Es blitzt und gießt über Spanien, 28.09.2009

Während der Herbst in Deutschland relativ ruhig bleibt, toben über dem Mittelmeer Gewitter. "Besonders die Südostküste von Spanien ist betroffen", sagte der Meteorologe Andreas Wagner von der Meteomedia Unwetterzentrale gegenüber wetter.info.

Es kracht vor allem in einem Gebiet von Malaga bis hinauf nach Valencia. Auch die Balearen mit den Urlaubsinseln Mallorca und Ibiza bekommen Unwetter ab. In Castelón fielen innerhalb von 48 Stunden 126 Liter Regen pro Quadratmeter. Noch weitaus heftigere Niederschläge hatten die Städte Valencia und Alicante zu verzeichnen: hier fielen jeweils 119 und 131 Liter pro Quadratmeter - allerdings innerhalb von 24 Stunden. Auf die Gegend von Murcia gingen innerhalb von 48 Stunden bis zu 240 Liter pro Quadratmeter nieder. Das entspricht beinahe der durchschnittlichen Niederschlagsmenge eines ganzen Jahres in diesem Gebiet.

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Überflutete Straßen

Wegen der heftigen Regenfälle waren am Dienstag in den Regionen Valencia und Murcia zahlreiche Landstraßen unpassierbar. Der Fluss Júcar trat über die Ufer. In Alzira musste die Feuerwehr neun Menschen mit einem Rettungshubschrauber aus einem Landhaus bergen, das von Wassermassen eingeschlossen war. Bereits am Montag hatte der Regen das Zentrum von Cartagena unter Wasser gesetzt und die Hafenstadt zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten.

Autobahn wird gesperrt

Die Wassermassen rissen Autos ins Meer und spülten an mehreren Stränden den Sand fort. Die Autobahn entlang der Mittelmeerküste wurde nach einem Erdrutsch auf einer Teilstrecke gesperrt. In Gandía wurde der Hafen geschlossen.

Überschwemmungen auf der Urlaubsinsel

Auch auf der Urlaubsinsel Mallorca setzte der Regen in mehreren Ortschaften Straßenzüge, Läden und Tiefgaragen unter Wasser. In Cala d'Or mussten zwölf Familien aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Bei Formentor wurden fünf Urlauber mit einem Hubschrauber geborgen. Sie hatten in ihrem Auto festgesessen, nachdem ein umgestürzter Baum die Straße blockiert hatte.

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Tief steckt fest

Verantwortlich für die heftigen Gewitter und Regengüsse ist ein Tiefdruckgebiet, das zurzeit auf das warme Mittelmeerwasser trifft. "Das Tief dreht sich an Ort und Stelle und kommt nicht voran", erklärte Wagner. So kommen die örtlich so enormen Regenmengen zustande.

Unwetter ziehen nach Italien

Im weiteren Wochenverlauf wird das Tief sich abschwächen und weiter Richtung Osten ziehen. Am Wochenende erreicht es dann Italien und wird sich auch dort in Gewittern entladen - die werden allerdings lange nicht so heftig ausfallen wie jetzt in Spanien.

Quelle: wetter.info, dpa, mj