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EM 2016: Jogi Löw hat ein Thomas-Müller-Problem


Löw hat ein Thomas-Müller-Problem

Von t-online
Aktualisiert am 18.06.2016Lesedauer: 3 Min.
Die Mannschaft von Joachim Löw hat bei der EM in Frankreich noch Steigerungspotenzial.Vergrößern des BildesDie Mannschaft von Joachim Löw hat bei der EM in Frankreich noch Steigerungspotenzial. (Quelle: MIS/imago-images-bilder)
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Aus Saint-Denis berichtet Thomas Tamberg

Thomas Müller gehört zu der Kategorie Fußball-Profis, die ihren Beruf immer auch in Relation zum ganz normalen Alltagswahnsinn betrachten. Und so konnte der 26-Jährige bereits eine knappe Stunde nach dem 0:0 gegen Polen wieder lachen. Doch wer genau hinhörte, merkte schnell, dass es in Müller eigentlich brodelte.

Noch deutlicher als zum Auftakt gegen die Ukraine wurde im zweiten deutschen Gruppenspiel der EM 2016 deutlich, dass das Offensivspiel der Nationalmannschaft bis dato gewaltig ins Stocken geraten ist. Nicht eine einzige echte Torchance konnte sich das Team von Joachim Löw herausarbeiten.

Während man sich bei Mario Götze oder Mesut Özil bereits daran gewöhnt hat, dass sie oftmals recht unauffällig agieren, ist diese Tatsache bei Müller neu. Zwar kann man ihm sein Engagement keinesfalls absprechen – Lauf- und Einsatzbereitschaft stimmen bei ihm wie eh und je, doch Akzente konnte auch der Bayern-Star bisher nicht setzen.

Müller ist unzufrieden mit sich und dem Team

Müller versuchte daher auch gar nicht erst, irgendetwas Schönzureden. "Ich persönlich bin auch nicht zufrieden", sagte er nach der Partie. "Mich stört dabei nicht einmal so sehr die Tatsache, dass ich noch kein EM-Tor erzielt habe, sondern eher dass ich mir zusammen mit dem Team keine Torchance erarbeiten konnte."

Irgendwie scheinen ihm Europameisterschaften nicht zu liegen. Während er bei Weltmeisterschaften trifft wie er will, sieht seine Bilanz auf dem heimischen Kontinent ziemlich dürftig aus. Zehn WM-Toren stehen Null-EM-Treffer gegenüber. Dass es aktuell nicht richtig läuft, hat seine Gründe.

Außenbahn statt zentral hinter der Spitze

Löw hat ein Thomas-Müller-Problem. Zentral, hinter den Spitzen fühlt er sich am Wohlsten. Hier hatte er Angreifer (20 Tore) in der vergangenen Bundesliga-Saison beim FC Bayern mit Robert Lewandowski (30 Treffer) ein brandgefährliches Duo gebildet. Hier kann er seine unberechenbaren Laufwege am besten zur Geltung bringen, seinem Instinkt freien Lauf lassen.

Doch in der Nationalmannschaft muss Bundestrainer Löw Kompromisse eingehen und kann nicht jeden Spieler auf dessen Lieblingsposition einsetzen. So vertraut er dieses Mal auf der Position hinter der Spitze lieber Arsenal-Star Özil. Müller muss daher auf die rechte Außenbahn ausweichen.

Das hat er in der Nationalmannschaft zwar schon oft gemacht. Allerdings fehlt ihm bei dieser EM mit Philipp Lahm erstmals seit sechs Jahren sein kongenialer Partner auf diese Seite. Dass Müller derzeit nicht recht zur Geltung kommt, liegt also auch am Fehlen des zurückgetretenen Kapitäns der Weltmeister-Elf.

Müller und Höwedes - der Feinschliff fehlt

Von Notnagel Benedikt Höwedes darf man schließlich nicht erwarten, dass er Lahm im Spiel nach vorne adäquat ersetzt. Außerdem sind der Bayer und der Schalker in der Feinabstimmung erst noch in der Findungsphase. So verlagerte die deutsche Elf ihr Spiel vor allem im ersten Durchgang gegen Polen verstärkt auf die linke Seite, da sich dort der gelernte Außenverteidiger Jonas Hector stärker am Offensivspiel beteiligte. Müller schaute auf rechts in die Röhre.

Im zweiten Abschnitt beorderte Löw seinen Angreifer ins Sturmzentrum, zuweilen versuchte es Müller selbst auch mal über die linke Seite. Doch wo er sich auch herumtrieb, es wollte einfach nichts gelingen. Zum Glück nimmt sich der Goalgetter solche Phasen nicht lange zu Herzen. Es ist seine besondere Qualität, genau dann wieder zur Stelle zu sein, wenn man ihn gar nicht auf dem Zettel hat.

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