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Mentalcoach rät: Bayern-Spieler müssen den Druck lieben


FC Bayern München
Mentalcoach rät: Bayern-Spieler müssen den Druck lieben

Von t-online
01.08.2012Lesedauer: 3 Min.
Mario Gomez hat in der kommenden Saison keine Monopolstellung mehr im Bayern-Sturm.Vergrößern des BildesMario Gomez hat in der kommenden Saison keine Monopolstellung mehr im Bayern-Sturm. (Quelle: imago-images-bilder)
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Auf die Spieler des FC Bayern wartet eine knüppelharte Saison. Nicht so sehr körperlich, dafür umso mehr psychisch. Nach zwei Jahren ohne Titel ist der Druck auf die Profis so groß wie noch nie zuvor. Exemplarisch muss dafür derzeit Mario Gomez herhalten, der von Uli Hoeneß erneut heftig kritisiert wurde. "Wenn Mario sehr gut wäre, hätten wir die Champions League gewonnen", sagte der Präsident des deutschen Rekordmeisters. Holger Badstubers Mentalcoach prophezeit sogar, dass an der Säbener Straße bald die "Fetzen fliegen werden".

Dass die Zeiten der "Wohlfühloase FC Bayern" endgültig der Vergangenheit angehören, bekommt derzeit vor allem Gomez zu spüren. Bereits wenige Tage zuvor kassierte der Goalgetter eine Breitseite von Hoeneß, als der 60-Jährige ihn als "gut aber nicht sehr gut" bezeichnete. Jetzt folgte eine neuerliche Stichelei mit Hinweis auf das verlorene Finale gegen den FC Chelsea. Nicht umsonst hat der Klub mit Mario Mandzukic und Claudio Pizarro zwei weitere Stürmer verpflichtet, die dem Torschützenkönig von 2011 einen heißen Konkurrenzkampf liefern sollen.

Für Schweinsteiger geht es um alles

Doch nicht nur für Gomez steht ein richtungsweisendes Jahr bevor. Der bekannte Mentalcoach Thomas Baschab, der auch Bayern-Profi Badstuber betreut, analysierte im "kicker" die besondere Situation in der sich Klub und Spieler gleichermaßen befinden. "Der Druck auf die Mannschaft wird hoch sein, der Druck auf die Einzelspieler aber auch. Und es gibt einen großen Kampf um die Startplätze, der auch noch einmal Druck erzeugt."

Vor allem gelte dies für Spieler wie Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger, die immer noch auf einen großen internationalen Titel warten. "In der kommenden Saison wird sich entscheiden, ob Schweinsteiger ein ganz großer wird. Ob er Weltklasse ist oder doch nur ein Guter", sagte Baschab. Der 51-Jährge hält übrigens nichts davon, die Erwartungen an die Profis künstlich herunterzuschrauben. "Die Spieler müssen den Druck lieben, sie haben ihn doch eh. Wer das nicht tut, hat bei Bayern nichts verloren."

Hoeneß zieht weiter die Daumenschrauben an

Unter sport-psychologischen Gesichtspunkten handeln die Bayern-Bosse derzeit also völlig richtig. "Wir dürfen die Spieler nicht immer nur in Watte packen. Wenn man Spielern immer nur auf die Schulter klopft, werden sie nicht besser. Zum Leben gehört auch konstruktive Kritik. Wer damit nicht umgehen kann, hat ein Problem", sagte Hoeneß bereits vor einigen Tagen.

Auch Trainer Jupp Heynckes schlägt derzeit in die gleiche Kerbe. Er werde "die Bereitschaft verstärkt einfordern. Wir müssen wieder Hunger auf Erfolg entwickeln. Wenn ich sehe, dass es nicht so läuft, wie ich mir das vorstelle, werde ich auch wechseln", drohte der 67-Jährige bereits und nahm auch Kapitän Lahm und dessen Stellvertreter Schweinsteiger ebenso wie Franck Ribéry und Arjen Robben in die Pflicht. "Auch von unseren Leadern müssen wir noch mehr erwarten."

Ribéry will mehr Verantwortung übernehmen

"Wir stehen total unter Druck", hat auch Ribéry begriffen, dass er in dieser Saison auch außerhalb des Platzes gefragt ist. „Viele Spieler dieser Mannschaft sind sehr jung und dadurch eher ein wenig zurückhaltend. Dazu kommen die neuen Profis, die auch noch nicht gleich auf den Tisch hauen können. Ich weiß, dass es nun an Spielern wie mir liegt, Verantwortung zu übernehmen“, sagte der 29-Jährige in der "Sport-Bild".

Die Verantwortlichen haben ihre Hausaufgaben jedenfalls gemacht. Mit Matthias Sammer haben sie einen Sport-Vorstand installiert, der im Gegensatz zum farblosen und durchsetzungsschwachen Christian Nerlinger den Profis jegliche Alibis nimmt. "Du spürst sofort, wie besessen er ist zu gewinnen. Man merkt, dass er es auch als Spieler gewohnt war, Titel zu gewinnen", sagte Ribéry. "Er hat bei den Spielern großen Respekt."

Systemwechsel ab sofort möglich

Neben der Königspersonalie auf dem Funktionärsposten haben die Bayern aber auch den Kader quantitativ und vor allem qualitativ mächtig aufgestockt. Man erhofft sich dadurch eine taktische Vielfalt. Im Gegensatz zur Vorsaison sind jetzt Wechsel dank der Neuzugänge Pizarro, Mandzukic und Xherdan Shaqiri zwischen 4-2-3-1 und 4-4-2 kein Problem mehr.

Dazu kommt noch der Nebeneffekt, dass mit dem erhöhten Konkurrenzkampf auch die Laufbereitschaft deutlich verbessert werden dürfte. "Wenn wir in der vorigen Saison in Rückstand geraten sind“, sagte Hoeneß im "kicker", war es doch vorbei."

So steht es um Bender und Martinez

Ob allerdings ein weiterer Defensiver Mittelfeldspieler seine Qualitäten einbringen wird, steht weiter in den Sternen. "Für den Moment", so Hoeneß habe der Klub die Bemühungen um Javi Martinez von Athletic Bilbao und Lars Bender von Bayer Leverkusen eingestellt. "Es bringt nichts über ungelegte Eier zu reden. Tatsache ist, dass wir sie im Moment nicht kriegen. Wir haben angefragt und müssen die Antwort jetzt akzeptieren."

Für Mentalcoach Baschab ist die bayerische Herangehensweise auf die kommende Saison nachvollziehbar. "Bayern muss diesen Druck auf die Spieler ausüben. Wenn ich Bayern-Präsident wäre, würde ich auch sagen: Jetzt gehen wir raus und hauen die anderen wieder um, verdammt noch mal."

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