Bayern das dritte Jahr in Folge mit Außenhandelsdefizit

Bayern hat im vergangenen Jahr zum dritten Mal in Folge deutlich mehr importiert als exportiert. Die Importe erreichten mit 211,8 Milliarden Euro "auch eine im bayerischen Außenhandel noch nie da gewesene Höhe", teilte das Landesamt für Statistik am Donnerstag mit. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen sie um 17 Prozent.

Im Gegenzug exportierte die bayerische Wirtschaft Waren im Wert von fast 190 Milliarden Euro, 13 Prozent mehr als Vorjahr. Damit sei zwar die Abwärtsspirale bei den Exporten beendet, "aber anders als für Deutschland insgesamt nehmen die Importüberschüsse stetig zu", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK), Manfred Gößl.

Handelskonflikte, teure Rohstoffe, Materialknappheit und gestörte Lieferketten bremsten die bayerischen Exportunternehmen. Es werde auch mehr in Absatzmärkten wie China selbst produziert, erklärte Gößl. Die Autoexporte aus Bayern sinken kontinuierlich, während Importe von Autos steigen. Deutschland sollte durch niedrigere Steuern "und vor allem deutlich niedrigere Strompreise" wieder wettbewerbsfähiger werden, forderte der BIHK-Chef.

Die wichtigsten Importgüter 2021 waren Maschinen, Geräte zur Stromerzeugung und -verteilung, Autoteile sowie Erdöl und Erdgas. Die bedeutendsten Importländer waren China, Österreich, Polen, Tschechien, Italien, die Niederlande und Ungarn.

Umgekehrt exportierte die bayerische Wirtschaft vor allem in die USA, gefolgt von China, Österreich, Frankreich, Italien, Großbritannien und Polen. Das höchste Exportvolumen verzeichnet sie mit Maschinen, Autos, Geräten zur Stromerzeugung und -verteilung sowie Autoteilen.