t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportBundesliga

Ex-Kapitän Andreas Wolf bei t-online.de: So tickt der AS Monaco


BVB-Gegner Monaco
"Mussten uns in einer Blechhütte umziehen"

t-online, Benjamin Zurmühl

Aktualisiert am 11.04.2017Lesedauer: 4 Min.
Andreas Wolf spielte von 2012 bis 2014 für den AS Monaco, war sogar Kapitän.Vergrößern des BildesAndreas Wolf spielte von 2012 bis 2014 für den AS Monaco, war sogar Kapitän. (Quelle: PanoramiC/imago-images-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Wenn Borussia Dortmund heute den AS Monaco empfängt, stehen dem BVB nicht Lionel Messi, Cristiano Ronaldo oder Gonzalo Higuain gegenüber, sondern Kylian Mbappé, Thomas Lemar oder Valère Germain.

Auch wenn das Team weniger prominent erscheint, ist bereits Manchester City gegen die "Rouge et Blanc", die Rot-Weißen, ausgeschieden. "Das ist insgesamt ein schönes Los", sagte Hans-Joachim Watzke nach der Auslosung des Champions League-Viertelfinals.

Wolf erklärt Monaco

Im Gegensatz zu Real Madrid, dem FC Barcelona oder Bayern München ist der AS Monaco auch ein dankbares Los. Doch der Tabellenführer der französischen Liga ist trotzdem gefährlich. Warum das so ist und wie der Verein tickt, erklärt Ex-Monaco-Kapitän Andreas Wolf im Gespräch mit t-online.de.

Der ehemalige Bundesliga-Profi (Werder Bremen und 1.FC Nürnberg) kam, als Monaco in der zweiten Liga spielte. Als Kapitän führte Wolf die Mannschaft in die Ligue 1, ehe er dann nach einigen Verletzungen den Anschluss verlor und letztendlich seinen Vertrag auflöste.

Wolf über...

...Monacos Stärken und Schwächen:

Der AS Monaco ist für seine furiose Offensive bekannt. 133 Pflichtspieltore haben die Monegassen in der laufenden Saison erzielt. "Die sind als Mannschaft sehr stark. Da kann man keinen Einzelnen herauspicken", sagt Andreas Wolf, "wenn man die Namen durchgeht, ist das schon beeindruckend."

Neben Top-Torjäger Radamel Falcao macht besonders Youngster Kylian Mbappé auf sich aufmerksam. Der 18-jährige Mittelstürmer wird gerne mit Thierry Henry verglichen und ist der jüngste Debütant in der Equipe Tricolore seit 1955. In 22 Einsätzen in der Ligue 1 hat Mbappé bislang zwölf Tore erzielt und acht weitere aufgelegt.

Die Schwächen der Mannschaft liegen klar in der Defensive. "Hinten sind sie anfällig", sagt Wolf. Beim Hinspiel in Manchester kassierten die Monegassen gleich fünf Tore. Auch Bayer Leverkusen schenkte dem AS Monaco insgesamt vier Treffer in den zwei Spielen ein.

...die Fans:

Das Verhältnis zu den Anhängern des Vereins bezeichnet Andreas Wolf als "sehr nah". Auch wenn nicht viele Fans ins Stadion kommen, "sind die, die da sind, immer da". Die Anhänger der "Rouge et Blanc" sind landesweit verteilt, "das hat man auch im Pokalfinale gesehen. Da waren einige Monaco-Fans da", sagt Wolf.

Borussia Dortmund bringt gewöhnlich viele Anhänger mit. Einen Effekt auf die Leistung der Gastgeber erwartet Andreas Wolf jedoch nicht. Aus Nürnberg und Bremen war der 34-Jährige Kulissen von 40 000 bis 50 000 Zuschauern gewohnt. Für die Zeit in Monaco "musste ich mich erstmal umstellen. Auf einmal hat man jedes Wort vom Nebenmann verstanden, das war schon ungewöhnlich", sagte Wolf. Daher müssen sich auch die BVB-Profis definitiv anpassen, schließlich "sind die ja gewohnt, vor einer großen Kulisse zu spielen."

...das Stadion:

Ins Stade Louis-II passen 18 523 Zuschauer. Die Spielstätte des AS Monaco war jedoch nicht einmal ausverkauft in dieser Saison. Lediglich Paris Saint-Germain und Manchester City konnten immerhin über 15 000 Fans ins Stadion locken. Trotz des Zuschauerschnitts von unter 9.000 ist das Stade Louis-II eine absolute Festung. In der laufenden Saison haben die Monegassen lediglich ein Spiel (1:3 gegen Lyon) zuhause verloren, in der Champions League sind sie sogar ungeschlagen.

"Da wird sich Dortmund umschauen müssen mit der Atmosphäre. Das Stadion in Monaco hat ja aber weniger Plätze als die Südtribüne in Dortmund. Die Partie kann man schon eher mit einer Pokalrunde gegen einen Drittligisten vergleichen", schätzt Andreas Wolf die Lage ein.

...der Verein:

Der AS Monaco wurde 1919 gegründet und gehört seit dem russischen Milliardär Dmitri Rybolowlew. 2011 erwarb er den Klub und hat seitdem weit über 300 Millionen Euro in den Verein investiert. Der berühmteste Fan der Mannschaft ist jedoch Fürst Albert II. Nicht selten, dass Rybolowlew und das Staatsoberhaupt den Spielern einen Besuch abstatten.

"Zu meiner Zeit war der Eigentümer immer wieder da und hat zugeschaut im Training. Auch Fürst Albert II., hat uns zum Aufstieg gratuliert und uns daraufhin zu sich eingeladen. Die Leute haben ein großes Interesse daran, dass der Verein eine gewisse Rolle spielt, deshalb wurde auch so viel investiert", sagt Andreas Wolf.

Doch der Prunk war nicht immer vorhanden. Zur Anfangszeit von Wolf blieben die Erwartungen des Innenverteidigers unerfüllt: "Monaco war immer ein großer Klub in der Vergangenheit. Da habe ich mir natürlich vorgestellt, dass das von den Bedingungen her alles auf dem neuesten Stand sein wird. Als ich da hingekommen bin, haben wir uns jedoch in einer Blechhütte umgezogen, das wurde sehr einfach gehalten."

...die Stadt:

Monaco ist ein Stadtstaat mit knapp 38.000 Einwohnern. Besonders reiche Leute lassen sich hier gerne nieder. "Monaco hat schon einen besonderen Status im Vergleich zu französischen Städten. Da sind viele dazu gezogene, wohlhabende Leute. Das merkt man auch, wenn man auf die Straßen schaut oder in den Hafen. Da ist sehr viel Geld im Spiel", sagt Andreas Wolf.

...die Prognose zum Viertelfinale:

"Es wird ein sehr guter Schlagabtausch, weil beide Mannschaften sehr offensiv spielen", sagt Ex-Monegasse Wolf. "Es wird, genauso wie gegen Manchester City, darauf ankommen, wer die meisten Tore schießt." Das Momentum könnte für das Hinspiel jedoch auf Seiten der Gastgeber liegen.

Monaco ist in der Liga seit Ende Dezember ungeschlagen und hat aktuell fünf Siege in Folge eingefahren. Borussia Dortmund hingegen hat ein 1:4 gegen den FC Bayern im Nacken. Wolf hofft auf einen Sieg seines Ex-Klubs: "Mein Herz schlägt natürlich für Monaco. Deshalb hoffe ich, dass sie es schaffen."

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website