Nach Supermarkt-Angriff Gericht verurteilt Veganerin für bösartigen Tweet
Bei dem Terroranschlag in Südfrankreich vor einer Woche war ein Fleischer getötet worden. "Völlig zu Recht", befand eine Veganerin. Das hat rechtliche Folgen.
Weil sie die Tötung eines Fleischers bei der Geiselnahme in einem südfranzösischen Supermarkt als "gerecht" bezeichnet hatte, ist eine militante Veganerin in Frankreich zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.
Die Aktivistin hatte am Montag auf Facebook mit Blick auf den getöteten Fleischer ihre Verwunderung darüber ausgedrückt, dass die Menschen "schockiert" seien, "dass ein Mörder von einem Terroristen getötet wurde". "Ich habe null Mitgefühl für ihn", schrieb sie weiter. Es handle sich um "Gerechtigkeit".
Die Polizei entdeckte den Eintrag und verhaftete die Frau wegen des Verdachts der Billigung von Terrorismus. Am Donnerstag verurteilte ein Richter in der Stadt Saint-Gaudens sie zu sieben Monaten Haft auf Bewährung.
Vier Tote bei Terrorangriff
Nach den strengen französischen Anti-Terror-Gesetzen darf jeder, der Terrorismus gut heißt oder sich positiv darüber äußert, verurteilt werden – das Strafmaß kann bis zu sieben Jahre Gefängnis und einer Geldstrafe von 100.000 Euro reichen.
Der 50-jährige Fleischer Christian Medves ist eines der insgesamt vier Todesopfer der islamistischen Angriffsserie in Südfrankreich. Ein 25-Jähriger hatte am Freitag vergangener Woche zunächst in Carcassonne einen Autofahrer erschossen und anschließend drei Geiseln in einem Supermarkt im nahe gelegenen Trèbes getötet.
- AFP