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Bombenverdacht in Dortmund: Herrenlose Tasche sorgt für Sperrung im Hauptbahnhof


Neuer Bombenverdacht in NRW
Herrenlose Tasche – Sperrung im Dortmunder Hauptbahnhof

Von dpa
Aktualisiert am 05.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Dortmunder Hauptbahnhof am Abend: Wegen einer herrenlosen Tasche waren große Teile des Bahnhofs über Stunden gesperrt.Vergrößern des BildesDortmunder Hauptbahnhof am Abend: Wegen einer herrenlosen Tasche waren große Teile des Bahnhofs über Stunden gesperrt. (Quelle: Cord/imago-images-bilder)
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Eine herrenlose Tasche ist am Sonntag auf dem Dortmunder Bahnhof kontrolliert gesprengt worden. Erst zwei Tage vorher war in Köln ein Gegenstand mit Nägeln und Schwarzpulver entdeckt worden.

Zwei Tage nach dem Fund eines möglichen Sprengsatzes in einem abgestellten Zug in Köln ist auf dem Hauptbahnhof Dortmund ein herrenloses Gepäckstück kontrolliert gesprengt worden. In der Tasche, die an einem Bahnsteig gefunden wurde, befanden sich nach ersten Angaben der Polizei "technische Gegenstände, die auch zur Herstellung eines Sprengkörpers dienen könnten". Später gab es dann Entwarnung: "Die Spezialisten fanden lediglich elektronische Bauteile, von denen keinerlei Gefahren ausgingen." Wegen des Fundes hatte die Bundespolizei die Gleise 6 bis 16 im Dortmunder Hauptbahnhof gesperrt

Im Fall des möglichen Sprengsatzes in Köln laufen bei der Polizei die Ermittlungen. Noch sei nichts Genaueres bekannt, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. "Wir versuchen alles, um den Verursacher zu identifizieren." Dazu gehöre auch die Auswertung von Videomaterial aus Bahnhöfen und Zügen. Gesucht werden Zeugen, die im Zug etwas beobachtet haben könnten.

Auf einem Gelände der Bahn hatte eine Reinigungskraft am Freitagabend in einem Zug einen verdächtigen Gegenstand entdeckt. Er enthielt unter anderem Nägel und eine geringe Menge Schwarzpulver. Experten des Landeskriminalamtes stellten am Samstagnachmittag aber fest, dass er "nicht zündfähig" war. "Es bestand keine akute Gefahr", sagte ein Polizeisprecher. Die Experten gingen davon aus, dass die Nägel bei einer Entzündung nur wenige Zentimeter weit geflogen wären.

Weitere abgestellte Züge durchsucht

Spezialisten der Bundespolizei durchkämmten am Tag der Deutschen Einheit das Areal rund um den Betriebsbahnhof Deutzerfeld mit mehr als 20 Sprengstoffspürhunden. Sie durchsuchten 27 weitere abgestellte Züge. Doch dabei entdeckten sie keine weiteren verdächtigen Gegenstände.

Unklar ist, wie das zusammengebastelte Gemisch in die Regionalbahn gelangt ist, die am Freitag von Gummersbach nach Köln gefahren und am Abend auf dem Betriebshof abgestellt worden war. Das Nagelpaket könnte während der Fahrt im Zug deponiert worden sein oder an der Endstation.

Das riesige Areal des Betriebshofs am Deutzer Feld ist zwar prinzipiell frei zugänglich. Allerdings ist das inselartige Gelände auf der rechten Rheinseite von Köln von Schienen durchzogen und mit Böschungen und Wällen von den umliegenden Stadtteilen abgegrenzt.

Fall erinnert an Kölner "Kofferbomber"

Ein möglicher Sprengsatz in einem Zug, gespickt mit Nägeln – das ruft in Köln sofort böse Erinnerungen wach. 2006 hatten zwei junge Libanesen im Kölner Hauptbahnhof Sprengsätze in Regionalzügen nach Hamm und Koblenz deponiert. Die Zeitzünder der beiden nahezu baugleichen Kofferbomben lösten wie vorgesehen am frühen Nachmittag aus, aber es passierte nichts: Ein Konstruktionsfehler verhinderte, dass das Gas-Benzin-Gemisch explodierte. In diesem Sommer war der eine der beiden islamistischen "Kofferbomber" – der als Haupttäter galt – nach 14 Jahren Haft in den Libanon abgeschoben worden. Sein Komplize war 2007 in Beirut zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden.

Einen völlig anderen Hintergrund hatte eine Tat aus dem Jahr 2004: In der türkisch geprägten Keupstraße in Köln-Mülheim explodierte damals eine Nagelbombe. 22 Menschen wurden verletzt, vier davon schwer. Erst sieben Jahre später kam heraus, dass der rechtsterroristische "Nationalsozialistische Untergrund" die Bombe deponiert hatte. Die Erinnerung an diesen Nagelbombenanschlag ist in Köln bis heute sehr präsent.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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