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Frühchen kommt nach nur 22 Wochen zur Welt – und kämpft sich ins Leben


Zehnprozentige Chance
Baby kommt nach 22 Wochen zur Welt – so überlebte es

Von t-online, jpd

Aktualisiert am 16.03.2023Lesedauer: 3 Min.
Frühchen: Vor der Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche gilt ein entbundenes lebendes Baby als Frühchen.Vergrößern des BildesNeugeborenes im Krankenhaus (Symbolbild): Vor der Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche gilt ein lebend entbundenes Baby als Frühchen. (Quelle: Lars Heidrich/imago-images-bilder)
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Je früher ein Baby zur Welt kommt, desto geringer ist die Überlebenschance. Dieses Schicksal traf auch Imogen aus Wales. Ihre Geschichte gleicht einem Wunder.

Die Chancen, dass Imogen überleben würde, lagen bei weniger als zehn Prozent. Nun ist das kleine Mädchen wohlauf. Dem englischen Nachrichtensender BBC haben die Eltern die außergewöhnliche Geschichte erzählt: Demnach ist Imogen ein Frühchen und wurde nach nur 22 Schwangerschaftswochen geboren. Normalerweise dauert eine Schwangerschaft 40 Wochen.

Als sie am 6. September vergangenen Jahres im Singleton Hospital in der walisischen Stadt Swansea zur Welt kam, brachte Imogen gerade einmal 515 Gramm auf die Waage. Nach 132 Tagen im Krankenhaus kann das mittlerweile sechs Monate alte Baby zum ersten Mal nach Hause. "Imogen hat so viel durchgemacht, mehr als wir je in unserem Leben durchmachen werden, und sie hat es geschafft", sagte ihre Mutter Rachel Stonehouse dem Sender.

"Die Schmerzen waren furchtbar"

Nur wenige Tage, nachdem die Eltern das Geschlecht auf einer Party bekannt gegeben hatten, wurde Rachel Stonehouse mit einer Blutung ins Krankenhaus gebracht. Ihre Fruchtblase war geplatzt. "Es war so beängstigend", berichtete die 28-Jährige der BBC. "Die Schmerzen waren furchtbar (...). Ich habe für mich und mein Baby den Überlebensmodus aktiviert und versucht, durch die Schmerzen hindurch weiterzuatmen." Nur wenige Minuten nach ihrer Ankunft im Krankenhaus gebar die Mutter ihr Kind. Das kleine Mädchen wurde sofort in einen Inkubator gelegt, der den Mutterleib imitiert. Mehr zum Thema Frühgeburt lesen Sie hier.

Für Rachel sei es "eine außerkörperliche Erfahrung" gewesen, ihr winziges Baby auf der Neugeborenen-Intensivstation zu sehen. Das Kind habe extrem zerbrechlich und "durchsichtig" gewirkt. "Dieses Baby sollte in meinem Bauch sein, aber das war es nicht", erzählte Rachel der BBC. "Dieser Fötus ist jetzt mein Baby, das vor mir liegt, und ich muss jetzt all diesen Menschen um mich herum vertrauen." Rachel und ihr Mann Corey erfuhren kurz darauf, dass ihr Kind eine Blutung dritten Grades im Gehirn hatte.

Lungenblutung, Sepsis und viele Bluttransfusionen

In den 98 Tagen auf der Intensivstation musste Frühchen Imogen unzählige Hindernisse überwinden, berichtete BBC. Dazu zählten eine Lungenblutung, eine Sepsis und viele Bluttransfusionen. "Jeden Tag wurde sie gestochen und gepikst, aber ich durfte nicht vergessen, dass es darum ging, sie gesund zu machen", sagte Rachel BBC zufolge. Am 15. Januar wurde Imogen auf die Spezialstation für Säuglinge verlegt, wo sie weitere 34 Tage verbrachte. Den jungen Eltern wurde eine Beratung für posttraumatische Belastungsstörungen angeboten.

"Es war die beängstigendste Zeit meines Lebens", berichtete Rachel. Das Personal und ihre Familie hätten ihr durch diese schwere Zeit geholfen. "Sie haben mir als Mutter und meinen Instinkten immer vertraut." Imogen ist jetzt zu Hause, braucht aber immer noch Sauerstoff. Rachel sagte laut BBC-Bericht, die Ärzte seien mit ihren Organen zufrieden und sie habe keine Seh- oder Hörprobleme. Der Grund für die vorzeitigen Wehen sei unklar. Der Mutter wurde jedoch gesagt, dass sie eine 40-prozentige Chance habe, dass dies noch einmal geschehe.

"Superhelden in Kitteln"

Im Moment genießt Rachel jede Minute als frischgebackene Mutter und wird dem Krankenhaus für immer dankbar sein: "Wenn man sagt, dass diese Krankenschwestern und Ärzte Superhelden in Kitteln sind, dann ist das nicht gelogen", lobte sie. "Ohne sie hätten wir das alles nicht durchstehen können."

Das weltweit am frühesten geborene Frühchen, das überlebte, ist derzeit vermutlich Curtis Zy-Keith Means aus den USA. Der Junge wurde mit 21 Wochen und einem Tag geboren, 11 Tage früher als Imogen. Ärzte sagten dem 420 Gramm leichten Baby eine unter einprozentige Überlebenschance voraus. Nach neun Monaten im Krankenhaus durfte er nach Hause.

Verwendete Quellen
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