Trump reagiert Pakistan will "feigen Angriff" Indiens beantworten

Im Kaschmir-Konflikt hat Indien Angriffe auf Pakistan gestartet. Es ist der vorläufige Höhepunkt der aktuellen Spannungen zwischen den beiden Atommächten.
Die Atommacht Indien hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Neu-Delhi mehrere Ziele in Pakistan angegriffen. Bei den Zielen handele es sich um "terroristische Infrastruktur", hieß es in einer Mitteilung des indischen Ministeriums. Die Regierung im Neu-Delhi sprach von "Präzisionsschläge(n) auf Terror-Camps".
Auch Pakistan äußerte sich zu den Attacken. Es gebe hierüber "bestätigte Berichte", sagte Pakistans Verteidigungsminister Khawaja Muhammad Asif am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) der Nachrichtenagentur AFP. Laut der pakistanischen Armee wurden Ziele im pakistanisch kontrollierten Teil der Konfliktregion Kaschmir sowie in der an Indien grenzenden pakistanischen Region Punjab ins Visier genommen. Indien habe zivile Einrichtungen an "mehreren Orten" angegriffen, unter den Getöteten sei auch ein Kind.
Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP hörten im von Pakistan kontrollierten Teil Kaschmirs sowie im Punjab mehrere laute Explosionen. Über Srinagar, der Hauptstadt des indischen Teils von Kaschmir, waren Kampfjets zu hören.
In der Nacht kündigte der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif eine Reaktion an. "Pakistan hat jedes Recht, eine angemessene Antwort auf diese von Indien verhängte Kriegshandlung zu geben, und eine angemessene Antwort wird auch gegeben", sagte der Sharif laut einer offiziellen Mitteilung.
Indien attackiert Pakistan: Video zeigt offenbar einen der Angriffe
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Eskalation nach Terroranschlag im Kaschmir-Konflikt
Die pakistanische Zeitung "The Dawn" zitierte einen Sprecher der pakistanischen Armee mit den Worten, sein Land werde "auf diesen Angriff zu einem Zeitpunkt und an einem Ort seiner Wahl reagieren". "Alle Jets unserer Luftwaffe sind in der Luft. Dies ist ein beschämender und feiger Angriff, der aus dem indischen Luftraum heraus durchgeführt wurde", fügte der Sprecher hinzu.
US-Präsident Donald Trump setzt darauf, dass der Konflikt zwischen den beiden Atommächten nicht weiter eskaliert. "Ich hoffe nur, dass es sehr schnell endet", sagte Trump bei einer Veranstaltung im Weißen Haus mit Blick auf den Angriff. Viele Leute hätten gewusst, dass etwas passieren würden, sagte Trump.
Die Spannungen zwischen den beiden Atommächten Indien und Pakistan hatten im April zugenommen, nachdem bei einem Terroranschlag im Urlaubsort Pahalgam im indisch kontrollierten Teil von Kaschmir 26 Urlauber ums Leben gekommen waren. Indien hatte Pakistan für das Attentat verantwortlich gemacht und ein Abkommen mit Pakistan zur Nutzung der Wasservorräte des Flusses Indus ausgesetzt.
- Hintergrund: Pakistan rechnet mit Angriff aus Indien
Kaschmir soll wohl wirtschaftlich geschwächt werden
Die Region Kaschmir im Himalaya ist seit 1947 zwischen Indien und Pakistan umkämpft. Indien beansprucht die Hoheit über das mehrheitlich muslimische Gebiet. Der hindu-nationalistische Premier Narendra Modi hatte 2019 die Regionen Jammu und Kaschmir direkt der Regierung in Neu-Delhi unterstellt und damit die Spannungen weiter verschärft.
Der wirtschaftlich wichtige Tourismus sollte der Region einen weiteren ökonomischen Aufschwung verleihen. Deshalb wurde der Terroranschlag von Pahalgam als Versuch gewertet, die Region auch wirtschaftlich zu schwächen.
Nach dem Attentat im April war es bereits vereinzelt zu Schießereien entlang der Grenze gekommen. Beide Länder hatten schon mehrfach Krieg in dem Konflikt geführt.
- www.dawn.com: Missile strikes in Bahawalpur, Kotli, Muzaffarabad by India: DG ISPR
- Mit Material der Nachrichtenagenturen Reuters, AFP und dpa