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Norden mit niedrigster Inzidenz: Weitere Öffnungen möglich


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Norden mit niedrigster Inzidenz: Weitere Öffnungen möglich

Von dpa
13.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Corona-TestVergrößern des BildesEin Abstrich wird in einem Labor auf das Coronavirus untersucht. (Quelle: Oliver Berg/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Der Kieler Virologe Helmut Fickenscher hält weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen im Norden für möglich. "Vieles deutet darauf hin, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle in Schleswig-Holstein und wenigen anderen norddeutschen Ländern überschritten ist", sagte der Leiter des Instituts für Infektionsmedizin der Christian-Albrechts-Universität der Deutschen Presse-Agentur.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntag ist Schleswig-Holstein zurzeit das Bundesland mit der niedrigsten Sieben-Tage-Inzidenz. Laut Landesmeldestelle in Kiel lag der Wert am Samstag bei 758,6. Am Freitag hatte er 791,6 betragen, vor einer Woche noch 872,9. Für ganz Deutschland teilte das RKI erstmals seit Ende Dezember eine niedrigere Sieben-Tage-Inzidenz als am Vortag mit, wobei die Aussagekraft der Daten derzeit eingeschränkt ist. Das Institut gab die bundesweite Inzidenz am Sonntagmorgen mit 1466,5 an, nach 1474,3 am Samstag.

Positiv stimmt Fickenscher die Situation in den Krankenhäusern: "Die verschiedenen Parameter zur Krankenhaus-Belastung und zur Schwere der Erkrankungen sind eher rückläufig." Entgegen den Befürchtungen seien diese nicht mit der sogenannten Omikron-Wand angestiegen oder gar explodiert. "Die Situation in den Kliniken ist derzeit erstaunlich unproblematisch und man braucht sich nicht sorgen, dass es hier jetzt zu einem Ausfall der Infrastruktur käme."

Öffnungen wie zuletzt im Einzelhandel hält der Virologe für problemlos. "Es war ohnehin schwer verständlich, weshalb es gefährlicher ist, Klamotten zu kaufen als Lebensmittel." Ein genereller Wegfall der Beschränkungen wie im Nachbarland Dänemark sei derzeit aber nicht sinnvoll. "Dann wäre eine erneute Vervielfachung der Fälle zu erwarten." In Dänemark sei ein Großteil des Landes wesentlich weniger dicht besiedelt und zudem der Umgang mit der Pandemie entspannter. "Viele Aspekte sind deshalb auf wesentlich dichter besiedelte Regionen schlecht übertragbar."

Einen Wegfall der 2G-Regel (geimpft, genesen) in Restaurants im klassischen Sinn hält Fickenscher jedoch für möglich. "Aber der Graubereich zwischen Gastronomie, Bars und Clubs ist fließend. Und speziell was Diskotheken und Tanzveranstaltungen betraf, hatten wir ja sehr besondere Erfahrungen während der letzten Feiertage, die den Ausbruch von Omikron in Schleswig-Holstein offenbar massiv befördert haben."

Im weiteren Verlauf des Jahres wäre zu erwarten, dass die meisten Einschränkungen aufgehoben werden können und der Maskengebrauch den längsten Bestand hat, sagte Fickenscher. "Je höher die Impfquoten ansteigen, desto leichter fällt die Rückkehr zur Normalität." Und weiter: "Es ist zu erwarten, dass die Epidemie massiv zurückgehen wird, wenn es tatsächlich wärmer wird" - das hätten die Vorjahre gezeigt. "Wann das konkret der Fall sein wird, bleibt noch offen. Da ist der Optimismus der Politik etwas zu groß. Der Sommer beginnt halt noch nicht im März."

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) forderte Lockerungen der Corona-Maßnahmen an Schulen. "Wir müssen raus aus einer Kultur der Angst an den Schulen", sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz der "Bild"-Zeitung (Samstag). Wenn ab Mitte Februar, Anfang März geöffnet werde, müsse auch an Schulen gelockert werden.

In Flensburg demonstrierten nach Angaben der Polizei am Samstag bis zu 1000 Menschen unter dem Motto: "Für eine freie Impfentscheidung, Gesundheitspersonal in Flensburg steht auf". Gegendemonstranten hätten an mehreren Stellen versucht, den Aufzug zu stoppen. Polizisten lösten die Blockaden auf. Dabei sei ein Beamter durch einen Faustschlag verletzt worden.

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