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French Open: Titel Nummer 13! Rafael Nadal schreibt Geschichte in Paris – Final-Drama gegen Djokovic


Finale der French Open
Titel Nummer 13! Rafael Nadal schreibt Geschichte in Paris

Von sid, ak, dd

Aktualisiert am 11.10.2020Lesedauer: 8 Min.
Wieder einmal auf dem Thron: Rafael Nadal feiert seinen Erfolg im French-Open-Finale gegen Novak Djokovic.Vergrößern des BildesWieder einmal auf dem Thron: Rafael Nadal feiert seinen Erfolg im French-Open-Finale gegen Novak Djokovic. (Quelle: reuters)
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Der Spanier gewinnt seinen 13. Titel in Paris und stellt damit auch eine Bestmarke von Roger Federer ein. Auf dem Chatrier entwickelt sich ein irres Match gegen seinen Rivalen Novak Djokovic – mit dramatischem Ende.

"König" Rafael Nadal sackte nach 2:41 Stunden Tennisperfektion überglücklich auf den roten Sand von Roland Garros: Der 34 Jahre alte Spanier hat dem Weltranglistenersten Novak Djokovic im Finale der French Open mit einem 6:0, 6:2, 7:5-Sieg eine brutale Lehrstunde erteilt und steht nach seinem 20. Grand-Slam-Triumph nun in der ewigen Bestenliste auf einer Stufe mit dem großen Roger Federer (Schweiz). Djokovic bleibt bei 17 Majortiteln.

Nadal verteidigte sein Pariser Hoheitsgebiet mit fast außerirdischer Kraft und Präzision und feierte mit seinem 100. Sieg bei dem wichtigsten Sandplatzevent der Welt zum 13. Mal den Titelgewinn. Der Serbe Djokovic durfte bislang nur 2016 in Roland Garros jubeln. Der Tourdominator kassierte gegen Nadal, der ohne Satzverlust im Turnier blieb, seine insgesamt erst zweite Niederlage in diesem Jahr – schmerzhafter hätte sie kaum ausfallen können.

Spektakulärer Start

Nadal gegen Djokovic – das ist ein Klassiker. Kein Duell hat in der Geschichte des Profitennis häufiger stattgefunden, schon vor dem 56. Aufeinandertreffen der beiden Branchenriesen schnalzten Experten und Fans in Erwartung eines Spektakels gleichermaßen mit der Zunge. Sie sollten ein denkwürdiges Duell mit einem unglaublichen Nadal sehen.

Beide Topstars hatten auf dem Weg ins Finale wieder einmal allen Unwägbarkeiten getrotzt, dabei waren sie gleichermaßen sorgenvoll ins Turnier gestartet. Der Spanier fürchtete vor der Herbstausgabe die ungewohnten Bedingungen mit schwerem Boden, kalten Temperaturen und langsamen Bällen. Doch er spielte sich genauso frei wie Djokovic, dem seine schmachvolle Disqualifikation bei den US Open, seine bis Sonntag einzige Niederlage des Jahres, noch in den Knochen steckte.

Das Endspiel des letzten Grand Slams des Jahres, dem größere Coronaprobleme aufgrund der strikten Sicherheitsauflagen erspart blieben, startete spektakulär. "Das ist ein unglaublich hohes Niveau", sagte das deutsche Idol Boris Becker bei Eurosport: "Nadal spielt in einer anderen Welt, die nur er kennt."

Nadal war nahe an der Perfektion

Djokovic setzte einen Stopp nach dem nächsten an, um den Grundlinienduellen mit Nadal aus dem Weg zu gehen. Die Taktik wirkte durchaus schlau, aber der Mallorquiner fand auf alles eine Antwort. Vor der Partie hatte Djokovic es als "größte Herausforderung im Sport" bezeichnet, Nadal in seinem "Wohnzimmer" zu schlagen. Und er durfte sich bestätigt fühlen mit dem Ende des ersten Satzes, den er mit der Höchststrafe nach 45 Minuten abhaken musste.

Die Nummer eins der Welt brauchte unter dem geschlossenen Dach des Court Philippe Chatrier ein stärkeres Service und noch mehr Risiko, um irgendwie in die Partie zu kommen. Nach seinem ersten Spielgewinn Anfang des zweiten Satzes zeigte er direkt seine Faust, doch Nadal dachte nicht daran, nachzulassen, breakte Djokovic bei dessen zweitem Aufschlagspiel und zog erneut unwiderstehlich davon.

Nadal agierte nahe der Perfektion, in den ersten beiden Sätzen leistete er sich gerade einmal sechs vermeidbare Fehler - Djokovic, der überragende Spieler dieses schwierigen Tennisjahres, stand zu diesem Zeitpunkt bei 30. Die 1000 Zuschauer, die die Veranstalter auf die Anlage lassen durften, sahen Außergewöhnliches.

Vor dem dritten Satz nahm sich Nadal eine kurze Pause, ging in die Kabine und powerte danach weiter. Djokovic hielt weiter mit seiner großen Klasse dagegen und holte erstmals in dem Match ein Break auf. Doch Nadal war einfach zu stark und untermauerte seine Ausnahmestellung auf Sand.

