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Hoeneß bestätigt: Breno hatte Depressionen


Bundesliga - FC Bayern München
Breno-Verhaftung: Hoeneß platzt der Kragen

Von dpa, t-online
26.09.2011Lesedauer: 3 Min.
Uli Hoeneß regt sich über die Münchner Staatsanwaltschaft auf.Vergrößern des BildesUli Hoeneß regt sich über die Münchner Staatsanwaltschaft auf. (Quelle: imago)
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Auch Tage nach der überraschenden Verhaftung von Abwehrspieler Breno kann sich Uli Hoeneß nicht beruhigen. Insbesondere die Begründung für den Haftbefehl gegen den Brasilianer bringt den Bayern-Präsidenten in Rage. "Die fadenscheinigen Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, es gäbe Flucht- und Verdunkelungsgefahr, sind lächerlich. Verdunkelungsgefahr wäre ja nur, wenn er versuchen würde, jemanden zu beeinflussen. Aber der kann doch kein Wort deutsch. Und Fluchtgefahr besteht deswegen nicht, weil er gar keinen Pass mehr hat. Der ist nämlich verbrannt in dem Haus“, zog Hoeneß beim Oktoberfest-Stammtisch des Bayrischen Rundfunks vom Leder.

Breno sitzt in der Justizvollzugsanstalt München in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch von der Staatsanwaltschaft München I besteht der dringende Tatverdacht der schweren Brandstiftung. In einer mündlichen Haftprüfung soll über seine Freilassung verhandelt werden. Die Staatsanwaltschaft München I bestätigte einen entsprechenden Antrag für Breno. Es gebe noch keinen Termin für die Anhörung, aber man gehe davon aus, dass sie innerhalb der nächsten zwei Wochen stattfinden werde, sagte Oberstaatsanwältin Barbara Stockinger. Die angemietete Villa des Brasilianers in Grünwald bei München war letzte Woche völlig ausgebrannt.

Hoeneß bestätigt: Breno hatte Depressionen

Hoeneß bestätigte, dass Breno vor seiner Verhaftung vergangene Woche im Max-Planck-Institut für Psychiatrie in Schwabing wegen Depressionen behandelt wurde. Umso mehr tut der Bayern-Legende der Innenverteidiger leid: "Einen jungen Mann ins Gefängnis zu stecken, der depressiv ist, schlägt dem Fass den Boden aus." Die Vorgehensweise der Staatsanwaltschaft hält Hoeneß deshalb für völlig unangemessen. "Es laufen so viele Leute frei rum, die längst ins Gefängnis gehören. Und der sitzt im Gefängnis – dafür habe ich kein Verständnis", sagte der 59-Jährige.

FC Bayern wäre bereit, eine Kaution zu zahlen

Sollte für Breno eine Haftverschonung infrage kommen, dürfte diese an bestimmte Auflagen gebunden sein. Eine solche könnte die Hinterlegung einer Kaution sein. Für diese Option hat der Verein bereits Unterstützung signalisiert. "Wenn es eine Möglichkeit gibt, ihn über eine Kaution freizubekommen, werden wir sicherlich alles tun", meinte Hoeneß.

"Der Junge geht kaputt"

Einmal in Rage nimmt Hoeneß gleich das gesamte Fußball-Business ins Visier. "Da wird immer so scheinheilig über Burnout diskutiert – wenn sich Breno morgen etwas antut, dann werden sich diese Leute fragen müssen, ob sie in der Verhältnismäßigkeit der Mittel richtig gehandelt haben“, sagte Hoeneß. "Der Junge geht kaputt. Dafür müssen diese Leute nachher den Kopf hinhalten.“ Zuletzt gestanden Schalke-Trainer Ralf Rangnick und Hannovers Ersatzkeeper Markus Miller öffentlich ein, am Burnout-Syndrom zu leiden.

Rummenigge: "Will keinen Promi-Malus"

Die Verantwortlichen des Rekordmeisters wollen jedenfalls für ihren Spieler kämpfen. "Breno ist ein Profi des FC Bayern. Zunächst gilt die Unschuldsvermutung. Wir werden ihn und seine Familie unterstützen, soweit das möglich ist. Man spricht ja oft vom Promi-Bonus, ich möchte aber auch keinen Promi-Malus haben. Ich bitte die Staatsanwaltschaft, den Fall Breno mit der gebotenen Fairness und Sensibilität anzugehen", sagte Vereinsboss Karl-Heinz Rummenigge. "Wir werden alles versuchen, was wir können, um ihn so schnell wie möglich rauszukriegen", kündigte Hoeneß an.

Klinik statt U-Haft?

Die Kieler Rechtswissenschaftlerin Prof. Monika Frommel nannte als eine Alternative zur Haft die Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik zur Untersuchung. Das ginge aber nur mit dem Einverständnis Brenos, sagte die Direktorin des Instituts für Sanktionenrecht und Kriminologie von der Universität Kiel. Für den Fall, dass er seine Villa tatsächlich angezündet habe, sei - so ihre Einschätzung aus der Ferne - eher von einer Verzweiflungstat auszugehen. "Wenn dieser Mann in einem psychisch zerrütteten, verzweifelten Zustand ist, dann hat tatsächlich Hilfe Vorrang", sagte Prof. Frommel.

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