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Ukraine-Krieg: Drohnen für Russland – Selenskyj wirft Iran Lüge vor | Nacht im Überblick


Die Nacht im Überblick
Drohnen für Russland: Selenskyj wirft Iran "Lüge" vor

Von dpa, reuters
Aktualisiert am 06.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Wolodymyr Selenskyj hat sich erneut mit der Militärführung beraten.Vergrößern des BildesWolodymyr Selenskyj: "Selbst bei diesem Geständnis lügen sie", sagte der ukrainische Staatschef über Teheran. (Quelle: IMAGO/Ukrainian Presidential Press Off)
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Der Iran gesteht Drohnenlieferungen an Russland ein, bekommt aber umgehend Kritik aus Kiew. In Cherson toben erbitterte Kämpfe. Ein Überblick.

Nach dem Eingeständnis der iranischen Führung, Kampfdrohnen an Russland geliefert zu haben, hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Teheran "Lügen" vorgeworfen. "Selbst bei diesem Geständnis lügen sie", sagte der ukrainische Staatschef am Samstag in seiner täglichen Videobotschaft. Die Zahl der von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossenen iranischen Kampfdrohnen übersteige die vom Iran genannten "wenigen" Drohnen, begründete Selenskyj seinen Vorwurf. "Und je mehr Teheran lügt, desto mehr wird die internationale Gemeinschaft diese terroristische Zusammenarbeit zwischen den Regimes in Russland und im Iran überprüfen."

Der Iran hat am Samstag erstmals Drohnenlieferungen an Russland eingeräumt. Außenminister Hussein Amirabdollahian sagte, die Islamische Republik habe Russland vor dem Krieg in der Ukraine eine begrenzte Anzahl von Drohnen zur Verfügung gestellt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete. Weitere Waffenlieferungen nach Beginn des russischen Angriffskriegs sowie Bereitstellung von Raketen dementierte der Chefdiplomat jedoch.

Schwere Kämpfe um Cherson

Rund um die südukrainische Stadt Cherson haben sich ukrainische Truppen und russische Besatzer am Samstag schwere Kämpfe geliefert. Nach russischer Darstellung gerieten verschiedene Frontabschnitte in der Region unter schwersten Artilleriebeschuss. An einigen Stellen seien größere Truppenverlegungen und Bewegungen ukrainischer Panzerverbände registriert worden. "Offenbar bereiten die ukrainischen Truppen einen neuen Angriff vor", spekulierte der von Russland eingesetzte Vize-Verwaltungschef der besetzten Region, Kirill Stremoussow.

Auch das ukrainische Militär hatte zuvor von schweren Kämpfen und Artillerieduellen in der Umgebung von Cherson berichtet. Die ukrainische Führung will die Region im Süden des Landes nach ersten Erfolgen noch komplett befreien.

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AKW Saporischschja ist wieder ans Stromnetz angeschlossen

Das Atomkraftwerk (AKW) Saporischschja im Süden der Ukraine hängt zwei Tage nach seiner Abtrennung wieder am Stromnetz. Beide Hochspannungsleitungen seien repariert und wieder mit dem Atomkraftwerk verbunden worden, sagt der Chef der UN-Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi. Die Anlage war nach russischem Beschuss vom Stromnetz getrennt worden. Das AKW wurde vorübergehend nur noch über Dieselgeneratoren versorgt. Das AKW ist das größte in Europa. Es ist seit längerem von russischen Truppen besetzt, wird aber von den ukrainischen Beschäftigten betrieben. Das Gelände des Kraftwerkes in der Stadt Enerhodar wurde wiederholt von Geschossen getroffen, wofür sich die Kriegsparteien gegenseitig verantwortlich machen. Sie werfen einander vor, damit eine atomare Katastrophe zu riskieren.

Botschafter will klare Aussage zu Atomdrohungen

Der neue ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat die Bedeutung von Warnungen an die Adresse von Kremlchef Wladimir Putin vor einem Einsatz von Nuklearwaffen betont. "Putin muss weiter gesagt werden, dass der Einsatz von Nuklearwaffen keine Option ist", sagte Makeiev den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Antwort der ganzen Welt würde sehr deutlich ausfallen – und Putin zum Rückzug zwingen", vermutete er.

Trotz der Drohgebärden müsse man Russland "aus einer Position der Stärke" begegnen, mahnte Makeiev. "Sonst wird Moskau immer weiter gehen. Nach der Annexion der Krim hatte Deutschland auch Angst, Russland zu provozieren. Die Ukraine wurde alleine gelassen. Das Ergebnis sehen wir jetzt."

"Auf Terrorliste": Kiew weist Anschuldigungen SPD-Fraktionschef zurück

Das ukrainische Außenministerium hat die Darstellung von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich zurückgewiesen, wonach er in Kiew auf eine "Terrorliste" gesetzt worden sei. "Die ukrainische Regierung führt keine Terrorliste", schrieb Außenamtssprecher Oleh Nikolenko am Samstagabend auf Facebook. "Und soviel ich weiß, gibt es in der Ukraine auch kein Verfahren gegen Rolf Mützenich." Alle Behauptungen des deutschen Politikers über seine angebliche Verfolgung durch ukrainische Behörden seien "unwahr". Kritik kam auch vom ehemaligen Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk.

Mützenich hatte der ukrainischen Regierung zuvor vorgeworfen, ihn schon vor längerer Zeit auf eine "Terrorliste" gesetzt zu haben. Der SPD-Fraktionschef äußerte sich am Samstag beim Debattenkonvent seiner Partei in Berlin.

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Bericht: USA verlangen mehr Verhandlungsbereitschaft von Ukraine

Die Biden-Regierung hat inoffiziell die ukrainische Führung ermutigt Bereitschaft zu Verhandlungen mit Russland zu signalisieren. Die Ukraine solle ihre öffentliche Weigerung aufgeben, sich an Friedensgesprächen mit Präsident Putin zu beteiligen, berichtete die Washington Post und zitierte mit den Gesprächen vertraute Personen. Der Zeitung zufolge ziele das Drängen amerikanischer Beamter nicht darauf ab, die Ukraine an den Verhandlungstisch zu bringen, vielmehr sei es ein kalkulierter Versuch Kiew die Unterstützung der Länder zu sicheren, deren Bürger einen Krieg über viele Jahre hinweg befürchten. "Die Ukraine-Müdigkeit ist für einige unserer Partner eine echte Sache", zitierte die Washington Post einen mit der Sache vertrauten US-Beamten. Der Nationale Sicherheitsrat des Weißen Hauses und das Außenministerium reagierten nicht sofort auf Bitten um eine Stellungnahme zu dem Bericht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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