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DFB-Debütant Patrick Herrmann beeindruckt nicht nur Joachim Löw


Gewinner des USA-Spiels
Debütant Herrmann beeindruckt nicht nur den Bundestrainer

Von t-online
11.06.2015Lesedauer: 3 Min.
Patrick Herrmann debütiert beim Spiel gegen die USA im Trikot der DFB-Elf.Vergrößern des BildesPatrick Herrmann debütiert beim Spiel gegen die USA im Trikot der DFB-Elf. (Quelle: Matthias Koch/imago-images-bilder)
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Aus Köln berichtet Jörg Runde

Patrick Herrmann schlenderte entspannt durch die Interview-Zone des Kölner Stadions. Hier ein Statement, da zwei Sätze – so ziemlich jeder Reporter wollte mit dem 75. Debütanten in der Ära von Bundestrainer Jogi Löw sprechen. Gewohnt zurückhaltend kommentierte Herrmann seine eigene Leistung. Von Euphorie keine Spur. Nur das leichte Grinsen auf seinen Lippen ließ erahnen, dass er sich trotz der 1:2-Niederlage gegen die USA über seine eigene Darbietung ein bisschen freute.

Gerade einmal zwölf Minuten brauchte Herrmann um dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken und um bei Löw vom Notizheft ins Klassenbuch zu rutschen. Mit einem Tempodribbling war Herrmann in den Strafraum eingedrungen und hatte Mario Götze den Führungstreffer mustergültig aufgelegt. Weitere gute Aktionen folgten. Löw hob seinen neuen Flügelflitzer lobend hervor: "Er ist eine echte Bereicherung. Sein Zug zum Tor und sein Tempo gefallen mir."

Herrmann freute sich einfach nur "über dieses tolle Erlebnis". Für den 24-Jährigen ging ein Traum in Erfüllung, dem er bereits einmal sehr nahe war. Vor knapp zwei Jahren stand Herrmann gegen Kasachstan schon im Kader des DFB-Teams. Für einen Einsatz reichte es damals nicht. Diesmal sollte alles anders werden. Als er von der Nominierung erfuhr, sagte er nicht nur seinen eigenen Urlaub ab, er bat auch den Vereins-Fitnesstrainer, mit ihm noch ein paar Tage Extraschichten zu fahren. "Das hat sich ausgezahlt", sagte Herrmann zufrieden.

"Habe meinen eigenen Stil"

Dass Herrmann vermutlich nur deshalb dabei war, weil der Bundestrainer den Offensivstars Thomas Müller und Marco Reus eine schöpferische Pause gönnte, störte ihn wenig. Genervt reagiert er hingegen auf die ständigen Vergleiche mit seinem ehemaligen Teamkollegen bei Borussia Mönchengladbach.

Immer wieder wird er auf Reus angesprochen. Natürlich sind sie sich in der Spielweise sehr ähnlich, beide beherrschen das Dribbling im höchsten Tempo genauso wie den präzisen, harten Abschluss. Und dennoch: Auch wenn Herrmann den Dortmunder Top-Spieler menschlich und sportlich sehr schätzt. "Ich habe meinen eigenen Stil, weshalb ich mich nicht vergleichen will."

Dass er dem verletzungsanfälligen, in der Leistung stagnierenden und in wichtigen Spielen häufig abtauchenden Reus sportlich mittlerweile locker das Wasser reichen kann, spielt für Herrmann dabei keine Rolle. "Ich schaue nur auf meine eigene Leistung."

Defensiv-Fertigkeiten verbessert

Die kann sich nicht nur wegen des gelungenen Länderspiel-Debüts sehen lassen. Herrmann spielte die wohl beste Bundesliga-Saison seines Lebens. In fast allen Sportmedien tauchte der Rechtsaußen in der Elf des Jahres auf. Auch die Statistiker haben für ihn ein gutes Ergebnis notiert: Mit elf Vorlagen und fünf Toren gehört Herrmann zu den Top-Scorern der Liga.

Danach sah es zu Beginn der Spielzeit eigentlich gar nicht aus. Auf seiner Lieblingsposition rechts offensiv sah sich Herrmann plötzlich starker Konkurrenz gegenüber. Der Gladbacher Zugang André Hahn machte seine Sache so gut, dass Herrmann zunächst meist nur von der Bank kam. "Das hat mich enorm angestachelt. Ich habe noch härter gearbeitet", sagte er einmal in einem Interview. Ab dem 6. Spieltag war Herrmann bei Trainer Lucien Favre quasi gesetzt.

Was wohl auch daran lag, dass der Offensivkünstler sich auch defensiv stark verbessert präsentierte. 49 Prozent gewonnene Zweikämpfe im Durchschnitt sind für einen Dribbler wie Herrmann ein sehr guter Wert. "Ich habe mich in der Saison persönlich weiterentwickelt. Mein Verhalten auf dem Platz ist generell besser geworden."

"Kleiner Patrick" war einmal

Und auch neben dem grünen Rasen ist er gereift. Als Spieler, der aus der eigenen Jugend in den Profikader rückte, hatte er es lange Zeit nicht so leicht. Vom "kleinen Patrick" sprachen sie in Gladbach bis vor kurzem noch. "Er ist zu einem Mann geworden, der Verantwortung übernimmt und der weiß was er will", lobt Borussia-Manager Max Eberl seinen Schützling.

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