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Russland: 1.300 Festnahmen – Demonstranten zum Kriegsdienst eingezogen


Nach angekündigter Teilmobilmachung
Berichte: Demonstranten zum Kriegsdienst eingezogen

Von afp
Aktualisiert am 22.09.2022Lesedauer: 2 Min.
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Proteste in Russland: Die Polizei ging gegen die Demonstranten vor. (Quelle: Reuters)
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In zahlreichen Städten Russlands demonstrieren Menschen gegen Putins Teilmobilmachung. Einige von ihnen werden nun offenbar zum Kriegsdienst gezwungen.

Zehntausende Menschen haben in mindestens 38 russischen Städten gegen die Teilmobilmachung der russischen Streitkräfte demonstriert. Landesweit verhaftete die Polizei mindestens 1.300 Demonstrierende, berichtet die Organisation OVD-Info, die Festnahmen in Russland dokumentiert. Es sind die größten Proteste in Russland seit den Demonstrationen, die es Ende Februar nach Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine gegeben hatte.

Allein in der russischen Hauptstadt Moskau wurden über 500 Menschen festgenommen. OVD-Info berichtet, einige der Festgenommenen hätten in Polizeistationen Vorladungen des Militärregistrierungs- und Einberufungsamts bekommen. Sie laufen demnach Gefahr, zum Kriegsdienst eingezogen zu werden. Das Nachrichtenportal Nexta meldete am Mittwoch ähnliche Fälle.

Journalisten der Nachrichtenagentur AFP beobachteten am Abend Dutzende Festnahmen in der Hauptstadt Moskau und in der zweitgrößten Stadt St. Petersburg. Im Stadtzentrum von Moskau wurden mindestens 50 Menschen auf einer Einkaufsstraße festgenommen, wie die AFP-Reporter beobachteten. Im Stadtzentrum von St. Petersburg füllte die Polizei einen ganzen Bus mit Festgenommenen.

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"Nein zum Krieg"

Die Demonstranten riefen "Nein zum Krieg" und "Nein zur Mobilmachung". "Alle haben Angst", sagte der Demonstrant Wassili Fedorow in St. Petersburg. "Ich bin für den Frieden, und ich will nicht schießen müssen." Doch sei es in Russland "sehr gefährlich", für diese Forderungen auf die Straße zu gehen – "sonst wären viel mehr Menschen da gewesen".

"Warum dienen Sie Putin? Ein Mann, der seit 20 Jahren auf seinem Thron sitzt", rief ein anderer Demonstrant Polizisten zu. "Ich habe Angst um mich selbst und um meinen Bruder, der 25 Jahre alt ist und seinen Militärdienst abgeleistet hat", sagte die Studentin Oksana Sidorenko. "Er kann eingezogen werden."

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Nach Berichten der Organisation OVD-Info sei eine unbekannte Zahl von Demonstranten nach Erfassung der Personalien wieder freigelassen worden. Viele sollen aber eine Anzeige erhalten haben, unter anderem wegen unerlaubter öffentlicher Aktivitäten.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Mittwoch eine Teilmobilmachung der Russen im wehrfähigen Alter angekündigt. Nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu sollen rund 300.000 Reservisten zur Verstärkung der russischen und separatistischen Kräfte in den Osten und Süden der Ukraine entsandt werden. Mobilisieren ließen sich laut Schoigu aber bis zu 25 Millionen Menschen – dies ist die Gesamtzahl der Reservisten in Russland.

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