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Anstieg des Meeresspiegels: Forscher weisen historische Klimakatastrophe nach


Anstieg des Meeresspiegels
Forscher weisen historische Klimakatastrophe nach

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Der Untergang der Küsten, die Überflutung von ganzen Ländern und die Flucht von Millionen Menschen: So könnte das Schreckenszenario „Klimawandel“ in einer unbekannten Zukunft aussehen. Forscher haben nun herausgefunden, dass es in der früheren Erdgeschichte bereits zu einem sprunghaften Anstieg des Meeresspiegels gekommen ist: Innerhalb von 50 Jahren stiegen die Weltmeere um bis zu drei Meter.

Vor 125.000 Jahren muss eine Eisfläche von der Größe des heutigen westantarktischen Eisschildes geschmolzen sein, so Professor Anton Eisenhauer vom Leibnitz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel (IFM-GEOMAR) gegenüber wetter.info. „Die Wissenschaft hat heute keine andere Erklärung für einen Anstieg des Meeresspiegels in dieser Größenordnung.“ Tektonische Bewegungen, also das Verschieben großer Landmassen, verlaufen nur sehr langsam und verursachen Schwankungen des Meeresspiegels höchstens im Millimeterbereich. Zum Vergleich: Würde das gesamte Grönland-Eis abschmelzen, käme es zu einem Anstieg der Meere um sechs Meter.

Fossile Korallenriffe untersucht

Forscher aus Deutschland und Mexiko haben fossile Korallenriffe auf der mexikanischen Halbinsel Yukatán untersucht, die sie an Land entdeckt hatten. Fossile Riffe zeigen zuverlässig die frühere Höhe des Meersspiegels an, denn sie konnten nur nahe der Meeresoberfläche wachsen, so Eisenhauer. Bei den Untersuchungen haben die Forscher zwei Riffe gefunden: Eines drei Meter über dem heutigen Meeresspiegel und eines, mehrere hundert Meter landeinwärts, in einer Höhe von sechs Metern. Die Forscher konnten über eine Bestimmung des Alters nachweisen, dass beide Riffe mehr oder weniger zeitgleich existiert haben müssen. „Wir können sicher sagen, dass das eine Riff quasi ertrunken sein muss, während das zweite, heute landeinwärts liegende Riff, entstanden ist“, erklärt Mitautor Dr. Volker Liebetrau vom IFM-GEOMAR.

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Meeresspiegelanstieg in „Warmzeit“

Der jetzt in Yucatán nachgewiesene Meeresspiegelanstieg ereignete sich etwa siebentausend Jahre nach Beginn einer neuen Warmzeit. „Es war also schon lange warm, als eine große Menge Eis plötzlich kollabierte“ erklärt Eisenhauer. Schwankungen des Meeresspiegels seien typisch für den Übergang von einer Eiszeit zu einer Warmzeit und umgekehrt, „aber hier haben wir das erste Mal einen Anstieg der Meere dieser Größenordnung in der Mitte einer Warmzeit nachgewiesen.“

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Keine Hinweise auf schmelzendes Eis

Derzeit gebe es aber keine Hinweise auf das Schmelzen von größeren Landeismassen, sagt Eisenhauer. Heute steige der Meeresspiegel etwa zwei bis drei Millimeter im Jahr, damals sein es im gleichen Zeitraum fünf Zentimeter gewesen. Darüber, ob sich in nächster Zeit ähnliche Naturkatastrophen ereignen könnten, sagten die Forschungsergebnisse nichts aus. „Wir können nur sagen: extreme Schwankungen des Meeresspiegels in einer sehr kurzen Zeit sind auch in warmen Erdzeitaltern möglich“, sagt Eisenhauer. „Und wir stehen jetzt am Beginn einer solchen Warmzeit“.

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Quelle: wetter.info, rf

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