Das Spiel zum Nachlesen im Ticker:

Novak Djokovic vs. Rafael Nadal (0:6, 2:6, 5:7)

Satz 3:

0:6, 2:6, 5:7 – Da ist es! Rafael Nadal gewinnt zum 13. Mal die French Open! Er bringt sein Aufschlagspiel glatt durch, fällt danach erlöst auf den Platz. Der 34-Jährige hat einmal mehr gezeigt, dass er der beste Sandplatzspieler der Tennisgeschichte ist. 6:0, 6:2, 7:5 in einem irren Match gegen Novak Djokovic, der selbst mit seinem besten Tennis chancenlos war gegen diese Naturgewalt auf der anderen Seite des Platzes. Einfach unfassbar.

0:6, 2:6, 5:6 – Ganz bitter für Djokovic! Er kassiert das Break, ausgerechnet bei 5:5. Leistet sich bei 30:40 einen Doppelfehler. Jetzt schlägt Nadal zum Matchgewinn auf!

0:6, 2:6, 5:5 – Nadal scheint nun wirklich zu grübeln, er nutzt die Zeit vor seinen Aufschlägen immer bis zuletzt aus, steht schon kurz vor einer Verwarnung. Er bringt sein eigenes Aufschlagspiel durch, nachdem Djokovic eine Rückhand ganz knapp ins Aus schlägt. Jetzt hadert der "Djoker" wieder.

0:6, 2:6, 5:4 – Es ist jetzt eine Achterbahnfahrt. Djokovic geht klar auf die Longline, leistet sich dann aber einfache Fehler, ausgerechnet in dieser Phase. Dann übernimmt er wieder die Initiative, liegt schon 40:30 vorne – und haut einen Return ins Netz. Dann legt Nadal einen Vorhand-Winner nach. Aber am Ende setzt sich Djokovic doch durch und verhindert das Break. Er ist jetzt endgültig voll im Match.

0:6, 2:6, 4:4 – Djokovic ist deutlich aktiver, kann aber gegen Nadal einfach nichts ausrichten. Eine Wahnsinns-Vorhand cross geschlagen zum 30:15 für den Spanier, dann haut Djokovic eine Vorhand ins Netz – schon sein zweiter Fehler ohne Not in diesem Spiel. Dann öffnet der Serbe das Spiel gut, muss nur noch die Vorhand longline durchbringen – und haut sie ins Aus.

0:6, 2:6, 4:3 – Das Momentum scheint zu kippen. Erst eine beidhändig geschlagene Rückhand zum 30:15, dann der Punktabschluss mit Serve-and-Volley am Netz. Und plötzlich liegt er im 3. Satz vorne.

0:6, 2:6, 3:3 – Djokovic ganz emotional! Mit einem Winner schafft er das direkte Re-Break. Feuert danach energisch das Publikum an. Er zeigt erneut: Der "Djoker" ist noch lange nicht geschlagen. Überlegt Nadal jetzt etwa?

0:6, 2:6, 2:3 – Und da ist das erste Break im 3. Satz. Zu Null! Ist das jetzt der Knackpunkt? Nadal lässt sich einfach nicht beeindrucken. Erst 11 Unforced Errors beim Spanier. In einem Finale gegen den Weltranglistenersten. Djokovic steht bei 35.

0:6, 2:6, 2:2 – Was soll Djokovic da noch machen? Nadal kontert seinen perfekten Rückhand-Cross mit einem Stopp-Ball, an den er nicht mehr rankommt. Dazu muss der Serbe immer wieder weite Wege gehen.

0:6, 2:6, 2:1 – Die nächsten Wahnsinns-Rallys zwischen den beiden. Djokovic kämpft wie ein Löwe, bekommt von Nadal nichts geschenkt – und hat dazu auch noch Probleme mit seiner Vorhand, in die der Spanier immer wieder spielt. Aber Nadal schlägt nun auch immer wieder mal selbst eine Vorhand ins Aus. Trotzdem hat "Rafa" die Chance auf das Break, verpasst es aber knapp. Rückhand ins Aus, Djokovic führt.

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0:6, 2:6, 1:1 – Nadal lässt sich aber nicht beirren, gleicht direkt aus.

0:6, 2:6, 1:0 – So komisch es auch klingt: Guter Start für den "Djoker" in den 3. Satz. Ob er das jetzt nutzen kann? Er scheint noch immer an sich zu glauben.

Satz 2:

0:6, 2:6 – Das ist Satz Nummer zwei für Nadal! Der Spanier spielt hier wie von einem anderen Stern: An der Linie nicht zu bezwingen, sicherer Aufschlag, kaum Fehler. Dazu ein paar Statistiken: Bei den "Winners" führt er mit 25:21, bei den Gesamtpunkten 66:44.

