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Erste gerettete Afghanen in Hamburg angekommen


Hamburg
Erste gerettete Afghanen in Hamburg angekommen

Von dpa
18.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Ankunft eines Busses mit Menschen aus Afghanistan in HamburgVergrößern des BildesEin Mann und eine Frau umarmen sich nach der Ankunft eines Busses mit Menschen aus Afghanistan. (Quelle: Bodo Marks/dpa/dpa-bilder)
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Nach ihrer Rettung durch die Bundeswehr aus Kabul sind am Mittwoch 19 Afghanen im Hamburger Erstaufnahmezentrum eingetroffen. Ein Reisebus, begleitet von zwei Fahrzeugen der Feldjäger, brachte die afghanischen Ortskräfte mit ihren Familien vom Frankfurter Flughafen in die Unterkunft im Hamburger Stadtteil Rahlstedt.

"Es war eine sehr emotionale Reise", sagte Stabsfeldwebel Simone Riek, die die Afghanen auf der Busfahrt begleitete. Am Anfang sei die Atmosphäre gespannt gewesen. Dann hätten die Afghanen in Gesprächen, bei denen zwei Ortskräfte übersetzten, schnell Vertrauen gefasst. Sie hätten immer wieder betont, wie froh und dankbar sie für ihre Rettung seien. Unter den 19 Geretteten sind sieben Kinder im Alter zwischen 3 und 13 Jahren. Die älteste der Aufgenommenen sei eine Frau Mitte 60. Eine Frau Anfang 20 und ein Mann Mitte 20 seien die jüngsten Erwachsenen.

Sie alle waren am Mittwochmorgen gegen 4.00 Uhr mit einer Lufthansa-Maschine in Frankfurt gelandet. Insgesamt waren etwa 130 Passagiere an Bord - die meisten Deutsche oder Angehörige anderer Staaten, die ohne Formalitäten ein- oder weiterreisen konnten. Der Airbus 340 der Lufthansa kam aus Taschkent, der Hauptstadt von Usbekistan. Zuvor hatte ein Transportflugzeug der Bundeswehr die Menschen aus Afghanistans Hauptstadt Kabul ausgeflogen.

In Frankfurt sei zunächst geprüft worden, wer die Menschen seien und wo sie hin sollten, sagte der Sprecher des Landeskommandos der Bundeswehr Hamburg. Zudem seien sie auf das Coronavirus getestet worden. Ursprünglich sei damit gerechnet worden, bis zu 250 Menschen in der Hansestadt aufzunehmen. Die Stadt habe sich bereit erklärt, dies zu tun, und in den Flieger hätten auch so viele Menschen hineingepasst. Deswegen sei das Landeskommando Hamburg auch mit viel Personal und Bussen in Frankfurt am Flughafen vor Ort.

Ob am Donnerstag oder den folgenden Tagen weitere Afghanen nach Hamburg gebracht werden, konnte das Landeskommando zunächst nicht sagen. Auch andere Bundesländer bereiten sich darauf vor, kurzfristig mehrere Tausend ausgeflogene Afghanen aufzunehmen.

Während der achtstündigen Busfahrt nach Hamburg hätten die Evakuierten von ihrer Odyssee berichtet. Riek wollte aber den Inhalt dieser Gespräche nicht wiedergeben. Die vergangenen Tage seien für sie sehr anstrengend gewesen. Alle hätten angegeben, dass sie sich weiter Sorgen um ihre Angehörigen machten, die nun unter der Herrschaft der radikalislamischen Taliban leben müssen.

Nach dem chaotischen Start vom Montag nimmt der Evakuierungseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan Fahrt auf. Militärmaschinen vom Typ A400M pendeln nun zwischen Kabul und Taschkent. Sie flogen bis Mittwochabend insgesamt mehr als 600 Menschen aus. Die Bundesregierung brachte zugleich die rechtliche Grundlage für den Einsatz auf den Weg. Nach dem vom Kabinett beschlossenen Mandatsentwurf sollen bis zu 600 Soldaten bis spätestens Ende September im Einsatz sein. Für die Operation werden etwa 40 Millionen Euro veranschlagt.

Vor allem für die ehemaligen afghanischen Ortskräfte der Bundeswehr und der Bundesministerien ist die Lage in Kabul dramatisch. Die Taliban lassen sie an den Kontrollpunkten am Flughafen nicht passieren. Außenminister Heiko Maas (SPD) hat deswegen den Afghanistan-Experten des Auswärtigen Amts, Markus Potzel, nach Katar geschickt, um dort mit Unterhändlern der Taliban zu sprechen. Das erste Treffen brachte aber keine Ergebnisse.

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