Lothar Matthäus über FC Bayern: "Für ihn gibt es keine Zukunft in München"

Was passiert beim FC Bayern im Sommer? Lothar Matthäus glaubt, dass sich das Personalkarussell beim Meister drehen wird. Vielleicht sogar schneller als gedacht.

Für klare Worte ist Lothar Matthäus immer gut. Nun hat sich der ehemalige Coach mit der Personalsituation beim FC Bayern München auseinandergesetzt und dabei einige spannende Entwicklungen analysiert. So erwartet der 62-jährige Fußball-Rekordnationalspieler einen Umbruch im Kader der Münchner.

"Ich kann mir gut vorstellen, dass vier, fünf Spieler den FC Bayern verlassen. Ja, auch deutsche Nationalspieler. Was wird aus Joshua Kimmich, der unbedingt auf der Sechs spielen will? Bleibt Leon Goretzka?", schrieb Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne. So soll der Klub unter dem neuen Cheftrainer Thomas Tuchel nach einem weiteren defensiven Mittelfeldspieler fahnden.

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Zudem gilt der Transfer des Leipzigers Konrad Laimer als so gut wie sicher. Er würde ebenfalls das Mittelfeld verstärken und die Personalsituation in dem Mannschaftsteil verschärfen. Der Konkurrenzkampf im Mittelfeld des FC Bayern würde dadurch eine neue Dynamik bekommen.

Nach dem Führungsbeben könnte vor dem Kaderbeben sein

Goretzka und Kimmich gelten als mögliche Wechselkandidaten, auch weil Thomas Tuchel die Spielweise neu justieren möchte. Allerdings will Goretzka nach einem Bericht der "Abendzeitung" um seinen Platz im Kader kämpfen. Der ehemalige Schalker hat noch einen Vertrag bis 2026.

Wie "Sky" beichtet, wird Goretzka allerdings nun auch mit Manchester United in Verbindung gebracht. Sollte sich die Chance auf eine Verpflichtung ergeben, würde der englische Rekordmeister zuschlagen, will der Fernsehsender wissen.

Auch Kimmich werden zahlreiche Interessenten nachgesagt. So wird der Nationalspieler mit dem FC Barcelona ebenso in Verbindung gebracht wie mit Real Madrid. Bei den Königlichen könnte der 28-Jährige angeblich die Nachfolge von Toni Kroos antreten.

Matthäus erwartet nach dem Münchner Führungsbeben mit dem Aus für Sportvorstand Hasan Salihamidžić und Vorstandschef Oliver Kahn aber noch weitere Personalentscheidungen in den nächsten Wochen. So sieht er etwa auch Fragezeichen hinter der Zukunft von einer ganzen Reihe von Spielern.

Dazu zählt er Ryan Gravenberch, Leroy Sané, Serge Gnabry oder Manuel-Neuer-Ersatz Yann Sommer, der in dem halben Jahr beim FC Bayern nicht wirklich überzeugen konnte und für die kommende EM einen Stammplatz braucht, um auch weiterhin das Schweizer Tor hüten zu dürfen.

"Aktuell hat man schon mal zwei Torhüter zu viel, wobei ich sicher bin, dass Yann Sommer gehen will und wird, denn er möchte Spielzeit – auch mit Blick auf die Europameisterschaft. Jetzt, da Manuel Neuer so gut wie zurück ist, denke ich auch, dass es für Alexander Nübel keine Zukunft in München gibt", meint Matthäus.

Das große Schiff wieder "in die richtige Richtung bringen"

Der Kommentator und "Sky"-Kolumnist geht davon aus, dass sich das Personalkarussell schneller drehen könnte, als manche Beobachter bislang vermuten. "Viele der zuletzt getätigten Transfers in München waren Nagelsmann-Spieler und von Hasan Salihamidžić und Oliver Kahn abgesegnet und mitgetragen. Jetzt kommt aber die Wunschperiode von Tuchel."

Allerdings traut Matthäus dem Team in der aktuellen Besetzung durchaus Großes zu. Wenn die Spieler nur ihr Potenzial abrufen würden. "Wobei ich der Meinung bin, dass dieser Kader gar nicht groß verändert werden müsste. Wenn jeder Spieler das bringt, was er kann, dann spielt diese Mannschaft um den Champions-League-Titel. Da sie das nun aber im zweiten Jahr hintereinander alles andere als unter Beweis gestellt hat, wird es mit Sicherheit einschlägige Veränderungen geben".

Die Rückkehr von Karl-Heinz Rummenigge bezeichnete Matthäus als Gewinn für den Verein. "Er wird mit seinen vielen Kontakten, seiner Erfahrung und seinem weltweiten Standing zusammen mit Uli Hoeneß, Jan-Christian Dreesen, Tuchel und Herbert Hainer wieder dafür sorgen, dass dieses große Schiff in die richtige Richtung fährt", meinte der 62-Jährige.