0:6, 2:5 – Kaum zu glauben, aber jetzt macht Nadal doch mal ungezwungene Fehler und Djokovic bringt seinen Aufschlag durch. Sein erster Spielgewinn seit Beginn des Satzes.

0:6, 1:5 – Nadal bringt seinen Aufschlag durch und dominiert den Satz weiter. Auch wenn Djokovic richtig gut retourniert, holt der Spanier Punkt und Punkt. Das ist ein historisch guter Auftritt von Nadal – zumal Djokovic (auch wenn es bei dem Spielstand fast grotesk wirkt) wirklich nicht schlecht spielt.

0:6, 1:4 – Und schon wieder breakt Nadal. Sobald die Filzkugel etwas länger im Spiel ist, ist der Spanier einfach nicht zu schlagen. Er bringt einfach jeden Ball zurück – selbst aus den ausweglosesten Situationen. Djokovic verzweifelt daran immer mehr und macht zudem noch einfach Fehler. Zum Vergleich: 26 "Unforced Errors" vom "Djoker" stehen nur drei (!!!) von Nadal entgegen.

0:6, 1:3 – Jetzt ausnahmsweise mal ein einigermaßen normales Spiel. Nadal bringt seinen Aufschlag relativ problemlos durch und baut seine Führung aus.

0:6, 1:2 – Das ist das nächste Break für Nadal. Und – das wird Sie mittlerweile nicht mehr verwundern – es geht wieder hin und her. Insgesamt dauert das Spiel erneut über sieben Minuten.

0:6, 1:1 – Ein immens intensive Match. Nachdem es so aussieht, als ob Djokovic den Schwung auf dem vorherigen Spiel mitnehmen kann und vorne liegt, dreht Nadal auf und bringt seinen Aufschlag durch. Es wirkt was so, als ob der Spanier überhaupt keine Fehler macht.

0:6, 1:0 – Djokovic pustet sichtbar durch. Er gewinnt sein erstes Spiel in diesem Match. Und das nachdem er schon 15:40 zurück lag und auch nach Einstand mehrere Breakbälle abwehren musste. War das hier eine kleine Wende?

Satz 1:

0:6 – Nadal ballt die Faust. Diesmal bringt er seinen Aufschlag ausnahmsweise mal mit nur einem Gegenpunkt durch und holt den ersten Satz. Aber: Für nur sechs Spiele brauchte es sage und schreibe 45 Minuten. Das ist hier wirklich ein 6:0 der ungewöhnlichen Sorte.

0:5 – Djokovic verzweifelt hier langsam, schüttelt immer wieder den Kopf. Nach 40:0-Führung verliert er vier Punkte am Stück, kämpft sich wieder heran, dann vergeben beide mehrere entscheidende Bälle und am Ende nutzt Nadal einen seiner zahlreichen Breakbälle. Nochmal: Auch wenn das Ergebnis bisher deutlich ist, sind die Ballwechsel extrem eng. Wichtigstes Indiz: Die bisherigen fünf Spiele dauern insgesamt schon fast eine Dreiviertelstunde.

0:4 – Das Ergebnis sieht viel deutlicher aus, als es das Geschehen auf dem roten Sand widerspiegelt. Obwohl es mehrfach "Avantage Djokovic" heißt, bringt Nadal nach einer Energieleistung seinen Aufschlag durch.

0:3 – Das ist jetzt bitter für Djokovic: Er verliert auch sein zweites Aufschlagspiel – und zwar vor allem, weil sein erster Aufschlag bisher gar nicht funktioniert. Da folgt ein Fehler dem nächsten.

0:2 – Ein wichtiges Spiel für Nadal. Nachdem er schon 40:15 vorne ist, kämpft sich Djokovic wieder ran und steht kurz vor dem Re-Break. Am Ende hat der Spanier aber das bessere Ende auf seiner Seite. Trotzdem zeigt sich direkt: Hier begegnen sich zwei Spieler auf absolut gleichem Niveau.

0:1 – Und das Match beginnt mit einem Ausrufezeichen von Nadal! Der Spanier startet gleich mit einem Break und präsentiert sich besonders von der Grundlinie bärenstark. Aber nicht nur seine Leistung macht Lust auf mehr. Auch Djokovic zeigt vom ersten Ballwechsel an Tennis auf technisch höchstem Niveau.

15:11 Uhr – Und jetzt geht es wirklich los! Djokovic schlägt als Erster auf.

15:07 Uhr – Weil es in Paris regnerisch ist, ist das Dach geschlossen. Die Außentemperatur beträgt etwa 14 Grad Celsius.

15:06 Uhr – Beide Spieler wirken locker, aber konzentriert und proben gerade noch Aufschläge.

15:03 Uhr – Die Spieler kommen zum Aufwärmen auf den Court, weniger als fünf Minuten bis zum Start.

14:53 Uhr – In wenigen Minuten steigt das große Finale. Dabei entscheidet sich, wer das Preisgeld von 1,6 Millionen Euro mit nach Hause nehmen darf.

14:47 Uhr – Herzlich willkommen zum Liveticker zum Endspiel der Herren bei den French Open!

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SID
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