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Tennis-Krimi in Australien: Wird dieser Instagram-Post Djokovic zum Verhängnis?


Tennis-Krimi in Australien
Anwälte präsentieren Beweis – doch Instagram-Post könnte Djokovic zum Verhängnis werden

Von sid, t-online, dsl

Aktualisiert am 08.01.2022Lesedauer: 3 Min.
Novak Djokovic könnte in der Einreiseposse doch noch allen Grund zur Freude haben.Vergrößern des BildesNovak Djokovic könnte in der Einreiseposse doch noch allen Grund zur Freude haben. (Quelle: Zuma Wire/imago-images-bilder)
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Tritt Novak Djokovic doch bei den Australian Open an? Genau darum kämpfen die Anwälte des Tennisstars aktuell vor Gericht in Melbourne. Ein vorgebrachter Beweis reicht wohl doch nicht aus.

Die Einreise-Affäre um Grand-Slam-Rekordgewinner Novak Djokovic entwickelt sich zusehend zu einem Krimi. Die Anwälte des Tennis-Weltranglistenersten erklärten am Samstag in einer gerichtlichen Anhörung, ihr Mandant sei im Dezember mit dem Coronavirus infiziert gewesen. Der positive PCR-Test datiere vom 16. Dezember, das sei die Grundlage für die medizinische Ausnahmegenehmigung.


Wenige Stunden nach der Meldung über den angeblichen Beweis meldete sich der "New York Times"-Tennisreporter Ben Rothenberg zu Wort. Der Journalist erklärte bei Twitter mit Verweis auf offizielle Dokumente der Australian-Open-Organisatoren Tennis Australia, ein Antrag auf Genehmigung einer Ausnahmeregelung zur Teilnahme am Grand Slam in Melbourne hätte bis spätestens 10. Dezember samt unterstützender Unterlagen eingereicht werden müssen. Demnach sei der von Djokovics Anwälten vorgebrachte positive PCR-Test ohnehin nichtig im aktuellen Fall des 34-Jährigen.

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Rothenberg demaskiert die Strategie der Advokaten mit Verweis auf einen öffentlichen Auftritt Djokovics am 17. Dezember noch weiter. So beweisen Fotos, dass der Tennisstar an diesem Tag einer Preisverleihung seines "Novak Tennis Centers" in Belgrad beigewohnt hat. Habe er tags zuvor das positive PCR-Testergebnis erhalten, wie seine Anwälte nun vor Gericht behaupten, hätte er sich am 17. Dezember bereits in Isolation befinden müssen. Seitdem kursieren noch weitere Bilder von Djokovic bei Auftritten und Terminen nach seinem angeblich positiven Test.

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Zuvor hatte sich der australische Tennisverband als unschuldig an der Affäre bezeichnet. In einem internen Video, das der Zeitung "Sunday Herald Sun" zugespielt wurde, rühmte der Chef von Tennis Australia, Craig Tiley, die "unglaubliche Arbeit" seines Teams bei der Behandlung der Angelegenheit.

Australian-Open-Organisatoren weisen Schuld von sich

"Es wird viel mit dem Finger auf andere gezeigt und es werden viele Schuldzuweisungen gemacht, aber ich kann Ihnen versichern, dass unser Team unglaubliche Arbeit geleistet hat", sagte Tiley vor laufender Kamera. Weiter erklärte er, die Organisation habe sich entschieden, das Thema wegen Djokovics Klage nicht öffentlich anzusprechen. Tiley sagte, sein Team habe "alles getan, was es tun konnte, gemäß den Anweisungen, die es erhalten hat".

Tennis Australia war zuvor beschuldigt worden, die Spieler durch ein in den australischen Medien veröffentlichtes Memo in die Irre geführt zu haben, in dem ihnen mitgeteilt wurde, dass eine kürzlich erfolgte Infektion ein Grund für eine vorübergehende medizinische Befreiung von der Impfung sei.

Der 34-jährige Serbe Djokovic, ein Impfskeptiker, prahlte vor seinem Abflug nach Melbourne in den sozialen Medien damit, dass ihm eine Ausnahmegenehmigung erteilt worden sei, was nach allgemeiner Auffassung darauf zurückzuführen sei, dass er kürzlich mit dem Virus infiziert worden sei.

Konkurrent lobt Djokovic: "Großer Champion"

Djokovic steckt seit seiner Landung am Mittwoch aber in einem Quarantäne-Hotel fest, die australischen Behörden verweigern ihm wegen offenbar fehlerhafter Dokumente die Einreise. Am Samstag forderte er über seine Anwälte die Entlassung aus dem Komplex. Djokovic will bei den Australian Open (ab 17. Januar) zu seiner Titelverteidigung antreten, am Montag soll ein Gericht den Fall entscheiden.

Doppel-Spezialistin Renata Voracova, die das gleiche Schicksal wie der Superstar teilt, richtete über die Bedingungen im "Park Hotel" in Melbourne gegenüber tschechischen Medien aus: "Sie bringen mir Essen und es gibt eine Wache auf dem Flur. Man muss sich melden, alles ist rationiert. Ich fühle mich ein bisschen wie im Gefängnis."

Respektsbekundungen erhielt Djokovic vom australischen Tennis-Rüpel Nick Kyrgios. "Wenn er bei den Australian Open spielen darf, wird er kaum zu stoppen sein. Ich schätze, er wird stinksauer sein", sagte Kyrgios am Rande eines Vorbereitungsturniers in Sydney: "Man wird kein so großer Champion, wenn man nicht in der Lage ist, solche Widrigkeiten zu überwinden. Ich bin mir sicher, dass er schon viel schwierigere Zeiten überstanden hat, als noch ein paar Tage länger in Hotelzimmern zu verbringen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SID
  • Twitter-Account @BenRothenberg
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