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Hitze in Moskau: Saufen bis zum Untergang


Hitze in Moskau
Saufen bis zum Untergang

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Die russische Millionen- metropole Moskau ächzt unter sengender Hitze. Für viele Russen ist das ein guter Anlass für Saufgelage an Badestränden - oft mit tödlichem Ausgang. In diesem Sommer erreicht die Zahl der Ertrunkenen einen Höchststand.

Sie lassen sich bei Temperaturen um die 35 Grad mit Wodka und Bier volllaufen und suchen dann in Moskaus Badeseen oder in der Moskwa Abkühlung. Doch viele Russen überleben die Strand- und Badepartys, die oft die ganze Nacht dauern, nicht. Seit Beginn der Badesaison am 1. Juni sind allein in der russischen Hauptstadt 82 Menschen ertrunken, davon acht in der Nacht zum Dienstag. Rund 6500 Menschen starben im vergangenen Jahr in russischen Gewässern - das waren mehr als 13 Mal so viele wie in Deutschland.

Der Schuldige: "Teufel Alkohol"

Die russischen Behörden sehen den Anstieg der Zahlen mit Sorge - schon jetzt gebe es dreimal so viele Ertrunkene wie im Vergleichszeitraum 2009. "Teufel Alkohol" sei die Ursache für drei Viertel aller tödlichen Badeunfälle. 90 Prozent der Opfer seien Männer. "In Moskau ertrinkt man wegen Trunkenheit, Dummheit und aus Stolz", schreibt das russische Boulevard-Blatt "Moskowski Komsomolez". Die Medien sind in diesem Sommer voll mit Horrorgeschichten über das gefährliche Alkohol-Trinken beim Baden.

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Präsident beklagt Verantwortungslosigkeit

Als in einem Kinderferienlager am Asowschen Meer Anfang Juli sechs Kinder im Alter zwischen acht und 16 Jahren ertranken, zürnte sogar Präsident Dmitri Medwedew über die "Verantwortungslosigkeit" seiner Landsleute. Die Betreuer hatten wohl wegen eines Trinkgelages beim Picknick ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt. "Das riecht nach einem Verbrechen", schimpfte Medwedew.

In der Millionenmetropole Moskau starben seit Anfang Juni mehr Menschen durch Ertrinken als etwa im Bundesland Nordrhein-Westfalen, wo deutlich mehr Menschen leben - und 2009 insgesamt etwa 60 Menschen durch Ertrinken starben. Nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft kamen im vergangenen Jahr in Deutschland 474 Menschen bei Badeunfällen ums Leben - die Zahl ist in jedem Jahr etwa gleich.

Erfolgloser Kampf gegen Trunksucht

Die russischen Behörden machen vor allem den Alkoholkonsum für die hohen Todeszahlen verantwortlich. Hunderttausende Russen sterben jährlich an den Folgen des Alkoholkonsums, im Winter erfrieren viele im Alkoholrausch auf der Straße. Die Regierung sucht schon seit Jahren ein Rezept gegen die Trunksucht in der Bevölkerung - bisher ohne Erfolg. Und für die Behörden ist auch klar: Je schöner das Wetter, desto mehr Badetote.

Das Problem neben dem Alkohol: Oft sind selbst an bewachten Stränden kaum ausgebildete Rettungskräfte im Einsatz. Moskaus Retter beklagen zudem, dass viele Badegäste sturzbetrunken auf Wassermotorräder oder andere Fahrzeuge steigen und Unfälle bauen. In den meisten Fällen fehle dafür der Führerschein. Nicht selten hätten Akrobatik und gefährliche Mutproben ein tödliches Ende.

Quelle: dpa

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