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Energiedebatte bestimmt Hafentag: Schwimmendes Terminal?


Emden
Energiedebatte bestimmt Hafentag: Schwimmendes Terminal?

Von dpa
29.04.2022Lesedauer: 3 Min.
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Den niedersächsischen Seehäfen kommt aus Sicht von Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) eine zentrale Rolle bei der Energiesicherheit in Deutschland zu. "Niedersachsen ist der Eckpfeiler der Energieversorgung und die beiden Energiedrehscheiben Stade und Wilhelmshaven werden dabei eine maßgebliche Rolle spielen, wenn es uns gelingt, die LNG-Importinfrastruktur so schnell wie möglich auszubauen", sagte der stellvertretende Ministerpräsident am Freitag beim niedersächsischen Hafentag in Emden.

Niedersachsen biete mit seinen bestehenden Häfen gute Voraussetzungen für den Import von Flüssigerdgas (LNG) als Brückentechnologie. Der Minister betonte aber auch die Chancen für den Ausbau der Offshore-Windenergie, etwa über Cuxhaven, und mittelfristig für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft etwa in Wilhelmshaven. "Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und auch die Sicherung von Wohlstand in den nächsten Jahren wird maßgeblich davon abhängen, dass wir unsere Seehäfen weiter ausbauen", sagte Althusmann.

In der Frage nach möglichen Standorten für ein schwimmendes LNG-Terminal kommt laut dem Minister neben Wilhelmshaven nun auch Stade in Frage. Ein solches Terminal, eine sogenannte Floating Storage and Regasification Unit (FSRU), könne bis Mitte 2023 dort im Hafen an der Elbe andocken, sagte Althusmann. Bislang plant die Hanseatic Energy Hub (HEH) zusammen mit dem US-Chemieunternehmen Dow, das auch Minderheitsgesellschafter bei HEH ist, in Stade bis 2026 ein stationäres Terminal zu bauen. Dafür sind Genehmigungsunterlagen bereits vor Kurzem bei den Behörden eingereicht worden. Nun hätten beide Unternehmen am Donnerstag signalisiert, auch mit der Option eines schwimmenden Terminals zu planen, sagte Althusmann.

In Wilhelmshaven sollen in der kommenden Woche die ersten Vorarbeiten für ein solches schwimmendes Terminal beginnen. Neben Wilhelmshaven waren als mögliche Standorte zuletzt auch Rostock und Brunsbüttel im Gespräch. "Ich halte auch eine FSRU in Stade für denkbar und wünschenswert", sagte Althusmann. Zusammen mit dem Terminal in Wilhelmshaven könnten so pro Jahr 20 bis 30 Milliarden Kubikmeter Flüssigerdgas importiert und angelandet werden. Niedersachsen alleine könne das nicht stemmen. Dazu brauche es Zusagen der Bundesregierung.

Beim 30. niedersächsischen Hafentag kamen am Freitag an Bord der "MS Münsterland" im Emder Außenhafen rund 300 Vertreterinnen und Vertreter von Politik, Hafenwirtschaft, Logistikbranche, von Kommunen und Reedereien sowie von Handelskammern zusammen. Wegen der Corona-Pandemie fand der Hafentag zuletzt 2019 statt. Die neun Seehäfen zwischen Ems und Elbe sind Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven.

Neben der Energieinfrastruktur standen auch die jüngsten Herausforderungen für die Häfen im Fokus des Hafentages: Die Folgen der Corona-Pandemie, des Brexits, und des Handelskonflikts zwischen den USA und China hatten zuletzt nach Angaben der Seaports of Niedersachsen GmbH auch die Häfen im Nordwesten Deutschlands belastet. Lieferketten seien unterbrochen, Produktionsstätten ausgefallen und Warenströme verschoben worden, sagte Geschäftsführer Andre Heim.

Dennoch legte der Güterumschlag in den Seehäfen 2021 im Vergleich zu 2020 um sechs Prozent zu auf 51,4 Millionen Tonnen. Besonders beim Umschlag und der Lagerung von Stückgütern und Container gebe es in mehreren Hafenstandorten sehr gute Entwicklungen, sagte Heim.

Die Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen sieht durch den Krieg in der Ukraine und die Nachwirkungen der Corona-Pandemie die Häfen auch in den nächsten Jahren vor "großen Herausforderungen", wie die Arbeitsgemeinschaft diese Woche anlässlich der Veröffentlichung eines Positionspapiers zur Landtagswahl im Herbst mitteilte.

"In der kommenden Legislaturperiode müssen die Weichen gestellt werden, damit unsere Seehäfen als logistische Drehscheiben im internationalen Güterverkehr weiterhin ihre Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit erhalten und auch in Zukunft ihren Beitrag zu Wertschöpfung, Wohlstand und Arbeitsplätzen in Niedersachsen leisten können", forderte AG-Sprecher Michael de Reese. Mehr als 40 000 Arbeitsplätze seien von der Seehafenwirtschaft im Land abhängig.

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