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Attentat auf Putin geplant: Militärexperte erklärt Vorgehen der Ukraine


Militärexperte: "Muss Amerikanern Sorge machen"
Das steckt hinter dem mutmaßlichen Putin-Attentat


Aktualisiert am 27.04.2023Lesedauer: 1 Min.
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Tödlicher Luftschlag: Es wäre nicht das erste Mal, dass die Ukraine auf russischem Territorium angreifen. (Quelle: t-online)

Die Ukraine hat offenbar versucht, den Kremlchef zu töten. Militärexperte Thiele erklärt im t-online-Videointerview: Das Vorgehen sollte Anlass für Sorgen sein.

Knapp 500 Kilometer von der Ukraine entfernt sollte die Drohne zuschlagen: In einem Industriepark nahe der russischen Hauptstadt Moskau sollte die Waffe Kremlchef Putin töten, wie die "Bild"-Zeitung berichtet.

Doch knapp 20 Kilometer vor dem Zielort stürzte eine Drohne, mit Sprengstoff beladen, ab. Das mutmaßliche Attentat scheiterte. Angaben aus Kiew gibt es bislang dazu nicht. Doch der Militärexperte Ralph Thiele erklärt bei t-online, dass die Berichte plausibel erscheinen.

Das Vorgehen ist für den Oberst a. D. kein Grund zur Freude ― im Gegenteil: Thiele warnt vor den Folgen. Es zähle zu den wenigen Sachen, weshalb sich die westlichen Alliierten Sorgen müssten, so der Ex-Militär bei t-online.

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Es war ein Plan, dessen Ausmaß, wenn er denn geglückt wäre, sich kaum ausmalen lässt. Wie die Bild-Zeitung berichtet, soll der ukrainische Geheimdienst versucht haben, Kremlchef Wladimir Putin mithilfe dieser Kamikazedrohne zu töten.
Die Flugwaffe, mit 17 Kilogramm Sprengstoff beladen, sollte Putin bei einem Besuch in einem Industriepark treffen.
Doch die Drohne stürzte vorher ab. Offizielle Angaben zu der Operation gibt es nicht, doch Militärexperte Ralph Thiele hält die Vermutung, dass Kiew versucht hat, den russischen Präsidenten zu töten, für plausibel. Die Tat trage die Handschrift der Ukraine.

Erst mal ist ja die Drohne offensichtlich eine Weiterentwicklung der Ukrainer und daher kommt er nicht aus dem Niemandsland. Die kommt am Ende des Tages aus der Ukraine. Sie könnte natürlich auch etwas sein, was die Russen gekapert haben und einsetzen und so tun als ob. Aber welcher Nutzen würde dafür jetzt für Russland selbst generiert werden? Das scheint mir eher kleiner. Eher ist es andersrum, dass die Ukrainer einfach Putin zeigen wollen, dass sie auch bis zu Ihm kommen.
Auch wenn der mutmaßliche Anschlag nicht glückte, sieht der Militärexperte eine Gefahr in dem Vorgehen.

Den wenigen Sachen, die den Amerikanern wirklich Sorge machen in der Unterstützung der Ukraine, ist, dass sie übers Ziel hinausschießen und weit ins Hinterland hinein schießen, Bevölkerungszentren vielleicht attackieren und Attentate vornehmen.
Die Grundfrage wird ja sein: Wo soll das enden? Die Russen wissen ja, dass die Amerikaner geheimdienstliche, ja die wichtigste Quelle der Information für die Ukrainer sind. Von daher stellt sich auch die Frage, ob nicht auch der neue Präsidentschaftskandidat in den USA dann vielleicht mal Ziel werden sollte, eine russische Attacken.
In der Vergangenheit ist es wiederholt zu ukrainischen Angriffen auf russisches Territorium gekommen: Meist waren dabei grenznahe Regionen im Visier der Ukrainer. Doch auch die Hauptstadt selbst war Ziel der Luftschläge.
Drohnen sind generell gar nicht so einfach abzuwehren. Die Frage, um welche es geht, ob die Bahn mit einer großen Strahl Triebwerk ausgerüstetes Propeller getrieben ist oder ob es ein kleine Quadrocopter ist. Generell sind kleine zivile Drohnen bereits, wenn sie mit Sprengstoff bestückt sind, etwas Gefährliches und insbesondere wenn sie zu vielen kommen. Und da kann ich Ihnen sagen, kann man auch das Weiße Haus leicht angreifen.
Wegen dieser Attacken kündigte Kremlchef Putin an, die Luftverteidigung besser schützen zu wollen. Doch schon jetzt sei das Land bestens gewappnet, obwohl es immer wieder zu feindlichen Attacken auf das eigene Land komme.
Ganz generell kann man sagen, dass die russische Luftverteidigung mit zu den besten der Welt zählt, insbesondere diese Bodengestützte Luftverteidigung. Ich erinnere mich im Irak und in Syrien, dass amerikanische Flugzeuge kaum Operationen gemacht haben, ohne sich mit den Russen abzustimmen. Aus der Sorge heraus, dass sie erfolgreich von russischer, ungeschützter Luftverteidigung bekämpft, also abgeschossen werden könnten. Das heißt, das gilt natürlich auch hier für Angriffe aus der Ukraine in Richtung Russland.
Natürlich muss sich jeder Sorgen machen, dass der gegnerische Luftangriff bis hin zu Drohnen eindringt. Das ist auch generell möglich und dagegen kann man sich unbedingt schützen, aber nicht vollkommen.
Sicher ist: Die Ukraine wird weiterhin versuchen, die feindliche Infrastruktur empfindlich zu treffen und das auch außerhalb der eigenen Grenzen. Dabei dürfte Putin selbst immer wieder ins Fadenkreuz geraten. Doch die Tötung aus der Luft dürfte aufgrund der Schutzmaßnahmen des Kremlchefs und der russischen Luftverteidigung ein riskantes Manöver bleiben.

Weshalb der Militärexperte die Ukrainer als Drahtzieher der Anschlagspläne für wahrscheinlich hält, wie Russland auf solche Angriffe reagiert und warum diese Angriffe Anlass zur Sorge sein könnten, sehen Sie oben im Video oder wenn Sie hier klicken.

Verwendete Quellen
  • Videointerview mit Ralph Thiele am 27. April 2023 via Google Meet
  • Bild: "17 Kilo Sprengstoff sollten Putin töten"
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