Kindesmissbrauch auf Campingplatz Verdächtiger soll Beweis-Daten gelöscht haben

Auf einem Campingplatz wurden über Jahre Kinder missbraucht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Verdächtigen, der digitale Beweismittel gelöscht haben soll.
Im Fall des vielfachen Kindesmissbrauchs auf einem Campingplatz bei Detmold wird auch gegen eine Person wegen des Verdachts der Datenlöschung ermittelt. Gegen diesen Verdächtigen führe man ein Ermittlungsverfahren wegen Strafvereitelung, sagte Oberstaatsanwalt Ralf Vetter. Geprüft werde, ob die Person Daten für einen der drei Hauptverdächtigen gelöscht hat und ob damit eine Bestrafung verhindert werden sollte.
Drei Hauptverdächtige und drei weitere
Als Hauptverdächtige wurden drei Männer im Alter von 33, 48 und 56 Jahren eingestuft, die in Untersuchungshaft sitzen. "Ein dringender Tatverdacht wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern beziehungsweise der Beteiligung daran besteht nur gegen die in Haft befindlichen Beschuldigten", erklärte Vetter. Daneben gebe es insgesamt drei weitere Verdächtige – zu ihnen gehöre die Person, die Daten gelöscht haben könnte. Diese drei befänden sich auf freiem Fuß.
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Nach dem Ende 2018 aufgeflogenen massenhaften sexuellen Missbrauch von Kindern auf einem Campingplatz in Lügde bei Detmold in Nordrhein-Westfalen werten die Ermittler nach eigenen Angaben rund 13.000 Dateien mit Kinderpornografie aus.
- Nachrichtenagentur dpa