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Landkreis Elbe-Elster: Wald in Kölsa-Rehfeld brennt wieder


Zwischen Sachsen und Brandenburg
Wald in Kölsa-Rehfeld brennt wieder

Von dpa
Aktualisiert am 28.07.2022Lesedauer: 3 Min.
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Verheerende Waldbrände in Deutschland: Das können wir dagegen tun. (Quelle: t-online)
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Erneut brennt der Wald im Landkreis Elbe-Elster. Nahe der Stadt Falkenberg ist am Mittwochabend ein Feuer ausgebrochen, Hunderte Helfer kämpfen gegen die Flammen.

Die Situation in den Waldbrandgebieten im Süden Brandenburgs und im Nationalpark Sächsische Schweiz bleibt trotz zunächst leichter Entspannung ernst. Auch am Donnerstag soll der Kampf gegen die Flammen weitergehen – Hunderte Feuerwehrleute und andere Einsatzkräfte sind weiter im Einsatz, um die Brände einzudämmen.

Der große Waldbrand in Kölsa-Rehfeld (Landkreis Elbe-Elster) flammte am Mittwochabend wieder auf. Nach Angaben eines Landkreis-Sprechers standen die Flammen auf sächsischer Seite etwa 250 Meter von der Bundesstraße B183 im brandenburgischen Falkenberg entfernt. Zur Brandbekämpfung seien daher für den Donnerstagmorgen zusätzlich Bundeswehrhubschrauber angefordert worden, sagte der Sprecher.

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Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (beide Grüne) sagten den betroffenen Ländern Unterstützung zu. Die Bundesregierung unterstütze die Länder nach ihren Möglichkeiten beim Kampf gegen die Flammen, sagte Lemke der Deutschen Presse-Agentur. Özdemir sagte der "Rheinischen Post" (Donnerstag): "Wo ich die Länder bei der Bekämpfung unterstützen kann, werde ich das tun." Entscheidend sei jetzt die schnelle Bekämpfung des Feuers. "Die Einsatzkräfte leisten hier schon Großartiges", sagte Özdemir. Beide betonten, dass die Bundesregierung Wälder langfristig widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels machen wolle.

Böhmische Schweiz: Lage stabil, aber angespannt

Von tschechischer Seite hieß es am Donnerstagmorgen, die Lage sei stabil, aber weiterhin angespannt. "Wir halten uns auf unseren Positionen, wir mussten nirgends zurückweichen", sagte ein Feuerwehrsprecher der Agentur CTK zufolge. Die betroffene Fläche im Nationalpark Böhmische Schweiz, der tschechische Teil des Elbsandsteingebirges, liegt weiter bei rund zehn Quadratkilometern.

Fast 500 Feuerwehrleute sind bei einem der größten Waldbrände in der Geschichte des Landes im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen. Sieben Hubschrauber sind vor Ort, um Löschwasser abzuwerfen. Inzwischen trafen zudem zwei Löschflugzeuge vom Typ Canadair CL-415 aus Italien auf einem Flugplatz bei Prag ein. Das Feuer war am Wochenende in Tschechien ausgebrochen und griff am Montag auf den Nationalpark Sächsische Schweiz über.

Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hatte am Mittwochabend mitgeteilt, die Lage habe sich im Laufe des Tages nur wenig entspannt. "Die Lage in den Brandgebieten bleibt weiterhin angespannt, jedoch nicht außer Kontrolle." Während man einzelne Brandherde eingedämmt und stabilisiert habe, breiteten sich andere aus und müssten intensiv bekämpft werden.

Derzeit keine Evakuierungen

Entwarnung gibt es auch bei dem verheerenden Waldbrand im Süden Brandenburgs weiter nicht, die Lage ist nach Angaben des Kreisbrandmeisters vom Mittwoch aber mittlerweile unter Kontrolle. Das habe die Auswertung von Luftbildern mit der Wärmekamera ergeben. Evakuierungen von Wohngebieten seien kein Thema mehr.

"Jetzt geht es darum, die Ablöscharbeiten am Boden zu forcieren", sagte Landrat Christian Heinrich-Jaschinski. Man rechne bei steigenden Temperaturen wieder mit einzelnen offenen Feuern bei wechselnden Winden. Die Löschhubschrauber der Bundeswehr werden abgezogen, der Einsatz aus der Luft ist erfolgreich gewesen, wie es vom Landkreis hieß. Rund 360 Einsatzkräfte waren am Nachmittag noch mit dem Großbrand beschäftigt. Das Feuer wütete noch auf 500 Hektar.

Erschwert wurden die Löscharbeiten am Mittwoch durch einen Bombenfund auf sächsischem Territorium unweit der Landesgrenze. Nach Angaben des Landkreises wurde ein Sperrkreis von 1.000 Metern gezogen, der nach Elbe-Elster reicht. Auf den jeweiligen Landesseiten könne dort derzeit keine Brandbekämpfung stattfinden. Ein neuer Panzer der Bundeswehr, der Schneisen für die Feuerwehren schlagen soll, wurde am späten Nachmittag erwartet.

Beim Brandgeschehen in der Sächsischen Schweiz waren laut Landkreis am Mittwoch tagsüber durchschnittlich etwa 400 Einsatzkräfte vor Ort, verstärkt durch zwei Hubschrauber der Bundespolizei und drei der Bundeswehr. "Die Löschflüge sind sehr effektiv und der Einsatz hat sich bewährt. Da die Brandlage noch immer angespannt ist, streben wir an, den Einsatz der Hubschrauber auch am Wochenende fortzusetzen", so Landrat Michael Geisler. Bisher seien zwei Feuerwehrleute leicht verletzt worden.

Wasserzufuhr großes Problem

Am Donnerstag wollen sich Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) und Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) vor Ort ein Bild machen. In einigen Gebieten ist die Wasserzufuhr problematisch – es müssen lange Schlauchleitungen aus der Elbe und der Kirnitzsch gelegt werden. Zudem wird Löschwasser mittels Tankfahrzeugen in das Gebiet gebracht.

In Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz gilt seit Dienstag Katastrophenalarm. Touristen sollen das Gebiet meiden. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge dürfen bis auf Weiteres die Wälder nicht mehr betreten werden. Dort droht nach Behördenangaben vom Mittwochabend derzeit keine Ausbreitung des Feuers auf angrenzende Ortschaften. Behauptungen über gefährdete Wohngebäude und Evakuierungen seien falsch und sollten nicht weitergetragen werden, hieß es. Wenn sich die Lage ändere, werde die Landkreisverwaltung darüber informieren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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