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Russische Rekruten verweigern Kriegseinsatz und meutern auf russischer Basis


Chaotische Mobilmachung
Bericht: Soldaten sollen auf russischer Basis meutern

Von t-online, mk

Aktualisiert am 12.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Russische Rekruten der Basis Soloti beim Vesper: Den Verweigerern droht die Militärführung jetzt mit Schikanen und Haft.Vergrößern des BildesRussische Rekruten der Basis Soloti beim Vesper: Den Verweigerern droht die Militärführung jetzt mit Schikanen und Haft. (Quelle: Screenshot/Twitter@kromark)
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Russische Rekruten verweigern offenbar den Kriegseinsatz. Das Schicksal ihrer Vorgänger soll sie abgeschreckt haben.

Mehr als 100 russische Rekruten auf der Basis Soloti nahe der ukrainischen Grenze weigern sich offenbar, in den Krieg zu ziehen. Das berichtet das unabhängige russische Portal "Sota" unter Berufung auf Soldaten vor Ort. Der Grund für ihre Verweigerung sind demnach die Erfahrungen einer Gruppe, die vor den Meuterern auf der Basis stationiert war: Von 100 Soldaten, die von Soloti aus in die Ukraine geschickt worden waren, sei nur einer lebend zurückgekehrt, berichtet "Sota".

Eigentlich hätten die Männer das kürzlich von der Ukraine befreite Lyman zurückerobern sollen. Das gesamte Training der kürzlich mobilisierten Männer habe aber aus einem einzigen Schießen auf dem Schießstand der Basis bestanden. Die Anlage ist laut "Sota" schon berüchtigt für viele tödliche Unfälle von Wehrpflichtigen, die offiziell als Selbstmorde deklariert würden. Ursprünglich sei den Männern versprochen worden, dass sie nicht an die Front in der Ukraine geschickt würden.

"Vorgesetzte wollen sich nicht die Blöße geben"

Stattdessen würden sie nun von der Militärführung eingeschüchtert, ihnen würden Schikanen und sogar Haft angedroht, wenn sie keine Verträge als Zeitsoldaten unterzeichneten. Für einen Kriegseinsatz werde ihnen viel Geld versprochen, trotzdem würden sich nur wenige Männer verpflichten, schreibt "Sota".

Seit einer Gesetzesverschärfung vorigen Monat können Rekruten wie in Soloti Befehle nicht mehr einfach verweigern, schreibt der Militärexperte Chris Owen auf Twitter. "Aber ich schätze, ihre Vorgesetzten wollen sich nicht die Blöße geben, 100 Verweigerer auf einmal zu verfolgen." Über die Missstände in Soloti berichtet auch der von den USA finanzierte Sender "Radio Liberty", der in den früheren Sowjetrepubliken aktiv ist. Dem Sender zufolge wurde die Basis in der Grenzregion Belgorod erst 2017 in Betrieb genommen und ist seither ständig gewachsen, vor allem vor dem Überfall auf die Ukraine im Februar und nach der Mobilmachung in Russland.

Zuletzt häuften sich die Berichte über chaotische Zustände bei der Mobilisierung, die dem Kreml mindestens 300.000 neue Soldaten für den Krieg gegen die Ukraine bringen soll. So gab es auf einem Stützpunkt bei Moskau eine Massenschlägerei, nachdem länger dienende Zeitsoldaten neuen Rekruten Handys und Kleidung abnehmen wollten. In einem anderen Fall berichtete ein russischer Soldat von einer Odyssee in einem isolierten Militärzug, in dem das Coronavirus grassieren soll. Und nach der Söldnertruppe "Wagner" geht nun sogar die reguläre russische Armee in Gefängnissen auf Werbetour für Rekruten.

Verwendete Quellen
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