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Corona-Inzidenz in Hamburg erstmals über 1000


Hamburg
Corona-Inzidenz in Hamburg erstmals über 1000

Von dpa
17.01.2022Lesedauer: 4 Min.
Coronavirus - IntensivstationVergrößern des BildesHinweisschilder hängen am Eingang der Covid-19-Intensivstation in einer Klinik. (Quelle: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg hat erstmals die 1000er Marke übersprungen und auch die Zahl der registrierten Neuinfektionen ist auf einen nie dagewesenen Wert gestiegen. Insgesamt wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde vom Montag 4055 neue Ansteckungen registriert. Das sind noch einmal 214 mehr als beim bisherigen Höchststand vom vergangenen Freitag. Am Sonntag lag die Zahl der registrierten Neuinfektionen bei 894, eine Woche zuvor bei 1898. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche stieg am Montag auf 1055,8. Am Sonntag lag die Inzidenz noch bei 942,5, vor einer Woche bei 659,7.

An den Schulen der Hansestadt traten derweil geräuschlos strengere Corona-Regeln in Kraft. So müssen sich nun alle Schülerinnen und Schüler drei statt zwei Mal pro Woche unter Aufsicht auf Corona testen lassen. Getestet werde montags, mittwochs und freitags, teilte die Schulbehörde mit. Teilnehmen müssen ausnahmslos alle Schülerinnen und Schüler, sofern sie nicht einen negativen Corona-Test aus einem anerkannten Testzentrum nachweisen. Bislang waren Geimpfte und Genesene von der Pflicht ausgenommen. Beim Sportunterricht in Hallen muss nun zudem wieder eine medizinische Maske getragen werden.

Bei der Sieben-Tage-Inzidenz liegt Hamburg weiter deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Auf Basis einer anderen Berechnungsmethode gab das Robert Koch-Institut (RKI) für Hamburg eine Sieben-Tage-Inzidenz von 805,8 an - Platz drei hinter Bremen und Berlin. Für ganz Deutschland wies es einen Wert von 528,2 aus. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie an oder im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Hamburg gestorbenen Menschen blieb nach RKI-Angaben bei 2049.

Laut Gesundheitsbehörde haben sich in der Hansestadt seit Februar 2020 nunmehr mindestens 177.013 Menschen infiziert. Davon gelten 133 500 als genesen. Die Behörde betont jedoch: "Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der tatsächlichen Fälle und damit auch die tatsächliche Inzidenz höher sind als angegeben." Der Grund sei der schnelle Anstieg und das hohe Fallaufkommen, was zu Problemen bei der Bearbeitung und Registrierung führe.

Auf den Intensivstationen der Hamburger Krankenhäuser wurden Montagnachmittag (Stand 16.15 Uhr) laut dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 66 Covid-19-Patienten behandelt, 41 Intensivpatienten mussten demnach invasiv beatmet werden. Die Gesundheitsbehörde hatte die Gesamtzahl der Covid-19-Patienten in den Kliniken der Hansestadt zuletzt mit Stand Freitag mit 388 angegeben. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner und Woche sank über das Wochenende laut RKI von 6,05 am Freitag auf 5,78 am Montag. Bundesweit sank die Hospitalisierungsinzidenz von 3,23 auf 3,14. Bei Überschreiten der Grenzwerte 3, 6 und 9 können die Bundesländer jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängen.

80,3 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger sind dem RKI zufolge mindestens einmal geimpft. Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben demnach 78,1 Prozent. Eine Auffrischungsimpfung erhielten bisher 43,9 Prozent. Bei den Erst- und Zweitimpfungen liegt Hamburg weiter auf dem dritten Platz hinter Bremen und dem Saarland. Bei den "Booster"-Impfungen zur Auffrischung hat die Hansestadt Hessen überholt und liegt nun auf dem 11. Platz der 16 Länder.

Laut einer Umfrage sind inzwischen fast zwei Drittel (65 Prozent) der Menschen in Deutschland für eine Corona-Impfpflicht für Erwachsene. Eine Impfpflicht für alle, also auch für Kinder und Jugendliche, unterstützten 60 Prozent, heißt es in der Befragung des European Covid Survey. Eine Impfpflicht für einzelne Gruppen wie medizinisches Personal oder Menschen mit Vorerkrankungen befürworten jeweils rund 70 Prozent. Für die Umfrage wurden den Angaben zufolge vom 23. Dezember 2021 bis zum 11. Januar 2022 in Deutschland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Portugal und Spanien rund 8000 Menschen befragt.

Obwohl nur jeder Zweite derzeit mit dem Management der Impfkampagne zufrieden sei, sei die Impfbereitschaft in Deutschland auf 86 Prozent gestiegen - vier Punkte mehr als im September 2021. Im Westen und Süden Deutschlands kletterte sie auf 90 Prozent, im Osten um fünf Punkte auf 77 Prozent.

Unter den befragten Eltern gaben der Umfrage zufolge bundesweit 56 Prozent an, ihre Kinder impfen zu lassen - vier Punkte weniger als im September. Damit liegt Deutschland unter den acht untersuchten europäischen Ländern auf dem letzten Platz. Ganz vorne sind Eltern aus Spanien. Von ihnen gaben 85 Prozent an, ihre Kinder impfen zu lassen. Strikt gegen das Impfen ihrer Kinder sind 27 Prozent der deutschen Eltern. Mehr Impfgegner gibt es den Angaben zufolge nur in den Niederlanden (28 Prozent) und in Frankreich (30 Prozent).

Die extremistischen Teile der Querdenkerszene bleiben nach Einschätzung des Hamburger Verfassungsschutzes noch lange unter Beobachtung. "Meine Prognose: Die extremistischen Teile dieser Szene werden uns auf Jahre beschäftigen, die Beobachtung dieses Spektrums wird ein weiterer Schwerpunkt der Verfassungsschutzbehörden in Bund und Ländern sein und bleiben", sagte Verfassungsschutzchef Torsten Voß in einem Interview des "Hamburger Abendblatts". Denn wie bei fast allen extremistischen Phänomenen werde es auch einen militanten Teil geben, der Gewalt befürworte, unterstütze und auch ausführe. "Schon jetzt gibt es regelmäßig Sachbeschädigungen an Büros und Wohnorten von Repräsentanten unserer Demokratie und Gesellschaft."

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