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Bericht: Mindestens drei Affenpocken-Fälle in Deutschland entdeckt


"Verstärkte Wachsamkeit"
Mindestens drei Affenpocken-Fälle in Deutschland entdeckt

Von dpa, joh, sje

Aktualisiert am 21.05.2022Lesedauer: 3 Min.
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Das Affenpockenvirus hält Einzug in Deutschland: Ein Fall ist bestätigt, nun gibt es Berichte über eine zweite Ansteckung. (Quelle: reuters)
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Das Affenpockenvirus hält Einzug in Deutschland: In Berlin sind mittlerweile zwei Fälle bestätigt. In Nordrhein-Westfalen werden Kontaktpersonen eines Infizierten gesucht.

In Deutschland gibt es weitere Affenpockenfälle: Der RBB berichtete am Samstag unter Berufung auf Gesundheitskreisen von drei bestätigten Fällen in Berlin. Die Senatsverwaltung für Gesundheit bestätigt in einer Pressemitteilung lediglich zwei Fälle. Der Zustand der Patienten sei stabil. Ermittlungen zu möglichen Kontaktpersonen würden laufen. Man rechne mit weiteren Infizierten.

Der Infektiologe Heiko Jessen sagte "RTL/ntv" über einen der Patienten, dass der Mann leichte Symptome habe und sich womöglich in einem Berliner Nachtclub am vergangenen Wochenende angesteckt habe. Der erste Fall in Deutschland war am Freitag in Bayern bekannt geworden.

Ansteckungen bei Party auf Gran Canaria?

Die spanischen Behörden gehen der Vermutung nach, dass Partys der Gay Pride auf der Urlauberinsel Gran Canaria ein weiterer Ansteckungsherd für Affenpocken gewesen sein könnten. Das berichtete die Zeitung "El País" am Samstag unter Berufung auf Quellen im Gesundheitssektor.

An der vor allem von Homosexuellen besuchten "Maspalomas Pride" nahmen vom 5. bis 15. Mai etwa 80.000 Menschen aus Spanien und vielen anderen Ländern teil, wie die Zeitung berichtete. Männer aus Italien, aus Madrid sowie von der Nachbarinsel Teneriffa, bei denen das Virus nachgewiesen wurde, sollen an den Feierlichkeiten teilgenommen haben. Intimkontakte sind ein möglicher Übertragungsweg für das Virus.

Am Freitag hatten die Behörden die Madrider "Sauna Paraíso" geschlossen, weil sich auch dort mehrere Männer angesteckt haben sollen.

Schon 30 Affenpocken-Fälle in Spanien

In Spanien sind bisher 30 Affenpocken-Fälle nachgewiesen. Zudem gebe es weitere 23 Verdachtsfälle, berichteten Medien am Freitag. Zur Situation in Portugal schrieb die dortige Zeitung "Público", dass inzwischen 23 Fälle bestätigt seien. Der erste in Deutschland erfasste Infizierte war von Portugal über Spanien nach Deutschland gereist – ob er sich in einem der beiden Länder ansteckte, war aber zunächst unklar.

Infektionen mit dem Affenpocken-Virus werden aus immer mehr Ländern gemeldet. Fieber, starke Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Halsschmerzen, Husten, häufig auch Lymphknotenschwellungen sind mögliche Symptome. Typisch ist zudem ein vom Gesicht auf den Körper übergreifender Ausschlag. Selten treten Erblindung und entstellende Narben als Dauerschäden auf.

Kontaktnachverfolgung in NRW gestartet

Zuvor wurde in Deutschland ein erster Fall von Affenpocken bestätigt. Es ist der erste jemals in Deutschland erfasste Fall von Affenpocken, zuvor wurde das Virus nach Angaben des RKI hierzulande noch nie nachgewiesen. Betroffen sei ein aus Brasilien stammender 26-Jähriger, der von Portugal über Spanien nach München gereist sei, hatte das bayerische Gesundheitsministerium am Freitag mitgeteilt. Seit etwa einer Woche ist er demnach in der bayerischen Landeshauptstadt, zuvor war er schon in Düsseldorf und Frankfurt am Main.

Die Genom-Analyse des Erregers am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr habe ergeben, dass der Patient an der milderen westafrikanischen der zwei bekannten Virusvarianten leide, wie das bayerische Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte.

NRW sucht nach Kontaktpersonen

In Nordrhein-Westfalen liegen nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums Hinweise "auf mögliche Kontakte von Personen mit dem Affenpockenvirus" vor. Diesen Hinweisen werde nachgegangen, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Das Landeszentrum für Gesundheit stehe in engem Austausch mit dem Ständigen Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger.

"Die Situation wird genau beobachtet; die Ärzte sowie die Gesundheitsämter werden um verstärkte Wachsamkeit gebeten", ergänzte der Ministeriumssprecher. Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland werde nach derzeitigen Erkenntnissen vom Robert Koch-Institut als gering eingeschätzt.

Gesundheitsbehörden zufolge verursacht das Virus meist nur milde Symptome, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen. In Einzelfällen sind tödliche Erkrankungen möglich. Übertragen wird das Virus vor allem über direkten Kontakt oder Kontakt zu kontaminierten Materialien, auch eine – wohl sehr seltene – Übertragung über Tröpfchen in der Luft ist auf kürzere Distanzen möglich.

Verwendete Quellen
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