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Demenz und Cholesterin: Ab diesem Wert schützen Sie Ihr Gehirn


Neue Studie
Demenz und Cholesterin: Ab diesem Wert schützen Sie Ihr Gehirn


14.05.2025 - 09:44 UhrLesedauer: 2 Min.
Demenz: Hohe Cholesterinwerte gelten als einer der Risikofaktoren.Vergrößern des Bildes
Demenz: Bei der Erkrankung sterben Gehirnzellen ab, was zum schnelleren geistigen Abbau führt. (Quelle: SolStock/getty-images-bilder)
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Niedrige LDL-Cholesterinwerte können nicht nur das Herz, sondern auch das Gehirn schützen. Zu niedrig sollte der Wert aber nicht sein, um maximal zu profitieren.

Etwa zwei Drittel der Erwachsenen in Deutschland haben erhöhte Cholesterinwerte – und das kann schwere Folgen haben. Denn ein zu hoher LDL-Cholesterinwert steht bereits länger im Verdacht, nicht nur die Gefäße, sondern auch das Gehirn zu schädigen. Nun zeigt eine große Studie aus Korea, ab welchem LDL-Cholesterinwert das Demenzrisiko steigt – und ab welchem es sinkt. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Journal of Neurology, Neurosurgery & Psychiatry" veröffentlicht.

Was ist LDL-Cholesterin?

Cholesterin ist ein lebenswichtiges Blutfett. Es gibt mehrere Arten von Cholesterin. Zu den wichtigsten gehören das LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein) und das HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein). Bedeutend für die Gesundheit ist das Verhältnis der beiden Cholesterinarten zueinander. Das LDL-Cholesterin bringt Fett von der Leber in viele verschiedene Organe. Daher gilt das LDL-Cholesterin als "böses" Cholesterin, weil es zu Ablagerungen in den Blutgefäßen der Organe führen kann. Langfristig droht dadurch Arteriosklerose, eine Verengung der Blutgefäße. Das HDL-Cholesterin bringt Fett aus den Zellen und Organen zurück zur Leber und gilt daher als "gutes" Cholesterin. Mehr zum Cholesterin erfahren Sie in diesem Artikel.

Vergleich von hohem und niedrigem LDL-Cholesterinwert

Für die Studie werteten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen Daten von mehr als 100.000 erwachsenen Patienten aus elf Kliniken aus. Die eine Hälfte der Personen hatte einen niedrigen LDL-Cholesterinwert von unter 70 Milligramm pro Deziliter (mg/dL), während die andere Hälfte einen höheren Wert von über 130 mg/dL aufwies.

Anschließend analysierten die Forscher in beiden Gruppen das Risiko, an Demenz oder Alzheimer zu erkranken, um herauszufinden, wie der LDL-Cholesterinwert das Demenzrisiko beeinflusst.

LDL unter 70 mg/dl senkt Demenzrisiko

Das Ergebnis: Wer einen LDL-Wert unter 70 mg/dl hatte, erkrankte deutlich seltener an Demenz als Menschen mit einem Wert über 130 mg/dl. Genauer: Das Risiko, für alle Demenzformen gemittelt, sank um 26 Prozent. Noch stärker war der Effekt bei der häufigsten Form von Demenz, der Alzheimer-Demenz: Hier sank das Risiko sogar um 28 Prozent. Auch bei Werten unter 55 mg/dl zeigte sich ein positiver Effekt – allerdings etwas schwächer. Hier sank das Risiko für alle Demenzformen um 18 Prozent.

Besonders interessant: Menschen mit einem LDL-Wert unter 70 mg/dl, die zusätzlich ein Statin einnahmen, also ein cholesterinsenkendes Medikament, profitierten noch stärker. Bei ihnen sank das Risiko, für alle Demenzformen gemittelt, um weitere zwölf Prozent, für Alzheimer um 13 Prozent. Und auch die Probanden mit höherem LDL-Wert profitierten von der Einnahme von Statinen. Bei Ihnen sank das Risiko um sieben beziehungsweise zehn Prozent.

Diese LDL-Werte gelten als normal

Sowohl für Frauen als auch für Männer gelten 130 Milligramm pro Deziliter als Referenzwert. Niedrigere LDL-Cholesterinwerte sind in der Regel kein Grund zur Sorge. Zudem kommt es nur selten vor, dass das LDL-Cholesterin stark erniedrigt ist. Und: Aktuelle Studien gehen davon aus, dass es selbst bei sehr niedrigen LDL-Cholesterinwerten unter 20 mg/dl zu keiner Beeinträchtigung kommt.

Was bedeutet das für den Alltag?

Die neuen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Kontrolle des LDL-Cholesterins künftig nicht nur bei der Herzgesundheit eine wichtige Rolle spielen sollte. Auch zur Vorbeugung von Demenz könnte sie zentral sein. Die Studienautoren empfehlen, bei Routineuntersuchungen besonders auf den LDL-Wert zu achten – und bei erhöhten Werten rechtzeitig gegenzusteuern, etwa mit Statinen.

Laut der Deutschen Herzstiftung gelten bereits LDL-Werte unter 116 mg/dl für gesunde Menschen als niedriges Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Erst für Patienten mit hohem Risiko für Herzerkrankungen, etwa Menschen mit ausgeprägtem Bluthochdruck, starkem Übergewicht oder Raucher, sollte ein LDL-Cholesterinwert von unter 70 mg/dl angestrebt werden. Nun zeigt sich: Wer seinen Wert unabhängig von dem Risiko für Herzkrankheiten auf unter 70 mg/dl senkt, könnte zusätzlich sein Gehirn schützen.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

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