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Natascha Kampusch: Die Entführung vor 25 Jahren "war nicht lebensbestimmend"


25 Jahre nach Verschwinden
Kampusch: Entführung "war nicht lebensbestimmend"

Von t-online
Aktualisiert am 02.03.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 116247446Vergrößern des BildesNatascha Kampusch: "Die Tat hat die Richtung meines Lebens bestimmt, aber sie war nicht lebensbestimmend." (Quelle: Eventpress Fuhr/imago images)
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Im Alter von zehn Jahren wurde die Österreicherin entführt, erst acht Jahre später kam sie wieder frei. Ihr Fall ging um Welt. Doch was macht sie heute?

"Den Umständen entsprechend gut." So beantwortete Natascha Kampusch 2006 die erste Frage in einem Interview mit dem österreichischen Sender ORF. Gerade einmal zwei Wochen vorher war die zu dem Zeitpunkt 18-Jährige ihrem Entführer entkommen, der sie Jahre zuvor verschleppt, geschlagen und in einem fensterlosen Raum gefangen gehalten hatte.

Das Gespräch wird mit einem Marktanteil von rund 80 Prozent zur damals meistgesehenen Sendung in der Geschichte Österreichs. Doch auch weit über das Land hinaus geht Kampuschs Schicksal um die Welt.

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Der mediale Aspekt ist jedoch nur einer von vielen in dem unglaublichen Fall von Natascha Kampusch, der mit ihrer Entführung genau heute vor 25 Jahren begann. Was geschah nach ihrem Verschwinden – und was macht die inzwischen 35-Jährige heute?

Frühe Hinweise auf Entführer

Am 2. März 1998 verschwand die damals zehnjährige Kampusch auf ihrem Schulweg. Zu dem heute bekannten Täter, dem Nachrichtentechniker Wolfgang Priklopil, fehlte zunächst jede Spur. Priklopil kidnappte das Mädchen und steckte es in ein fünf Quadratmeter kleines, fensterloses Verlies in der Nähe von Wien. Der Raum war mit einer dicken Stahltür abgesichert. Priklopil wollte Natascha Kampusch zu einer Frau ganz nach seinen Vorstellungen formen.

Jahrelang lebte das Mädchen in menschenunwürdiger Gefangenschaft. Priklopil schnitt Kampusch die Haare ab und ließ sie körperlich schwer arbeiten. Er soll sie zudem geschlagen und misshandelt haben – teilweise auch sexuell. Erste polizeiliche Hinweise auf den Täter gab es wenige Wochen nach dem Verschwinden des Mädchens – doch die Ermittler verfolgten die Spur nicht weiter. Erst 2006 gelang Kampusch durch eine Unachtsamkeit ihres Entführers die Flucht, der sich daraufhin das Leben nahm.

Zurück in Freiheit prasselte auf die junge Frau ein riesiges Medienecho ein: Kampusch war in zahlreichen Sendungen zu Gast, eine Lehre zur Goldschmiedin brach sie ab. Zwischenzeitlich erhielt sie ihre eigene Fernsehsendung, die allerdings nach drei Folgen wieder eingestellt wurde.

Mehr Sport und Praktika

2010 erschien ihre Biografie, die zu einem Besteller avancierte. 2013 wurde das Buch verfilmt. Den Traum vom Schmuckdesign gab die Österreicherin allerdings nicht auf: 2017 veröffentlichte sie ihre erste Schmuckkollektion nach eigenen Entwürfen. Zudem erschienen weitere Bücher: Eines befasste sich 2016 mit ihrer zehn Jahre zurückliegenden Selbstbefreiung, ihr drittes Werk widmete sich Mobbing und Beleidigungen im Internet.

Heute lebt Kampusch in Wien und tritt hauptsächlich mit ihrem Schmuck und ihren Büchern in Erscheinung. Die Entführung, die Gefangenschaft von damals belastet sie nach eigenen Angaben nicht mehr: "Die Tat hat die Richtung meines Lebens bestimmt, aber sie war nicht lebensbestimmend", sagte die 35-jährige Österreicherin kürzlich der Nachrichtenagentur dpa.

Ihre Gefangenschaft habe sie nicht daran gehindert, Reife und Wissen zu erlangen. In der Zukunft wolle sie mehr Sport und möglicherweise ein Praktikum im sozialen Bereich machen. Auch als Autorin ist sie weiterhin aktiv: Im vergangenen November veröffentlichte sie ihr viertes Buch, das Menschen helfen soll, sich selbst kennenzulernen und Stärken zu entwickeln.

Verwendete Quellen
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