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Ukraine-Krieg: Bürgerangst vor Kriegsausweitung?


Ausweitung des Ukraine-Kriegs befürchtet?
"Ich traue Putin alles zu"

Von t-online, MTh

29.11.2024Lesedauer: 3 Min.
Wladimir Putin: Der russische Präsident droht dem Westen.Vergrößern des Bildes
Wladimir Putin: Der russische Präsident droht dem Westen. (Quelle: Mikhail Tereshchenko)

Über 1.000 Tage nach Beginn der russischen Invasion steigt die Gefahr der Ausweitung des Ukraine-Kriegs. Viele Bürger sind besorgt.

Nachdem die Ukraine monatelang darum gebeten hatte, erlaubte Joe Biden ihr kürzlich, US-Waffen längerer Reichweite einzusetzen und damit auf Ziele zu feuern, die tief im russischen Territorium liegen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßte die Entscheidung des US-Staatsoberhaupts erwartungsgemäß.

Wladimir Putins Reaktion war ebenso erwartbar: Der Kremlchef lockerte die Einsatzrichtlinien für Atomwaffen und bewertete Bidens Freigabe als gemeinsamen Kriegsakt der Ukraine mit den Westmächten, der einen Dritten Weltkrieg nach sich ziehen könnte. Manche t-online-Nutzer verspüren nun Angst, auch um Deutschland.

"Ich traue Putin alles zu"

"Ich traue Putin alles zu, auch eine atomare Ausweitung des Kriegs auf andere Länder", schreibt Alfred Weihrauch beispielsweise.

Heinz Klein mailt: "Sollten, nach einem Regierungswechsel in Deutschland, wirklich Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine geliefert werden, kann ich mir einen Vergeltungsschlag vorstellen. Es wird anfangs sicher nicht zu einer direkten Konfrontation mit der Bundesrepublik kommen. Aber Sabotageaktionen sind vorstellbar."

Der t-online-Leser könne nicht nachvollziehen, wie leichtfertig Politiker der Union, FDP und der Grünen über Taurus-Lieferungen sprächen. "Was sich daraus entwickeln kann, ist doch unübersehbar." Zudem bezweifelt er, dass Marschflugkörper kriegsentscheidend wären.

"Befürchte eine mögliche Ausweitung des Krieges"

"Ich habe keine Angst vor einem Krieg in Deutschland", sagt Susanne Bischoff. "Aber es wird Zeit, dass der Westen endlich alles an Waffen zur Verfügung stellt, was besprochen war. Auch der Taurus muss dringend geliefert werden, damit die Ukraine russische Waffenlager und Fabriken nachhaltig zerstören kann."

Laut der t-online-Leserin sei es an der Zeit, diesen Krieg endlich ernst zu nehmen und zu handeln. "Putin ist nur durch Stärke in die Knie zu zwingen. Alles andere ist vertane Zeit, und von der hatten wir schon zu viel – wegen eines Kanzlers, der Putin gegenüber zu feige ist."

Dietmar Pawlas hingegen spricht sich gegen weitere Lieferungen aus: "Ich befürchte eine mögliche Ausweitung des Krieges auch auf Deutschland, wenn es mit unserer Unterstützung so weitergeht. Auch ohne Taurus liefern wir permanent Kriegsmaterial an die Ukraine und prahlen noch damit, in Europa klassenbester Ukraine-Unterstützer zu sein."

 
 
 
 
 
 
 

"Putin könnte sich keine Ausweitung erlauben"

"Derzeit ist die Gefahr wohl eher gering, dass der Ukrainekrieg auf andere europäische Länder übergreift", glaubt Christian Michael. "Russland hat sich ja schon mit der Ukraine verhoben und könnte sich eine Ausweitung wohl kaum erlauben. Das kann sich ändern, wenn Europa im Dornröschenschlaf der letzten Jahrzehnte verweilt."

Die Gefahr einer Kriegsausweitung in Europa bestünde nach Ansicht des t-online-Nutzers nur, könnte sich Russland nach einem Sieg über die Ukraine erholen, während Europa weiter vor sich hinträume. "Dahingegen ist die Gefahr gering, wenn Europa aufwacht und sich schnell so stark macht, dass Putin Angst davor hat, im falschen Moment zu niesen."

Und Michael Scharf äußert: "Ich habe keine Angst vor einem Krieg, in dem Deutschland verwickelt wird, sondern ich sehe es als mögliches Szenario und stelle mich darauf ein. Um einen Krieg aber so weit wie möglich von uns wegzuhalten, muss die Ukraine mehr unterstützt werden – vor allem mit Waffen, die in der Russischen Föderation einschlagen. Das ist meiner Meinung nach die einzige Möglichkeit, auf mittelfristige Sicht einen Dritten Weltkrieg zu verhindern."

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Lesern
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