t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikUkraine

Ukraine: Russland greift die Region Odessa am Schwarzen Meer an


Schäden am Hafen
Russland greift ukrainische Region Odessa an

Von dpa, afp
Aktualisiert am 18.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Odessa
Russischer Angriff auf Odessa: Herabstürzende Trümmerteile und Druckwellen haben Schäden hinterlassen. (Quelle: Glomex)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Über den Hafen von Odessa wurden in den letzten Monaten Nahrungsmittel im Rahmen des Getreideabkommens ausgeliefert. Nun hat Russland die Region angegriffen.

Russland hat die südukrainische Region Odessa am Schwarzen Meer in der Nacht zum Dienstag mit Luftangriffen überzogen. Zwar habe die ukrainische Luftverteidigung sechs russische Kalibr-Marschflugkörper und 21 Kampfdrohnen abschießen können, teilte das Kommando Süd der ukrainischen Armee am Morgen mit. Dennoch hätten herabstürzende Trümmerteile und Druckwellen Schäden am Hafen von Odessa sowie an Privathäusern verursacht. Außerdem sei ein Bewohner verletzt worden.

In der angrenzenden Region Mykolajiw seien weitere vier Drohnen abgewehrt worden. Dort wurde nach Angaben des Regierungsgouverneurs Vitali Kim ein Industriebetrieb getroffen. Ein dabei ausgebrochenes Feuer sei gelöscht, niemand sei verletzt worden, erklärte Kim im Online-Dienst Telegram. Auch in anderen Teilen der Ukraine wurde Luftalarm ausgelöst. Betroffen waren unter anderem die Regionen Cherson, Saporischschja, Donezk und Charkiw.

Baerbock: Angriff auf Odessa auch Angriff auf Hungernde der Welt

Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte später die Angriffe. Ziel war demnach eine Werft zur Herstellung ferngesteuerter Kampfboote und ein Stützpunkt dieser Drohnen. Russland beschuldigt die Ukraine, mit solchen Booten am Montag die Brücke zur seit 2014 völkerrechtswidrig besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim angegriffen und beschädigt zu haben. Unabhängig überprüfbar waren die Militärangaben nicht.

Russland führt seit fast 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Immer wieder Ziel von russischem Beschuss sind dabei auch die südlichen Regionen am Schwarzen Meer, die für die Ukraine aufgrund ihrer Hafeninfrastruktur von großer Bedeutung sind. Über den Hafen von Odessa etwa wurden in den vergangenen Monaten im Rahmen des sogenannten Getreide-Abkommens Nahrungsmittel ausgefahren. Am Montag hatte Russland die Vereinbarung unter internationaler Kritik für vorerst beendet erklärt.

Außenministerin Annalena Baerbock verurteilte die russischen Angriffe auf den für die Getreideexporte wichtigen ukrainischen Hafen von Odessa. "Der russische Präsident setzt traurigerweise erneut Hunger als Waffe in diesem Krieg ein", sagt Baerbock bei einem Besuch im Cyber-Abwehrzentrum der Deutschen Telekom in Bonn. Das zeige nicht nur die Aufkündigung des Getreideabkommens durch Russland, sondern auch die russischen Angriffe auf den Hafen von Odessa in der vergangenen Nacht. "Jede Rakete auf den Hafen von Odessa ist auch eine Rakete auf die hungernden Menschen in dieser Welt."

Russland meldet Abwehr von knapp 30 Drohnen über Krim

Indessen will Russland nahe der annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim eigenen Angaben zufolge einen weiteren größeren Drohnenangriff abgewehrt haben. Insgesamt 28 unbemannte ukrainische Flugkörper seien in der Nacht abgeschossen oder von ihrer geplanten Flugbahn abgebracht worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht. Opfer und Zerstörungen habe es keine gegeben, hieß es.

Russland hat die Krim bereits im Jahr 2014 völkerrechtswidrig annektiert und später durch die Krim-Brücke mit dem eigenen Festland verbunden. Am frühen Montagmorgen wurde das 19 Kilometer lange Bauwerk Moskauer Angaben zufolge von ukrainischen Drohnen angegriffen, woraufhin ein Teil der Fahrbahn absackte. Kiew wiederum, das immer wieder die Befreiung aller besetzten Gebiete ankündigt, hat bislang keine Beteiligung an dem Angriff bestätigt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website