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HomeSportFußballKolumne - Valeria Meta

Mit diesen Tricks mischen die Juve-Opas Europa auf


Die "Alte Dame" will das Triple
Darum zittert Monaco vor den Juve-Opas

t-online, Valeria Meta

03.05.2017Lesedauer: 4 Min.
Gianluigi Buffon will bis nach der WM 2018 weiterspielen.Vergrößern des BildesGianluigi Buffon will bis nach der WM 2018 weiterspielen. (Quelle: AFLOSPORT/imago-images-bilder)
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„Juventus“ ist lateinisch und bedeutet eigentlich „Jugend“. Aber in der Tat entspricht der Klub aus Turin nicht seinem Namen. Wie der CIES Football Observatory berichtet, gelten die "Bianconeri" mit einem Durchschnittsalter von 29,7 Jahren als die älteste Mannschaft der Champions League.

In Italien setzt nur Abstiegskämpfer Chievo Verona auf eine noch ältere Truppe (31,4). T-online.de-Reporterin Valeria Meta erklärt, wie die ältesten Säcke der Königsklasse Europa aufmischen.

Das Halbfinal-Hinspiel in der Champions League beim AS Monaco (ab 20.30 Uhr im Liveticker bei t-online.de) wird deshalb zum Duell der Generationen. Monaco ist fast fünf Jahre jünger. Das Durchschnittsalter der Franzosen liegt bei 24,9 Jahren. Der 31-jährige Radamel Falcao gilt schon als Opa und ist in den Reihen der jungen Wilden eine Ausnahme.

Bei Juve sind fast alle über 30

Juventus ist das genaue Gegenteil: Kapitän Gigi Buffon ist 39 Jahre alt, Andrea Barzagli und Dani Alves werden in den nächsten Tagen 36 und 34, im Sommer wird Giorgio Chiellini 33. Juves Opa-Abwehr: Alle sind über 30. Aber genau das ist ohne Zweifel die größte Stärke des Teams von Trainer Massimiliano Allegri. Und auch davor findet man kaum Junge: Stephan Lichtsteiner ist schon 33 Jahre alt, Sami Khedira 30 und Bayern-Leihgabe Mehdi Benatia 29. Der erst 22-jährige Daniele Rugani kam in der Champions-League nur zweimal zum Einsatz.

Das ist nichts Neues bei Juventus. In Turin hat man sich immer lieber auf erfahrene Spieler verlassen. Beim verlorenen Champions-League-Finale 2015 gegen Barcelona war das Durchschnittsalter mit 30,5 Jahren noch höher: Neben der fast identischen Abwehrkette von heute – statt Dani Alves spielte damals Patrice Evra – standen im Berliner Olympiastadion noch Andrea Pirlo und Carlos Tevez auf dem Platz.

Juve-Teams waren auch früher schon alt

Schaut man mal an die Geschichte von Juventus, erfährt man, dass der Klub trotz seines Namens nur selten jungen Spielern vertraute. Mitte der 90er Jahre war Alessandro Del Piero eine Ausnahme, sodass das Team mit älteren Spielern wie Gianluca Vialli und Pietro Vierchovod 1996 die Champions League gewann.

Die Tendenz, auf ältere Spieler zu setzen, gehört generell zum italienischen Fußball. Den jüngsten Kader der Serie A hat zwar Bologna FC (25,8), aber der ist trotzdem beträchtlich älter, als der von den jüngsten Teams in den fünf größten europäischen Nationalmeisterschaften.

Junge Spieler bleiben draußen

Normalerweise sieht das Schicksal von jungen Spielern in Italien so aus: Sie spielen in der Jugendabteilung bis 19 Jahre, dann verleiht sie der Klub an ein kleineres Team, meistens aus der Serie B. Und dann beginnt die Herausforderung, zu einem großen Klub zu kommen. In den letzten Jahren hat Juventus zwar junge Spieler gekauft, aber der schon erwähnte Daniele Rugani und Mittelfeldspieler Stefano Sturaro haben nur selten einen Platz in der Startelf bekommen. Besonders in der Abwehr verwendet man in Italien lieber erfahrene Spieler, sowohl bei Top-Klubs als auch bei Abstiegskandidaten: Fehler werden kaum akzeptiert.

Gegner haben Angst

Obwohl die Saison am Ende ist, lässt Juventus nicht nach – trotz des Alters. Trainer Massimiliano Allegri verfügt über eine Mannschaft, die gewohnt ist, dem Gegner Angst einzujagen. Darum passiert es oft, dass Juventus schon innerhalb der ersten 30 Minuten in Führung geht und dann eher ruhig mit dem Spiel umgehen kann. Eine große Stärke der "Bianconeri" ist ihre Fähigkeit, im Spiel Energien zu sparen – für ältere Spieler besonders wichtig.

Ein Beispiel ist das Hinspiel gegen Barcelona im Viertelfinale: Drei Tore bis zur Halbzeit, dann Kontrolle. Wenn das nicht gelingt, wie letzten Freitag in Bergamo gegen Atalanta, sind sie in der Lage, bis zur 90. Minute Gas zu geben – mehr als der Gegner.

Messi-Arzt hilft Juve-Opas

Kein Geheimnis: So wie die meisten europäischen Teams konzentrieren sich Allegri und sein Stab mehr auf die Qualität als auf die Quantität des Trainings. Längere Übungseinheiten gibt es nur selten, stattdessen legt man große Aufmerksamkeit auf die Ernährung. Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci wandten sich sogar an Dr. Giuliano Poser, den Arzt, der die muskulären und nervösen Probleme von Superstar Lionel Messi mithilfe einer speziellen Ernährungsweise gelöst hat.

Ein weiterer Grund, um fit zu bleiben, ist der Triple-Traum: Meisterschaft, Champions League, italienischer Cup – Juventus will alles gewinnen.

Gibt es irgendwann mal einen Umbruch?

Einen Umbruch wird es vielleicht mal geben, aber nicht in nächster Zeit. Das Tor wird bis 2018 von Gigi Buffon gehütet. Der Kapitän wird im nächsten Januar 40 und hat schon vor ein paar Jahren verkündet, dass er sich erst nach der Weltmeisterschaft in Russland vom Fußball verabschieden wird.

Keine Zweifel gibt es an Andrea Barzagli, dessen Vertrag 2018 ausläuft, während für den 30-jährigen Leonardo Bonucci ein Wechsel infrage kommt. Schon im vergangenen Sommer waren der FC Chelsea und Manchester City bereit, für ihn eine hohe Ablösesumme zu bezahlen. Abzuwarten bleibt, ob der Verteidiger ein hohes Angebot ablehnen würde.

Nur im Sturm bekommen Junge eine Chance

Inzwischen hat Juventus den 22-jährigen Innenverteidiger Mattia Caldara von Atalanta verpflichtet. Das könnte zur Folge haben, dass Benatia oder Rugani den Klub verlassen. Wenn junge Spieler bei Juventus zum Einsatz kommen, dann eigentlich nur im Angriff: Paulo Dybala war erst 22 Jahre, als er in Turin ankam. Noch jünger war der heutige Bayern-Spieler Kingsley Coman, der mit 18 Jahren in der 2014/15 Saison 15 Spiele absolvierte.

Aber wenn es um die Abwehr geht, setzt man lieber auf Erfahrung.

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