarker Tag, nun kämen zudem noch Fahrgäste hinzu, die ihre Fahrten verschoben haben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa, Reuters
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