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Nationalelf - Sebastian Rudy: "Habe zu Özil und Khedira aufgeschaut"


"Zu Özil und Khedira habe ich aufgeschaut"

Von H. Ostendorp und R. Hiersemann, sportbuzzer.de

Aktualisiert am 12.10.2018Lesedauer: 5 Min.
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Zurück im DFB-Team: Nach seinem Wechsel zu Schalke wurde er nicht nominiert, jetzt ist Sebastian Rudy wieder im Kreis der Nationalelf dabei.Vergrößern des Bildes
Zurück im DFB-Team: Nach seinem Wechsel zu Schalke wurde er nicht nominiert, jetzt ist Sebastian Rudy wieder im Kreis der Nationalelf dabei. (Quelle: Revierfoto/imago-images-bilder)

Mittelfeldspieler Sebastian Rudy spricht über das Duell gegen die Niederlande, seine Probleme bei Schalke und die Krise bei seinem Ex-Klub FC Bayern.

Im Verein läuft es für Sebastian Rudy nach seinem Wechsel zum FC Schalke 04 noch bescheiden, zuletzt war er nicht immer erste Wahl. Dafür vertraut ihm Bundestrainer Jogi Löw weiter – auch für die wichtigen Spiele in der Nations League gegen die Niederlande (Samstag, 20.45 Uhr) und Frankreich (Dienstag, 20.45 Uhr) ist er im Kader.

Sportbuzzer und t-online.de trafen den Mittelfeldspieler vorab zum Interview.

Herr Rudy, wie viele Holland-Witze kennen Sie?

Sebastian Rudy (28): Ehrlicherweise gar nicht so viele. Aber natürlich kennt man die Spaßbilder aus dem Internet, wo an der Autobahn Schilder stehen, wo es geradeaus zur WM geht und die Holländer rechts abbiegen (lacht).

Die "Elftal" hat die letzten beiden Turniere, die EM und die WM, verpasst. Ist die Partie heute in der Nations League trotzdem noch der große Klassiker, der es mal war, oder sind diese Zeiten vorbei?

Ich glaube, dass es für die Fans immer noch etwas Besonderes ist, wenn Deutschland gegen Holland spielt. Ein Match, auf das sich alle freuen. Auch wir Spieler.

Wenn Sie an Holland denken – fallen ihnen da eher die alten Stars wie Gullit, van Basten oder Kluivert oder die aktuellen Spieler ein?

Natürlich hat man die großen Namen von früher im Kopf. Aber auch die aktuelle Mannschaft kann sich sehen lassen.

1988 wurde Holland in Deutschland Europameister. Damals putzte sich der heutige Bondscoach Ronald Koeman mit dem Deutschland-Trikot den Hintern ab. Welche Erinnerungen haben Sie an dieses Turnier?

Ich war damals ja noch nicht mal geboren (lacht). Im Kopf habe ich etwa das legendäre Tor von van Basten im Finale. Oder das Spiel bei der WM 1990, als Rudi Völler von Frank Rijkaard angespuckt wurde. Das waren schon heiße Duelle.

Was oder wer fällt Ihnen bei der aktuellen Mannschaft ein?

Ryan Babel kenne ich noch aus Hoffenheim, er ist zwar nicht mehr der Jüngste, aber ein toller Dribbler, sehr abschlussstark. Und Memphis Depay natürlich, der enorm schnell ist. Auch in der Defensive haben die Holländer ein paar Granaten.

Haben Sie die WM eigentlich inzwischen abgehakt?

Wir wollen nach vorne schauen, ganz klar. Wir haben jetzt ein paar Dinge geändert und hoffen, dass wir schnell wieder zu alter Stärke finden.

Können Sie uns ein paar Beispiele nennen?

Wir wollen die Fans noch stärker mit ins Boot nehmen, zu einer Einheit werden. Das wurde in den letzten Jahren vielleicht etwas vernachlässigt. Deswegen haben wir jetzt einen ersten Schritt gemacht, haben ein offenes Training absolviert. Diesen Weg möchten wir fortsetzen. Die Fannähe ist ganz wichtig, damit es bei jedem Spiel wieder richtig kracht.

