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Sarah O.: Deutsche IS-Anhängerin bei Einreise in Düsseldorf festgenommen


20-Jährige aus Konstanz
Deutsche IS-Anhängerin bei der Einreise festgenommen

Von dpa
Aktualisiert am 22.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Polizei am Düsseldorfer Flughafen: Die IS-Anhängerin war aus der Türkei eingereist. (Archivbild)Vergrößern des BildesPolizei am Düsseldorfer Flughafen: Die IS-Anhängerin war aus der Türkei eingereist. (Archivbild) (Quelle: Reichwein/imago-images-bilder)
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Als 15-Jährige reiste Sarah O. nach Syrien, um sich der Terrormiliz Islamischer Staat anzuschließen. Nun kehrte sie nach Deutschland zurück und wurde noch am Flughafen festgenommen.

Sarah O. machte Schlagzeilen, weil sie sich als Teenager Islamisten in Syrien anschloss – nun haben Ermittler die heute 20-Jährige bei ihrer Wiedereinreise am Düsseldorfer Flughafen festgenommen. Die Deutsch-Algerierin wurde am Freitag von der Türkei in die Bundesrepublik abgeschoben, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte. Die Gymnasiastin aus Konstanz am Bodensee war erst 15 Jahre alt, als sie 2013 in das Bürgerkriegsland reiste.

Die Ermittler werfen Sarah O. vor, in Syrien Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) geworden zu sein. Anfang 2014 heiratete sie den Angaben zufolge einen aus Deutschland stammenden IS-Kämpfer. Nach dpa-Informationen hat Sarah O. inzwischen drei Kinder, die sie mit nach Deutschland gebracht hat.

Sarah O. übernahm Polizeidienste

Beim IS habe sie sich an der Waffe ausbilden lassen und mit ihrem Mann Wach- und Polizeidienste übernommen, wurde weiter mitgeteilt. Die Islamisten stellten ihr demnach eine Wohnung, wo sie zeitweilig Neuankömmlinge aufnahm. Sarah O. soll auch versucht haben, Menschen in Europa für den IS anzuwerben und zur Ausreise zu bewegen. Das Paar habe ein Monatsgehalt von rund 118 US-Dollar (rund 100 Euro) bekommen. Anfang 2018 floh Sarah O. laut Bundesanwaltschaft in die Türkei und stellte sich dort den Sicherheitskräften.

Die 20-Jährige wurde noch am Freitag in Karlsruhe dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof (BGH) vorgeführt und befindet sich nunmehr in Untersuchungshaft.

Ausreise als 15-Jährige

Die Zehntklässlerin war im Herbst 2013 von Stuttgart aus zunächst in die Türkei geflogen, um in Syrien den islamistischen Kämpfer aus Köln zu heiraten. Durch die Kontrollen kam sie mit einer gefälschten Vollmacht ihrer Eltern, einer Deutsche und eines Algeriers. Auf ihrer später deaktivierten Facebook-Seite gab sie zur Person an, seit dem 4. Januar 2014 verheiratet zu sein und für Allah zu arbeiten.

Der Generalbundesanwalt hat in den vergangenen Monaten schon zwei deutsche IS-Anhängerinnen in Untersuchungshaft nehmen lassen: Ende Juni wurde die 27-jährige Jennifer W. in Schwaben festgenommen. Ihr konnten die Ermittler nach damaligen Angaben nachweisen, dass sie für den IS im Irak als "Sittenpolizistin" auf Patrouille ging.

Die 31 Jahre alte Sabine S., die Ende Juli im Großraum Karlsruhe festgenommen wurde, soll in Syrien einen ihr bis dahin unbekannten IS-Kämpfer geheiratet und mit diesem zwei Kinder bekommen haben. In einem Internet-Blog habe sie das Leben beim IS angepriesen.

Generalbundesanwalt Peter Frank will verstärkt auch gegen weibliche IS-Anhänger vorgehen. In den meisten Fällen ist das aber schwierig, weil die Frauen zwar oft Kämpfer heiraten und gemeinsame Kinder im Sinne der IS-Ideologie erziehen, aber nicht immer selbst aktiv werden oder gar zur Waffe greifen. Den Haftbefehl gegen Sabine S. hatte der BGH zunächst verweigert - der bloße Aufenthalt beim IS und die Teilnahme am Alltagsleben reichten dem Ermittlungsrichter nicht aus.

Verwendete Quellen
  • dpa
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