Hochwasser an der Elbe Hochwasser weicht Elbdeiche auf
Trotz sinkender Pegelstände drohen manche Deiche in den Hochwassergebieten der Elbe unter dem Druck der Wassermassen zu brechen.
In Alt Wendischthun bei Lüneburg in Niedersachsen mussten Helfer in der Nacht undichte Stellen sichern. Nach Angaben der Feuerwehr war eine Böschung teilweise abgerutscht. Folien und einige tausend Sandsäcke sollen den Deich stabilisieren. "Die Pegelstände sind nach wie vor auf hohem Niveau", sagte ein Sprecher des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz am Dienstag in Norden (Niedersachsen). Erst ab Donnerstag rechne er mit einem spürbaren Sinken der Fluten.
Foto-Serie: Elbe-Hochwasser
Undichter Deich in Bleckede
Auch in Bleckede in Niedersachsen stopften Helfer Sickerstellen in einem Deich. Dort war am Montagabend ein Teil der Böschung abgerutscht, wie Harald Fichtner von der Einsatzleitung berichtete. Drahtgitter, Planen und Sandsäcke sollen den Deich festigen. Damit der aufquellende Boden nicht die Fahrbahndecke nach oben drückt, verteilten die Helfer auch rund 200 Tonnen eines Mineralgemischs.
An anderen Orten entlang der Elbe, etwa in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein, blieben befürchtete Probleme aus. An vielen Pegeln fielen die Wasserstände - manchmal sogar mehrere Zentimeter pro Stunde.
"Tendenz fallend" hieß es auch in Geesthacht in Schleswig-Holstein. Bei Lauenburg war das Wasser weiter leicht gesunken, der Pegel der Elbe stand am Dienstagmorgen bei 8,98 Metern. Erst zum Wochenende hin rechnet die Feuerwehr in Lauenburg aber mit deutlicher Entspannung. Am Sonntagmorgen hatte die Elbe in Lauenburg mit 9,22 Metern ihren Höchststand erreicht. Der normale Pegelstand ist 4,80 Meter.
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Lage in Sachsen-Anhalt entspannt sich
In den Hochwassergebieten in Sachsen-Anhalt wurde an der Havel in Havelberg die höchste Alarmstufe vier aufgehoben. "Es wird besser. Das Wasser sinkt", sagte ein Sprecher des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft in Magdeburg. Am Pegel Havelberg sank der Wasserstand innerhalb von 24 Stunden um fast 10 Zentimeter auf 4,23 Meter. Auch an der Elbe in Wittenberge ging der Pegelstand auf 6,68 Meter und damit unter den Grenzwert der höchsten Alarmstufe von 6,70 Meter zurück. An beiden Flüssen gilt nun Alarmstufe drei.
Oderbruch gleicht einer Seenlandschaft
Stille Verzweiflung herrscht dagegen im Oderbruch östlich von Berlin. Angesichts tausender Hektar überfluteter Flächen haben sich manche Menschen in ihr Schicksal ergeben, andere bangen um ihre Existenz. Die Region an der polnischen Grenze gleicht seit etwa einem halben Jahr einer Seenlandschaft. Die Landesregierung will jetzt einen Sonderbeauftragten für die Region einsetzen.
Quelle: dpa, dapd