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Hochwasser Elbe: Katastrophenalarm in Lüchow-Dannenberg


Unglücke
Flutwelle rollt Elbe entlang

Von t-online, afp, reuters, dpa
Aktualisiert am 05.06.2013Lesedauer: 3 Min.
In Dresden ist das Hochwasser schon angekommenVergrößern des BildesIn Dresden ist das Hochwasser schon angekommen (Quelle: dpa-bilder)
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Die Hochwassergefahr ist noch nicht gebannt, im Gegenteil: Auf der Elbe rollt nach Angaben der Behörden eine große Flutwelle heran und bedroht Städte und Deiche. Andere Regionen jedoch können schon leichte Entwarnung geben.

Wegen des erwarteten Rekord-Hochwassers an der Elbe hat der niedersächsische Landkreis Lüchow-Dannenberg vorausschauend Katastrophenalarm ausgelöst. Konkret bedeute dies, dass der Landkreis ab sofort für den Einsatz zuständig sei, sagte eine Sprecherin. Helfer seien dazu aufgerufen, Sandsäcke zu füllen, Evakuierungen seien aber bislang nicht geplant.

Hochwasser schlimmer als 2002?

Der Alarm sei aufgrund der Prognosen zu den Pegelständen ausgerufen worden, hieß es. Bislang sei die Elbe im fraglichen Gebiet aber noch nicht stark weiter angestiegen.

Am Dienstag wurde in Hitzacker im Landkreis Lüchow-Dannenberg ein Pegelstand von 4,51 Meter gemessen. Für Sonntag prognostiziert das Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg einen Wasserstand von 8 Metern für die Kleinstadt - etwa einen halben Meter mehr als 2002. Damals stand Hitzacker komplett unter Wasser. Bis Mittwoch der kommenden Woche könnte der Elb-Pegelstand dort sogar noch auf bis zu 8,80 Meter steigen.

Deichbruch bei Bitterfeld droht

Die Hochwasserlage in Bitterfeld in Sachsen-Anhalt hat sich am Abend weiter zugespitzt. Der Seelhauser See habe mittlerweile einen kritischen Wasserstand erreicht, teilte ein Sprecher des Landkreises Anhalt-Bitterfeld mit. Er warnte vor einem möglichen Deichbruch.

In diesem Falle würde viel Wasser in die Stadt Bitterfeld fließen. "Alle Menschen im Bereich der Goitzscheufer werden dringend aufgefordert sich hinter die Evakuierungszone zurückzuziehen beziehungsweise vom Ufer zu entfernen", heißt es weiter. Auch alle Einsatz- und Hilfskräfte würden von der Goitzsche zurückgezogen.

Vielerorts wurde evakuiert

Entlang der Elbe und ihren Nebenflüssen wurden Innenstädte überflutet, an einigen Stellen brachen Deiche, vielerorts liefen Evakuierungen. Die Behörden erwarten wegen anhaltender Zuflüsse aus dem südlichen Tschechien eine weitere Verschärfung. Es werden Pegelstände auf dem Niveau oder über den Werten der "Jahrhundertflut" von 2002 erwartet.

In Dresden mussten zahlreiche Anwohner ihre Häuser verlassen, Helfer verstärkten Deiche und schützten die historischen Bauten der Altstadt mit Sandsäcken.

Auch Brandenburg rüstet sich

In Bitterfeld und Umgebung forderten die Behörden Tausende Bewohner auf, ihre Häuser zu verlassen. In Pirna, wo mit einem Elb-Pegel von elf Metern gerechnet wurde, und in mehreren Orten im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge begannen ebenfalls Evakuierungen. In Meißen wurden bereits Teile der Innenstadt überschwemmt.

In Halle und Magdeburg verstärkten die Einsatzkräfte fieberhaft die Dämme. Auch in Brandenburg rüsteten sich die Krisenstäbe für die nahende Flut.

Merkel verspricht Bundeshilfen

Kanzlerin Angela Merkel besuchte unterdessen betroffene Regionen: "Wir werden den Menschen, die das zu erleiden haben, zur Seite stehen", sagte sie bei einem Besuch in Pirna. Zuvor hatte sie bei einem Besuch im überfluteten Passau in Bayern 100 Millionen Euro an Bundeshilfen in Aussicht gestellt. Die Summe solle "unbürokratisch" ausgezahlt werden und könne eventuell noch aufgestockt werden.

Gute Nachrichten am Rhein

Bundespräsident Joachim Gauck sprach den Betroffenen Mut zu und dankte den Helfern: "Sie geben die Hilfe und Hoffnung, die nicht verzweifeln lässt, die zeigt: Zusammen schaffen wir das."

Richtig gute Nachrichten gibt es nur am Rhein: Das Rheinland ist einer Hochwasserkatastrophe wie im Süden und Osten Deutschlands erst einmal entgangen. Zwar stiegen die Rheinpegel in Nordrhein-Westfalen noch an, doch sehr viel langsamer als am Vortag.

43.000 Feuerwehrleute im Einsatz

In den Hochwassergebieten wurden derweil immer mehr Einsatzkräfte aus der gesamten Land zusammengezogen. Insgesamt waren nach Angaben des Deutschen Feuerwehrverbands mehr als 43.000 Feuerwehrleute im Einsatz. Die Bundeswehr kommandierte etwa 4000 Soldaten ab. Auch das Technische Hilfswerk (THW) sowie Rettungsdienste mobilisierten bundesweit Helfer.

Schuld an den dramatischen Hochwassern sind die extrem ergiebigen Regenfälle der vergangenen Tage über ganz Mitteleuropa. Auch in Tschechien, Polen, Österreich und anderen Ländern gibt es schwere Überschwemmungen. Dort starben bereits mehr als zehn Menschen in den Fluten, mehrere weitere werden vermisst.

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