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Gohrischheide: Bundeswehr schickt Panzer zu Waldbrand ++ Rauch bis Berlin


"Es tut weh, das zu sehen"
Riesen-Feuer – Bundeswehr schickt Panzer

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 05.07.2025 - 15:47 UhrLesedauer: 3 Min.
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Im Video: Die Rauchwolke ist bis nach Dresden zu sehen – 60 Kilometer entfernt. (Quelle: t-online)
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650 Einsatzkräfte, mehrere Löschhubschrauber, zwei Wasserwerfer: Zwischen Brandenburg und Sachsen steht ein großes Gebiet in Flammen. Jetzt hat der Wind gedreht.

In der Gohrischheide brennt es weiter. Wie das Landratsamt in Meißen mitteilt, sind am Samstag mittlerweile insgesamt rund 650 Kräfte im Einsatz. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Bundeswehr und Polizei kämpfen gemeinsam gegen die Flammen. Ein Löschhubschrauber der Bundeswehr, einer der Bundespolizei sowie zwei Helikopter der Landespolizei seien aktuell in der Luft, meldete der Kreis.

Außerdem stelle die Polizei zwei Wasserwerfer. Aus Sachsen-Anhalt seien zudem Spezialkräfte für Vegetationsbrandbekämpfung angefordert worden. Die Bundeswehr hilft zusätzlich mit einem Bergepanzer: Er soll eine bestehende Brandschneise im Waldbrandgebiet ausweiten.

Trotz aller Mühen gelingt bis jetzt nicht, das Feuer zu löschen. Seit fünf Tagen lodern die Flammen an der Landesgrenze von Sachsen und Brandenburg. Den Behörden zufolge gibt es mehrere Brandherde, einige Feuer können die Einsatzkräfte aufgrund des munitionsbelasteten Bodens in der Gohrischheide nicht erreichen. Zeugen berichten von Detonationen im Brandgebiet, auf dem sich früher unter anderem ein Panzerübungsplatz der DDR befand.

Rauchschwaden ziehen bis nach Berlin

Mittlerweile hat der Wind gedreht, er bläst die Rauchschwaden nun Richtung Norden. Die Folge: Inzwischen ist bis nach Berlin Brandgeruch wahrzunehmen – mehr als 100 Kilometer von der Gohrischheide entfernt.

Die Warnapp Nina gab am Samstag für mehrere Landkreise Brandenburgs einen Alarm wegen verstärkter Rauch- und Geruchsbelästigung aus. Handlungsempfehlung: "Schließen Sie Fenster und Türen und schalten Sie Lüftungen und Klimaanlagen ab."

"Es tut weh": Flammen rücken an Wohnanlage heran

Im unmittelbaren Brandgebiet sind weiterhin mehrere Ortschaften bedroht: Im Wülknitzer Ortsteil Heidehäuser sind die Flammen bis auf 300 Meter an eine Wohnanlage herangerückt. Bereits am Mittwoch mussten hier rund 100 Menschen ihr Zuhause verlassen, unter ihnen auch Heimbewohner.

Am späten Freitagabend mussten zudem 45 Anwohner aus dem Ort Jacobsthal Bahnhof in der sächsischen Gemeinde Zeithain in Sicherheit gebracht werden. Auch eine Bahnstrecke in dem Bereich ist laut Landratsamt Meißen von den näher kommenden Flammen bedroht. Die Lage sei "angespannt", meldete der Landkreis. Bürger zeigten sich betroffen: "Jedes Jahr so ein Feuer", zitierte der MDR einen Anwohner. "Es tut weh, das zu sehen." Ein anderer sagte, er wohne schon sein ganzes Leben in der Gegend. Es sei ein seltsames Gefühl, dass es schon wieder so stark brenne: "Diese Hitze, der Staub, Feuer. Ich bin unseren Feuerwehren sehr dankbar, dass sie sich so einsetzen."

2025 ist Waldbrandrekordjahr

Über das Ausmaß des Waldbrandes hat es in den vergangenen Tagen unterschiedliche Angaben gegeben. Das Landratsamt berichtete am Donnerstag von 200 Hektar. Nach Angaben von Feuerwehrleuten vor Ort umfasste der Brand jedoch eine Fläche von rund 1.000 Hektar. Nun sollen aktuelle Satellitenbilder helfen, "das bestehende Brandgeschehen flächenmäßig einschätzen zu können", teilte das Landratsamt Meißen am Samstag mit. Die Einsatzkräfte hoffen derweil auf Regen: Für Montag und Dienstag sind Niederschläge vorhergesagt.

Aber auch wenn der Regen die Feuer eindämmen sollte, steht eines bereits fest: 2025 ist nach der außergewöhnlichen Dürre im Frühjahr deutsches Waldbrandrekordjahr. Daten des EU-Waldbrand-Informationssystems Copernicus zufolge hat es bis zum 1. Juli schon auf insgesamt mehr als 5.000 Hektar Fläche gebrannt. Zum Vergleich: Im bisherigen Rekordjahr 2022 gingen während der gesamten Waldbrandsaison 4.293 Hektar in Flammen auf.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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