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İlkay Gündoğan: Ist der Manchester-City-Star noch immer unterschätzt?


İlkay Gündoğan
Der Unterschätzteste aller Topstars

Von Florian Vonholdt

Aktualisiert am 09.06.2023Lesedauer: 3 Min.
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İlkay Gündoğan bejubelt einen seiner beiden Treffer im FA-Cup-Finale am vergangenen Samstag: Hinter ihm Teamkollege John Stones. (Quelle: IMAGO/Kieran McManus/Shutterstock)

Er ist Kapitän und Lenker der wohl besten Klubmannschaft der Welt – aber noch immer unterschätzt. Dabei ist İlkay Gündoğan immer da, wenn's gilt. Zumindest im Verein.

Er hat es wieder getan. Diesmal schon nach 13 Sekunden und gleich doppelt. İlkay Gündoğan war einmal mehr zur Stelle, als es für seinen Klub Manchester City um viel ging. Gegen Stadtrivale Manchester United entschied der 32-Jährige mit seinem Doppelpack das FA-Cup-Finale am vergangenen Samstag im Alleingang. Damit verschaffte er den "Citizens" den zweiten Titel in dieser Saison, nachdem sich das Team zuvor schon den Premier-League-Titel gesichert hatte.

Apropos Meistertitel: Den im vergangenen Jahr machte auch erst Gündoğan im Saisonfinale möglich. Er war es, der Manchester am letzten Spieltag der Saison 2021/22 bei einem 0:2-Rückstand gegen Aston Villa vor dem Titel-K.-o. bewahrte. Auch damals mit einem Doppelpack, der ihm in der Schlussviertelstunde binnen fünf Minuten gelang. Sein Trainer Pep Guardiola, der ihn dieser Tage in den allerhöchsten Tönen lobt und unbedingt dessen auslaufenden Vertrag verlängern will, hatte ihn erst in der 68. Minute eingewechselt – gerade noch rechtzeitig.

Mit der Hilfe von "Spielentscheider" Gündoğan soll nun aus dem Double das Triple werden. Und zwar am nächsten Samstag in Istanbul, wenn City gegen Inter Mailand (21 Uhr im t-online-Liveticker) erstmalig die Champions League gewinnen will. Mit dem deutschen Nationalspieler von Beginn an und als Kapitän der Startruppe sowie mit Erling Haaland, Kevin De Bruyne & Co.

Das ist Gündogans einziges Problem

Trotz Kapitänsamt ist Gündoğan in diesem Ensemble wohl der Unterschätzteste aller Topstars. Das gilt auch für seine Wahrnehmung in Deutschland, die noch eher von seinen inzwischen 66 Auftritten in der Nationalmannschaft geprägt ist, seit er 2016 nach England wechselte.

Gündoğans Problem: Seine Spiele im DFB-Trikot waren oftmals weniger spielprägend, weniger überzeugend als die im Verein. Nicht unbedingt schlecht, aber auch selten derart herausragend, dass sie nachhaltig in Erinnerung geblieben wären. Hinzu kommt: Der gebürtige Gelsenkirchener fehlte verletzt beim WM-Titel 2014, war auch beim Halbfinal-Einzug bei der EM 2016 außer Gefecht.

Bei den Turnieren, an denen er teilnahm, enttäuschte das DFB-Team gänzlich – WM 2018, EM 2021, WM 2022. Was sicher in keinem Zusammenhang steht, denn seine herausragenden fußballerischen Qualitäten sind unbestritten. Derart unumstritten wie im Verein war Gündoğan vor allem in der Zeit unter Joachim Löw, der im zentralen Mittelfeld zumeist Schweinsteiger, Khedira oder Kroos, später Kimmich oder Goretzka bevorzugte, nie ihn.

Gündoğan: "Ich will das Ding gewinnen"

Ein Champions-League-Pokal, den Gündogan womöglich als Kapitän in Empfang nimmt, würde seiner Reputation und seinem Stellenwert außerhalb Manchesters guttun. Zweimal stand er schon im Finale der Königsklasse. 2013 unterlag er mit dem BVB unglücklich dem FC Bayern. Auch damals übernahm er schon Verantwortung und lieferte in einem wichtigen Spiel, als er mit gerade einmal 22 Jahren den Elfmeter zum Dortmunder 1:1 gegen Manuel Neuer verwandelte. Zum Happy End reichte es nur wegen eines gewissen Arjen Robben nicht.

Genau wie acht Jahre später mit Manchester, als ihm und City Kai Havertz von Chelsea in die Quere kam und das goldene Tor für die Elf von Thomas Tuchel erzielte. Im dritten Anlauf soll es nun endlich klappen mit dem Triumph im erklärten Lieblingswettbewerb Gündoğans: "Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass die Champions League für mich der Wettbewerb Nummer eins im Weltfußball ist. Ich habe dieses Turnier schon als kleiner Junge einfach nur geliebt", sagte er dieser Tage.

Ein internationaler Titel fehlt Gündoğan noch in seiner sonst so titelreichen Laufbahn (fünf Meistertitel und zwei Pokalsiege mit Manchester City, jeweils einen mit dem BVB). Deswegen ordnet er diesem Ziel alles unter: "Jetzt will ich erst mal das Ding in Istanbul gewinnen, und über den EM-Titel 2024 können wir uns dann noch einmal im Sommer nächstes Jahr unterhalten." Und im Erfolgsfall auch über den wahren Stellenwert Gündoğans.

Verwendete Quellen
  • Transfermarkt.de: Profil von İlkay Gündoğan
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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