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Ukraine-Krieg: Wagner-Chef liefert wohl Ekel-Essen an Russlands Soldaten


Essen für Russlands Armee
Würmer, Schaben, Keime: Ekel-Bericht stellt "Putins Koch" bloß

Von t-online, mk

Aktualisiert am 25.01.2023Lesedauer: 3 Min.
Jewgeni Prigoschin (l.) präsentiert Kremlchef Putin (M.) eine Mahlzeit: Noch immer verdient "Putins Koch" viel Geld mit seinen 22 Catering-Firmen.Vergrößern des BildesJewgeni Prigoschin (l.) präsentiert Kremlchef Putin (M.) eine Mahlzeit: Noch immer verdient "Putins Koch" viel Geld mit seinen 22 Catering-Firmen. (Quelle: Misha Japaridze/reuters)
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Jewgeni Prigoschin befehligt nicht nur die Privatarmee "Wagner", er besitzt auch mehrere Catering-Firmen. Von einer Bestellung bei "Putins Koch" ist aber dringend abzuraten.

Bevor Jewgeni Prigoschin mit seiner privaten Söldnertruppe "Wagner" zum gefürchteten Warlord aufstieg, verdiente er sich mit seinen Catering-Firmen den Beinamen "Putins Koch". Bis heute soll der Vertraute des Kremlchefs 22 Firmen leiten, die ihr Geld mit Essenslieferungen an die russische Armee, aber auch an Schulen und Krankenhäuser verdienen. Die Qualität des gelieferten Essens scheint dabei häufig unterirdisch zu sein, wie ein Bericht des unabhängigen russischen Portals "Wir können es erklären" zeigt.

Demnach hat die Rechtsabteilung des russischen Verteidigungsministeriums allein im vorigen Jahr 560 Mal Klage gegen Catering-Firmen von Prigoschin erhoben und insgesamt Schadenersatz in Höhe von umgerechnet 1,4 Millionen Euro verlangt. Dies sei zwar die höchste Zahl an Rechtsstreitigkeiten zwischen dem Ministerium und Prigoschin-Firmen innerhalb eines Jahres, nicht aber der höchste Betrag, um den gestritten wurde, so "Wir können es erklären".

Krieg lässt Bedarf der Armee noch wachsen

Im Jahr 2020 sei es demnach sogar um 2,6 Millionen Euro Schadenersatz gegangen, wie aus internen Dokumenten des Kremls hervorgehe. Seit 2011 habe das Verteidigungsministerium 711 Klagen gegen Firmen Prigoschins erhoben und dabei insgesamt mehr als umgerechnet zwölf Millionen Euro gefordert. Hintergrund der hohen Zahl an Klagen im Jahr 2022 sei der Krieg gegen die Ukraine gewesen, heißt es.

So sei mit dem wachsenden Bedarf der russischen Armee nach Verpflegung auch die Zahl der Beschwerden gestiegen. Prigoschins Firmen liefern dabei nicht nur die Nahrungsmittel, sondern bereiten diese auch zu und liefern sie als Mahlzeiten aus. "Dabei finden Lebensmittelkontrolleure immer wieder Verstöße wie zu geringe Mengen, abgelaufene Produkte oder Nahrungsmittel, die durch billige Ersatzstoffe ersetzt wurden", schreibt "Wir können es erklären". Und das scheinen noch die harmloseren Probleme mit dem Essen aus dem Hause Prigoschin zu sein.

Hunderte Kranke durch Prigoschin-Essen

In anderen Fällen fanden die Kontrolleure gefährliche Darmbakterien wie E. coli, aber auch Würmer, Käfer und Schaben sowie Plastikteile und menschliche Haare im Essen. Bei der Kontrolle von Prigoschin-Betrieben seien zudem völlig verdreckte Küchen, Köche ohne Gesundheitszeugnis und falsch gelagerte Lebensmittel entdeckt worden. Das russische Portal "sobesednik.ru" berichtete schon 2021 von Hunderten Feuerwehrleuten, Soldaten, Schulkindern und Krankenhauspatienten, die im Laufe der Jahre durch Essen von Prigoschin-Firmen erkrankt seien, beispielsweise an Salmonellen oder Bakterien wie Staphylococcus aureus und E. coli.

Einen regelrechten Skandal produzierte Prigoschin im Dezember 2018, als in sieben Moskauer Kindergärten die Ruhr ausbrach. 127 Menschen fingen sich die Durchfallerkrankung ein, nachdem sie Hüttenkäse gegessen hatten, den eine von Prigoschins Firmen geliefert hatte. Im Februar 2019 erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow die Epidemie für beendet, eine besondere Untersuchung der Erkrankungswelle sei nicht nötig. Konsequenzen für Prigoschin oder seine Firmen gab es seinerzeit nicht.

Zuletzt fiel Jewgeni Prigoschin vor allem mit massiver Kritik an der russischen Militärführung auf, die er im Verbund mit Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow für die ausbleibenden Erfolge im Krieg gegen die Ukraine verantwortlich macht. Mit der privaten Söldnertruppe "Wagner" verfügt Prigoschin über eine eigene Machtbasis innerhalb des russischen Herrschaftsapparats. Prigoschin werden schon länger Ambitionen auf den Spitzenposten im Kreml nachgesagt. Doch mit den ausbleibenden Erfolgen seiner Truppe bei der Schlacht um Bachmut im Osten der Ukraine scheint Prigoschins Stern derzeit eher im Sinken begriffen zu sein.

Verwendete Quellen
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