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Brasilien: Mindestens 152 Tote nach Unwetter in Brasilien


Nahe Rio de Janeiro
Mindestens 152 Tote nach Unwetter in Brasilien

Von dpa, afp
Aktualisiert am 20.02.2022Lesedauer: 3 Min.
Petrópolis, Brasilien: Nach heftigem Regen und Erdrutschen steigt die Zahl der Toten in der Bergregion von Rio de Janeiro weiter.Vergrößern des BildesPetrópolis, Brasilien: Nach heftigem Regen und Erdrutschen steigt die Zahl der Toten in der Bergregion von Rio de Janeiro weiter. (Quelle: Silvia Izquierdo/AP/dpa)
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In Brasilien ist es zu schweren Schäden durch heftige Regenfälle gekommen. Betroffen ist besonders die Region Petrópolis, in der sich viele deutsche Einwanderer angesiedelt haben.

Nach Erdrutschen und Überschwemmungen in Folge von heftigem Regen ist die Zahl der Toten in der Bergregion von Rio de Janeiro auf mindestens 152 gestiegen. Weitere 165 Menschen wurden noch immer vermisst, wie das Nachrichtenportal G1 am Sonntag unter Berufung auf den Zivilschutz berichtete. Fast 1.000 Menschen wurden bei dem Unwetter obdachlos.

Seit Tagen gehen in der Region heftige und anhaltende Regenschauer nieder. Allein am Dienstag regnete es nach Angaben des Wettersenders Climatempo in sechs Stunden mehr als für den ganzen Monat Februar erwartet worden war. "Es war der schlimmste Regen in Petrópolis seit 1932", sagte Gouverneur Cláudio Castro.

Die Suchmannschaften hofften noch immer, weitere Verschüttete bergen zu können. Bislang wurden 24 Menschen lebend gerettet. Das unbeständige Wetter behinderte aber immer wieder die Bergungsarbeiten.

Mehr Regen als im gesamten Februar

Hänge rutschten ab, Autos wurden von den Wassermassen mitgerissen, Straßen waren blockiert. Nach Angaben des Wetterdienstes fielen am Dienstag in einigen Stadtteilen von Petrópolis binnen knapp sechs Stunden bis zu 260 Millimeter Regen.

Dutzende Feuerwehrleute und andere Rettungskräfte waren im Einsatz, Einwohner griffen mit einfachem Gerät selbst zu. Castro schrieb auf Twitter, dass die schweren Maschinen mehrerer Ämter am Morgen auf dem Weg nach Petrópolis seien.

Heftige Regenfälle sind keine Seltenheit

In den Monaten Januar, Februar und März kommt es in Rio und der Region immer wieder zu heftigen Regenfällen. Die Sängerin Elis Regina und der Komponist Antônio Carlos "Tom" Jobim setzten den Märzregen in dem Bossa-Nova-Song "Águas de Março" (wörtlich übersetzt: Wasser des März) in den 1970er Jahren sogar ein musikalisches Denkmal.

In der Wirklichkeit sind sie weit weniger sanft, bringen wie diesmal Zerstörung und Tod mit sich. Oft haben die Bewohner ihre Häuser illegal an erdrutschgefährdete Berghänge gebaut, was die Regierung immer wieder kritisiert. Zudem sind Abwasser- und Kanalsysteme in vielen Städten nicht mitgewachsen, die Investitionen in sanitäre Einrichtungen, Entwässerung, Hochwasser- und Hangschutz werden vernachlässigt.

Bereits 2011 schwere Unwetterkatastrophe

Bei einer Unwetterkatastrophe im Bergland von Rio de Janeiro im Jahr 2011 waren mehr als 900 Menschen ums Leben gekommen. Sie galt als die schlimmste in der Geschichte Brasiliens, von der unter anderem auch Petrópolis mit seinen rund 300.000 Einwohnern besonders betroffen war.

Die von deutschen Einwanderern geprägte Stadt ist aufgrund ihrer Höhenlage und des kühlen Klimas in den tropisch-heißen Sommermonaten auf der Südhalbkugel auch bei Einwohnern Rios als Urlaubsort beliebt.

"Möge Gott die Familien der Opfer trösten"

"In Moskau habe ich von der Tragödie erfahren, die sich in Petrópolis ereignet hat", schrieb der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro auf Twitter, der am Dienstag zu seinem Besuch in Russland angekommen war und am Mittwoch den russischen Präsidenten Wladimir Putin traf. "Möge Gott die Familien der Opfer trösten."

In den vergangenen Wochen hatte es erst im benachbarten Bundesstaat Minas Gerais mindestens zehn Tote durch Erdrutsche und Überschwemmungen gegeben. Dort kam es zudem zu einer Tragödie, als eine Felswand auf ein Touristenboot auf dem Furnas-Stausee stürzte. Zehn Menschen kamen ums Leben. Unklar war, ob auch der heftige Regen dazu beigetragen hatte, dass sich ein großer Teil des Felsen löste.

Zuvor hatte der nordöstlich an Minas Gerais angrenzende Bundesstaat Bahia die schwersten Überschwemmungen seit mehr als 30 Jahren erlebt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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