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Unwetterwarnung: Schneefallgebiet breitet sich schnell aus


Unwetterwarnung
Tief "Daisy" ist in Deutschland angekommen

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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Schneestürme, Versorgungsengpässe und Stromausfälle drohen Deutschland. Die Unwetterzentrale warnt weiter vor starken Schneefällen und einem eisigen Wind. Das Tief "Daisy" erreichte unterdessen die Republik. Es sollte landesweit chaotische Zustände auf den Straßen, Flugausfälle und Zugverspätungen sowie starke Schneeverwehungen bringen - Winterdienste, Feuerwehren und Polizei rüsteten sich. Die Bundesregierung hat die deutschen Energieversorger wegen des erwarteten extremen Winterwetters gemahnt, Krisenvorsorge zu treffen.

Allein in Baden-Württemberg hat es am Freitag bei mehr als 200 Unfällen gekracht. Davon geschahen nach Angaben des Innenministeriums sieben auf Autobahnen, über 200 auf anderen Straßen. Den gesamten Schaden beziffert das Ministerium auf 835.400 Euro.

Ausfälle in Übertragungsnetzen?

Angesichts der möglichen erheblichen Schneemengen seien Ausfälle in den Übertragungsnetzen nicht ausgeschlossen, heißt es in einem am Freitag bekanntgewordenen Schreiben des Wirtschaftsministeriums an die Energieversorger. "Wir gehen davon aus, dass Sie - Ihrem gesetzlichen Auftrag entsprechend - die notwendigen Vorbereitungen treffen, um möglichen Gefährdungen der Sicherheit oder Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversorgungssystems (...) effizient entgegen wirken zu können", heißt es in dem Papier.

Stromausfälle bereits 2005

Darin verweist das Ministerium auch auf die Stromausfälle nach einem heftigen Wintereinbruch im Münsterland Ende November 2005. Damals fielen binnen 24 Stunden bis zu 50 Zentimeter Schnee. Unter der Last knickten dutzende Strommasten ein. 250.000 Menschen mussten tagelang ohne Strom und oft auch ohne Heizung ausharren. Nach diesen Erfahrungen hatten Bund, Länder, die Bundesnetzagentur sowie die Netzbetreiber eine Arbeitsgruppe Krisenvorsorge

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"Daisy" ist da

Nach Angaben der Meteomedia Unwetterzentrale haben unterdessen erste schwache Ausläufer von "Daisy" Deutschland erreicht. Unter anderem kam es bei Windböen der Stärke 6 auf der Ostseeinsel Fehmarn zu Schneeverwehungen. "Die Schneefälle waren allerdings nicht so dramatisch", erklärte Roland Vögtlen von Meteomedia gegenüber wetter.info.

Aktuelle Meldungen aus der Unwetterzentrale

Bürger sollten sich mit Lebensmitteln eindecken

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät den Bürgern, sich für mehrere Tage mit Lebensmitteln einzudecken. Ausreichend Trinkwasser, ein Medikamentenvorrat und Kerzen sollten im Haus sein, sagte der Präsident des Bundesamtes, Christoph Unger. Gut wäre auch ein Batterie-betriebenes Radio, denn im Fall eines Stromausfalls, wären ja andere Kommunikationsmittel wie Fernsehen oder Computer nicht einsatzfähig. Auch Mobiltelefone ließen sich dann nicht mehr aufladen. "Die Möglichkeit eines Stromausfalls gibt es immer", sagte Unger.

Bereits zehn Obdachlose erfroren

Die kalten Temperaturen fordern auch immer mehr Kälte-Tote. Nach den neuesten Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe sind bisher zehn Obdachlose im Bundesgebiet erfroren. Die Toten sind alle Männer im Alter zwischen 42 und 62. Viele Obdachlose starben auf offener Straße: Ein 42-jähriger erfror hinter einem Gebüsch in Nettetal, ein 57-jähriger starb unter dem Vordach eines Kindergartens in Ulm. Andere fielen der Kälte in verlassenen Gebäuden zum Opfer. Die Wohnungslosenhilfe sprach sich erneut für bessere Hilfsangebote in kleinen und mittelgroßen Städten aus. Dort seien die meisten Kälte-Toten zu beklagen.

Verspätete Flüge

Der Frankfurter Flughafen bat Passagiere, sich auf Verspätungen und Ausfälle einzustellen. Der Deutschen Bahn bereiteten die angekündigten 20 Zentimeter Neuschnee keine Sorgen, sagte ein Sprecher. Problematisch könnten Verwehungen im Flachland sein. "Wenn Weichen zugeweht sind, kann kein Zug mehr fahren."

Nur Küsten bleiben verschont

Am Samstag werden erneut bis zu 15 Zentimeter Neuschnee fallen. Betroffen sind laut Roland Vögtlen von Meteomedia vor allem Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Sachsen. Es schneie in ganz Deutschland - nur die Küsten blieben verschont.

Warm anziehen

Das eigentliche Problem sei jedoch nicht der Schnee, sondern der Nordost-Wind, der zum Teil stürmisch auflebe. "Die Verbindung von Schnee und Wind ist schon außergewöhnlich", so Vögtlen. Die entstehenden Schneeverwehungen könnten zu erheblichen Behinderungen des Verkehrs führen. "Und man sollte sich warm anziehen", warnt Vögtlen. Temperaturen von minus zwei Grad würden bei dem Wind als bis zu minus 20 Grad empfunden.

Wetterberuhigung am Sonntag

Am Sonntag fällt tagsüber wieder fast im ganzen Land neuer Schnee. Die Schwerpunkte liegen dann in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Der Wind zieht sich nach Norden zurück. "In Schleswig-Holstein und an der Ostseeküste bleibt es zwar meist trocken, doch der Wind verfrachtet erneut den alten Schnee", sagte Unwetterexperte Andrea Wagner von Meteomedia.

Quelle: wetter.info, rf, agr

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