Und sportlich?

Wir wollen vor allem wieder stabiler stehen. Bei der WM sind wir in viele Konter gelaufen, hatten teilweise zu wenig Ordnung. Beim 0:0 gegen Frankreich haben wir es schon ganz gut gemacht, haben wenig zugelassen. Die defensive Stabilität ist ganz wichtig, sie ist die Basis.

Haben Sie das Gefühl, dass die Mannschaft nach der WM erst wieder zusammenwachsen muss?

Es war ja mein erstes großes Turnier, deshalb kann ich nicht beurteilen, wie es vorher war. Aber ich fand nicht, dass es bei uns in Russland einen Lagerkoller oder ähnliches gab. Wir haben auch dort viel zusammengesessen, Karten gespielt oder Dinge unternommen. Wir reden viel miteinander, legen auch mal das Handy weg und hängen nicht nur auf dem Zimmer herum – das sollte aber eigentlich selbstverständlich sein.

Mit Mesut Özil und Sami Khedira sind zwei erfahrene Spieler nicht mehr dabei – vermissen Sie diese beiden?

Ich habe immer zu den beiden aufgeschaut, weil es einfach tolle Spieler sind und ich mit beiden charakterlich gut klarkam. Gerade von Sami habe ich mir einiges abgeguckt, weil er auf meiner Position gespielt hat.

Wollen Sie der neue Khedira werden?

Nein, wir sind zwei unterschiedliche Spielertypen, ich interpretiere meine Rolle sicher etwas anders. Ich denke, dass ich ein ganz gutes Passspiel habe, eine gute Übersicht. Ich will unseren Offensivleuten den Rücken freihalten, mich aber auch immer wieder selbst einschalten.

Der FC Bayern hat zuletzt vier Spiele nicht gewonnen, steckt in der Krise. Haben Sie Ihren Ex-Klub zum richtigen Zeitpunkt verlassen?

Klar haben die Bayern gerade eine kleine Schwächephase, aber ehrlicherweise glaube ich nicht, dass diese noch allzu lange andauern wird.

Können Sie verstehen, dass es Kritik gab, weil der Bundestrainer Sie und Mark Uth nominiert hat, obwohl es bei Ihnen beiden noch nicht so läuft?

Kritik gibt es immer. Aber ich denke, dass Jogi Löw weiß, was er an uns hat und auch mal eine schwächere Phase zugesteht. Mark hat einen linken Fuß, der ist eine echte Waffe – wenn er den richtig eingestellt hat, puuh. Er hat letzte Saison schon bewiesen, dass er ein Topstürmer ist, auch wenn er aktuell noch nicht getroffen hat. Wir haben beide den Verein gewechselt, da dauert es manchmal halt etwas länger.

Bei Schalke saßen Sie zuletzt nur auf der Bank. Sind Sie dort schon zu 100 Prozent angekommen?

Die Umstellung von Bayern auf Schalke ist schon groß, da tut es gut, keinen zusätzlichen Druck von Trainer oder Klub zu spüren. Aber ich glaube, dass ich schon einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht habe und es nicht mehr allzu lange dauern wird. In den nächsten zwei, drei Spielen werde ich zu hundert Prozent da sein.


Ist das Saisonziel, die Qualifikation für die Champions League, nach fünf Pleiten zum Auftakt schon abgehakt?

Natürlich macht man sich Gedanken, wenn man die ersten fünf Spiele verliert. Aber wir haben die richtige Antwort gegeben und die letzten drei Partien gewonnen. Wir wollen diese Serie weiter fortsetzen und haben die Champions League noch nicht abgehakt.

Letzte Frage: Haben Sie eigentlich Angst vor dem Abstieg in der Nations League?

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Nein, damit befasse ich mich überhaupt nicht. Wir wollen in Holland gewinnen und dann in Frankreich nachlegen – das ist unser Anspruch.

t-online.de und das RedaktionsNetzwerk Deutschland der Madsack-Mediengruppe, zu der das Portal "Sportbuzzer" gehört, kooperieren im Sport.

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