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Bayer Leverkusen: Auch Granit Xhaka möchte gehen – wie geht es weiter?


Der nächste Anführer möchte gehen
Ein Ex-Meister mit einem völlig anderen Gesicht


28.07.2025 - 06:52 UhrLesedauer: 4 Min.
Granit Xhaka: Er steht seit 2023 bei Bayer unter Vertrag.Vergrößern des Bildes
Granit Xhaka: Er steht seit 2023 bei Bayer unter Vertrag. (Quelle: IMAGO/Maximilian Koch/imago-images-bilder)
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Bayer Leverkusen weilte in den vergangenen Tagen in Brasilien. Trotzdem rissen die Gerüchte um mögliche Transfers nicht ab. Der Vizemeister steht vor einem erheblichen Umbruch – mit neuem Trainer und erneuertem Kader.

Noch scheint Bayer Leverkusen nicht aus dem Gröbsten raus zu sein. In den vergangenen Tagen wurde einmal mehr der Wechselwunsch von Kapitän Granit Xhaka laut. Nun soll der Premier-League-Aufsteiger Sunderland der Abnehmer für den 32-Jährigen sein. Die Vereinsführung von Leverkusen zeigt sich für den Moment noch hart, immerhin möchte die "Werkself" nur ungern einen weiteren Leistungsträger der Xabi-Alonso-Ära verlieren. Das betonte auch Neu-Trainer Erik ten Hag in dieser Woche.

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Nach dem Abgang von eben jenem Alonso direkt nach Saisonende wurde ein Umbruch eingeläutet. Jonathan Tah verabschiedete sich in Richtung Bayern München, Florian Wirtz und Jeremie Frimpong gingen für einen zusammengerechneten Transfererlös von 165 Millionen Euro zum englischen Meister Liverpool. Diese Abgänge hatten sich schon länger abgezeichnet. Auch Verteidiger Piero Hincapié, Flügelläufer Álex Grimaldo und Stürmer Victor Boniface wurden zuletzt immer wieder mit möglichen Wechseln in Verbindung gebracht.

Immer noch ein Bayern-Jäger?

Für Leverkusen kein leichtes Unterfangen. Wenngleich die Vorsaison bei Weitem nicht so erfolgreich wie die Rekord-Spielzeit 2023/24 verlief, so hatte man immer noch eine schlagkräftige Mannschaft beisammen, die in dieser Zusammensetzung auch gut und gerne Bayern München in der anstehenden Saison hätte herausfordern können. Nicht zu vergessen: Die Bayern haben ihrerseits Probleme, den Kader zu erneuern, und müssen darüber hinaus in der Hinrunde auf Spielmacher Jamal Musiala verzichten.

Die Hoffnung der Verantwortlichen in Leverkusen war es, dass Alonso-Nachfolger ten Hag aufgrund seiner Reputation neue Spieler anlocken könnte. Obwohl ten Hags Amtszeit bei Manchester United mit dessen Entlassung endete, hat der Niederländer einiges vorzuweisen, nicht zuletzt drei Meistertitel und ein Europa-League-Finale mit Ajax. Simon Rolfes sagte im Zuge des Amtsantritts von ten Hag: "Ein Trainer hat auch immer eine Sogwirkung für Spieler, das ist auch keine Frage." Zwei Jahre zuvor hatte Alonso jene Sogwirkung bei den Verpflichtungen von Xhaka und Grimaldo.

Tillman ist gut, aber kein Wirtz

Bislang konnte Leverkusen sechsmal auf dem Transfermarkt zuschlagen: Abwehrtalent Jarell Quansah kam von Liverpool, Torhüter Mark Flekken von Brentford, Malik Tillman von PSV Eindhoven, Ibrahim Maza von Hertha BSC sowie Stürmer Christian Kofane aus der zweiten spanischen Liga. Dazu noch die Perspektivspieler Axel Tape und Abdoulaye Faye für die Innenverteidigung. Quansah wird voraussichtlich Tah in der Defensive beerben, der ehemalige Freiburger Flekken wird die Position von Lukáš Hrádecký im Kasten übernehmen, während der vormalige Stammkeeper und Kapitän wohl gerne zur AS Monaco wechseln möchte.

Tillman ist mehr oder weniger ein Ersatz für Wirtz, wobei sich der ehemalige Nachwuchsspieler des FC Bayern auch in einer etwas tieferen Mittelfeldrolle wohlfühlen könnte. Er ist um einiges größer als Wirtz und hat mehr Durchschlagskraft im Vorstoßen in den Strafraum. Dafür besitzt Tillman jedoch nicht die Qualitäten in der Ballbehandlung auf engem Raum. Wirtz' große Stärke war es nun einmal, sich zwischen den gegnerischen Linien zu behaupten und von dort aus Torschüsse vorzubereiten. Rolfes bezeichnete Tillman als "weitere spielstarke und sehr torgefährliche Offensivkraft".

Ten Hag: ähnliche Philosophie wie Alonso

Es wäre denkbar, dass Leverkusen noch ein- oder zweimal in der Offensive nachlegt. Womöglich wird ein weiterer Techniker für die Zehnerposition geholt. Maza kommt für diese Rolle auch infrage, aber der 19-Jährige war zuletzt eben "nur" in der 2. Bundesliga unterwegs. Es ist gut vorstellbar, dass Leverkusen ihn erst mittelfristig zum Stammspieler erhebt. Zugleich wird die "Werkself" mit einigen Flügelangreifern in Verbindung gebracht. Die Bandbreite reicht dort von Maghnes Akliouche, einem Aufsteiger innerhalb der Ligue 1, bis zu Raheem Sterling, dem ehemaligen englischen Nationalspieler, der seinen Zenit überschritten hat.

Ten Hag wiederum versteht sich als Ballbesitztrainer. Insofern wird er von einigen Grundpfeilern der Alonso-Zeit nicht abrücken. "Ich glaube, dass einfach die Art und Weise, was uns ja auch wichtig ist, wie wir Fußball spielen – offensiv und dominanten, technischen Fußball –, das passt sehr gut zueinander. Aber auch, dass er immer wieder gezeigt hat in der Vergangenheit, Talente auf ein internationales Top-Level zu entwickeln", betonte Rolfes.

Lediglich die konkrete taktische Umsetzung sah beim Niederländer in der Vergangenheit etwas anders aus als bei Alonso. Mal riskierte er einiges mit offensiven Aufstellungen und geringer taktischer Absicherung, mal schickte er einen größeren Mittelfeldblock aufs Feld. Deshalb ist auch noch nicht ganz klar, welche Rolle Rekordtransfer Tillman genau einnehmen könnte.

Leverkusen hat bislang viel Potenzial eingekauft, dabei aber gerade für Quansah und Tillman auch über 60 Millionen Euro in die Hand genommen. Es ist ein wenig wie in der Vergangenheit bei Borussia Dortmund, als sich diese als Bayern-Verfolger positionierte, allerdings immer wieder Top-Spieler ersetzen musste. Diese Umbrüche können aufgehen, aber bedürfen etwas Geduld, denn dass direkt vom ersten Spieltag an alles rund läuft, sollte niemand erwarten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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