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Russische Drohne erinnert an Matroschka-Puppen: Offenbar erstmals eingesetzt


Berichte über Einsatz in der Ukraine
Wie russische Puppe: diese Drohne trägt eine gefährliche Fracht

Von t-online, wan

Aktualisiert am 19.09.2024Lesedauer: 3 Min.
Diese Aufnahme soll die neue Admiral-Drohne zeigen, die andere Drohnen mit sich führen kann.Vergrößern des BildesDiese Aufnahme soll die neue Admiral-Drohne zeigen, die andere Drohnen mit sich führen kann. (Quelle: Ministry of Defense Russia)

Russische "Admiral"-Drohnen sollen erstmals ukrainische Truppen ins Visier genommen haben. Sie könnten ein Problem im Drohnenkrieg lösen.

Sie erinnern an die berühmten russischen Matroschka-Puppen, in denen jeweils immer eine kleinere Puppe steckt: Neue russische Drohnen, die offenbar jetzt in der Ukraine eingesetzt werden. Sie agieren als eine Art Drohnenträger in der Luft. Als Fracht tragen die "Admiral"-Modelle kleinere Drohnen, die von Einheiten am Boden gesteuert werden können. Das berichtet das amerikanische Wirtschaftsmagazin "Forbes".

Diese Angriffsdrohnen, im Fachjargon FPV-Drohnen genannt, übermitteln ein Kamerabild. Mit diesem steuert ein Soldat sie zu einem potenziellen Ziel. Im Ukrainekrieg sind sie auf beiden Seiten im Einsatz. Kiew hat Zehntausende solcher, auch kommerziell verfügbaren Fluggeräte gekauft und dann mit kleinen Sprengfallen bestückt.

Ein Nachteil der kleinen und wendigen Drohnen liegt aber in der geringen Reichweite, bedingt auch durch kleine Batteriekapazitäten. Das können die neuen Drohnen-Transporter jetzt lösen. Damit besitzen sie die Fähigkeit, Angriffsdrohnen aus großer Entfernung an die Front zu bringen und dann etwa von Soldaten vor Ort steuern zu lassen.

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Fliegen bis zu fünf Stunden lang

Diese Großraumdrohnen können nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass Fracht bis zu einem Gewicht von fünf Kilogramm tragen. Sie wurden erstmals im vergangenen Jahr auf einer Fachmesse vorgestellt und dienten bislang als Aufklärungsdrohnen. Doch schon in der Entwicklung war laut Tass vorgesehen worden, sie als Träger kleinerer Modelle einzusetzen. Sie soll bis zu fünf Stunden lang in der Luft verweilen können.

Offenbar sind entsprechende Tests jetzt abgeschlossen. Ein jüngst erfolgter FPV-Angriff auf ukrainische Truppen tief hinter den ukrainischen Linien zeige laut "Forbes", dass die russische Armee jetzt diese Art von System eingesetzt hat. "Eine unserer Einheiten wurde von zwei Standard-FPVs mit einem 8-Zoll-Rahmen getroffen. Es geschah in einer Entfernung von 40 km von der Frontlinie", schrieb Serhii Flash, einer der führenden ukrainischen Militärtechnik-Kommentatoren, vergangene Woche auf seinem Telegram-Kanal. "Vermutlich wurden die beiden Drohnen von einer großen, wiederverwendbaren Drohnenkönigin, deren Spezies nicht bekannt ist, zu uns geflogen."

Reichweite wird erheblich erhöht

Die Kamera-Drohnen wurden zunächst als Sportgerät entwickelt und wurden durch Parcours geflogen. Dafür benötigte man weder Reichweite noch eine starke Batterie. Doch bald wurden sie für die militärische Nutzung umgebaut und als Angriffsmittel im Ukrainekrieg benutzt. So können sie eine Sprengladung tragen, die entweder abgeworfen wird oder mit der sich eine Drohne auf ein Ziel, zum Beispiel einen Panzer, stürzt.

Das Problem der Reichweite von Funksignalen konnte mittlerweile durch Drohnen gelöst werden, die als Verstärker von Funksignalen dienen. Diese auch Drohnenkönigin genannten Modelle können Angriffssignale an einen ganzen Drohnenschwarm senden. Die größere Herausforderung war die geringe Batterieleistung, die es nach Angaben von Forbes den meisten Drohnen nur ermöglicht, bis zu 32 Kilometer weit zu fliegen.

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Ähnliche Modelle hat auch die russische Firma Svyaz Spec Zaschita vorgestellt. Sie sollen zwei FPVs mit einer Reichweite von mehr als 320 Kilometern transportieren können. Ein dritter russischer FPV-Träger namens Pchelka wurde im März dieses Jahres gesichtet, berichtet "Forbes". Im Mai berichtete das ukrainische Militärtechnik-Fachportal "Defense Express" und der als Drohnen-Zar in der Ukraine bekannte Kommandeur Madyar, dass auch Kiew an einer Drohne arbeite, die kleinere Fluggeräte tragen kann.

In der russischen Provinz Buryatia soll Anfang September eine Drohne namens Burya-20 vorgestellt worden sein, die ebenfalls kleinere Drohnen tragen kann. Das berichtet "Defense Express". Sie sollen in der Lage sein, mögliche Ziele per Kamera eigenständig zu erkennen und diese Informationen dann an kleine Kamikaze-Drohnen weiterzuleiten. Diese würden sich dann nach Abwurf vom Mutterschiff auf den Weg machen.

Unklar ist, wie viele Drohnen die Burya-20 tragen kann. Die Reichweite soll bis zu 50 Kilometer betragen; sie soll 15 Kilogramm Last tragen können.

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